Tet Bild Schere: Alina Skobowsky, Frauenberatung, Fachstelle gegen Sexualisierte Gewalt Gütersloh, Svenja Karweger, Beratung und Fachstelle für Suchtvorbeugung, Caritasverband für den Kreis Gütersloh, Yvonne Hantke, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh, Ruth Walter, Beratung und Fachstelle für Suchtvorbeugung, Caritasverband für den Kreis Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kreis Gütersloh, Netzwerk Ess Störungen und Social Media, Fallstrick oder Auffangnetz?
Gütersloh, 28. September 2022
Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen … so sagt es der Volksmund. Für viele Jugendliche, aber auch für erwachsene Menschen verkehrt sich die Redensart jedoch ins #Gegenteil, für sie wird das Essen sprichwörtlich zum Roten Tuch, sie leiden an #Essstörungen.
#Soziale #Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Landläufig gelten sie im Kontext von Essstörungen als Gefahrenpotenzial, da Schönheitsideale widergespiegelt werden, die nicht der Realität entsprechen. Doch sind Soziale Medien im Kontext von Essstörungen wirklich nur Fallstricke oder können Sie auch ein Auffangnetz darstellen? Damit beschäftigte sich jetzt eine Veranstaltung, die vom #Netzwerk Essstörungen des Kreises Gütersloh für ein Fachpublikum angeboten wurde. Die Referentinnen kamen von der #Caritas Gütersloh und der #Frauenberatungsstelle Gütersloh.
Eine Orientierung an unrealistischen Idealen in Sozialen Medien kann sehr gefährlich werden. Auch Pro Essstörungs Inhalte im Netz können potentielle Gefahren darstellen. Diese bilden Essstörungen verherrlichend ab und beinhalten beispielsweise Handlungsanweisungen, Gebote, Glaubenssätze oder Hungerwettbewerbe, geschlossene Foren, deren Aufnahme an detaillierte Daten und Wünsche zum eigenen Aussehen gekoppelt sind und sogenannte Magercoaches. Gerade Letzteres geschieht häufig an der Grenze zur sexualisierten Gewalt. Es werden Nacktfotos von Nutzern gefordert, die zum Teil noch minderjährig sind, um ihnen vermeintlich beim Abnehmen zu helfen. Die Fotos werden im Anschluss zur Erpressung verwendet.
Es gibt allerdings auch Seiten in den Sozialen Medien, die zur gesellschaftlichen Entstigmatisierung von Essstörungen beitragen können. Diese erkennen das Krankheitsbild an, beinhalten Hilfehinweise auf therapeutische Angebote und ausdrückliche Hinweise darauf, dass ein destruktiver Umgang mit der Essstörung nicht geduldet wird. Die Nutzung der Seiten unterliegt keinerlei Aufnahmekriterien.
Das Netzwerk Essstörung empfiehlt eine Auswahl an Hashtags und Accounts (unter anderem) …
#selbstliebe
#normalizenormalbodies
#bodypositivity
#selflove
#respectmysize
@maedelsabende
@pink_stinks
@chessieking
@hanna_bohnekamp
Grundsätzlich zeigt sich, dass Kenntnis und Umgang mit potentiell gefährlichen #Online Inhalten sowie eine kritische Reflexion, der im #Internet vermittelten Idealbilder als wichtige Medienkompetenz einzustufen sind. Um einen Veränderungsprozess bei betroffenen Personen anzustoßen, kann ein Gespräch auf einer niederschwelligen Basis beginnen. Wichtig ist es für alle Menschen, die mit der gefährdeten Zielgruppe zu tun haben, ansprechbar, interessiert zu sein und offen ins Gespräch zu gehen. Hierfür bietet der Kreis Gütersloh zahlreiche Hilfs- und Beratungsangebote. Das Netzwerk Essstörungen im Kreis Gütersloh hat vor zwei Jahren die Broschüre Essstörungen neu aufgelegt. Diese beinhaltet neben allgemeinen Informationen zu Essstörungen einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung sowie die Hilfsangebote im Kreisgebiet. Diese sind erhältlich bei allen Mitwirkenden des Netzwerks.
Im Netzwerk Essstörungen, das 2010 gegründet wurde, engagieren sich …