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Strahlender Saison Auftakt, Poulenc und Liszt im 1. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, 14. und 16. Oktober 2022
Bielefeld, 26. September 2022
Gemeinsam mit dem Musikverein der Stadt #Bielefeld, dem Bielefelder Opernchor und Sopranistin Dušica Bijelić begrüßen die Bielefelder Philharmoniker die neue Spielzeit mit dem gleichermaßen frischen wie kontemplativen Gloria von Francis Poulenc. Am 14. Oktober 2022 um 20 Uhr und am 16. Oktober 2022 um 11 Uhr spielt das Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic sein erstes Symphoniekonzert der Saison 2022/23 im Großen Saal der Rudolf Oetker-Halle. Nach dem freudigen vokalen Auftakt geraten die Philharmoniker rein orchestral ins Erzählen: mit Orpheus, Vexilla regis prodeunt und Les Préludes von Franz Liszt, einem der Gründerväter der Symphonischen Dichtung.
Der französische Pianist und Komponist Francis Poulenc widmete sich der Musik zunächst unter dem Aspekt der Unterhaltung. Mit der Komposition geistlicher Musik begann er erst, nachdem er durch den Tod eines Freundes zum Glauben zurückgefunden hatte. Seine Erfahrungen im besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkrieges ließen ihn in seiner Arbeit ernster werden. In seinem späten, 1959 komponierten, Gloria fand Poulenc jedoch wieder zu seinem fröhlichen, melodischen Stil zurück. Mit seiner direkten, fast sentimentalen Antwort auf den Ausgangstext aus dem katholischen Messordinarium entwickelte er eine einfache Auslegung des Glaubens.
Auch Franz Liszt fand in späteren Lebensjahren zum Glauben zurück. Bereits 1864 komponiert, aber erst 1978 wiederentdeckt, geht sein Vexilla regis prodeunt auf den gleichnamigen lateinischen Kreuzeshymnus zurück, den Venantius Fortnuatus im 6. Jahrhundert verfasst hatte. Die Worte werden jedoch nicht gesungen, sondern finden sich höchstens als Erinnerung im »Sprachrhythmus« des Orchesters wieder. In seinen Orchesterkompositionen setzte Liszt sich noch auf andere Weise mit Texten und Dichtungen auseinander: Er gilt als Gründervater der Symphonischen Dichtung – meist einsätzige Orchesterwerke, die nach einem außermusikalischen Thema gestaltet sind. Zu dieser Zeit war der österreichisch-ungarische Klaviervirtuose als Hofkapellmeister in Weimar auch verantwortlich für den blühenden Opernbetrieb. Als Vorspiel für eine Aufführung von Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice schrieb er 1854 seine Symphonische Dichtung Orpheus, um dem Held der griechischen Mythologie seine Reverenz zu erweisen. Les Préludes, zwischen 1848 und 1854 geschrieben, basiert auf dem Gedichtzyklus Méditations poétiques von Alphonse de Lamartine, der die Phasen des Lebens lediglich als Vorspiele (»Préludes«) zum Tod betrachtet.
Sopranistin Dušica Bijelić wurde in Bosnien und Herzegowina geboren und zog später nach Serbien. Sie studierte an der Universität der Künste in Belgrad und an der Universität für #Musik und Darstellende Kunst in Wien. Ihr Royal Opera-Debüt gab sie als Dame in Robert le Diable. Seitdem sang sie unter anderem am Nationaltheater in Belgrad, am Teatro Real in Madrid, beim Festival d'Aix-en-Provence, im Teatro Lirico Giuseppe Verdi in Triest und in der Carnegie Hall in New York. Konzerttourneen führten sie durch China, Italien, die USA, Frankreich und Serbien. In Bielefeld, wo sie seit 2019 engagiert ist, sang sie bisher Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro), Marguerite (Faust), Gabriele (Da geh ich zu Maxim), Rusalka (Rusalka), Mimì (La Bohème) sowie Clara (Egmont). 2022 wurde sie mit dem Bielefelder Operntaler der #Theater und Konzertfreunde ausgezeichnet.
Karten sind ab 16 Euro an der #Theaterkasse und #Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454 und online erhältlich. Dort finden Interessierte auch Informationen zum Symphoniekonzert-Abonnement, das jeweils für den Freitagstermin oder Sonntagstermin wahlweise als Komplett-Abo mit allen neun oder mit sieben beziehungsweise 5 Konzerten angeboten wird. Eine Einführung mit Anne Christine Oppermann findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.
Die Symphoniekonzerte der Bielefelder Philharmoniker in der Saison 2022/23 im Überblick
Jeweils freitags um 20 Uhr und sonntags um 11 Uhr im Großen Saal der Rudolf Oetker Halle (abweichend das 8. Symphoniekonzert, Parsifal)