Der »Double Degree« der FH Bielefeld und einer Ihrer Partnerhochschule verbessert das interkulturelle Know how und die Ausgangsposition für eine Karriere, ist Selin Korkmaz überzeugt. Foto: Selin Korkmaz, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Selin Korkmaz hat erfolgreich das Double Degree Program der FH Bielefeld durchlaufen
Bielefeld, 13. Oktober 2022
»Prag ist eine tolle Stadt zum Studieren«, sagt Selin Korkmaz. »Extrem bunt, jeden Tag gibt es irgendeine interessante Veranstaltung, es wird nie langweilig. Und Prag ist erschwinglich, was für Studierende natürlich sehr vorteilhaft ist, wenn man sich nicht großartig verschulden will bei einem Auslandsstudium.« Die 23 jährige Bielefelderin ist im September 2019 im Rahmen ihres Studiums »International Studies in Management« für 2 Semester in die tschechische Hauptstadt gegangen. Jetzt hat sie gleich zwei Abschlüsse in der Tasche: den Bachelor of Arts der Fachhochschule (FH) Bielefeld und den Bachelor of Science der Czech University of Life Sciences Prague.
Die Partner #Universität in Prag – eine globale Kultur des Studierens
»Das ist eine sehr internationale Uni«, schwärmt Korkmaz. »Hier reisten Dozenten aus aller Welt extra für zweiwöchige Blockseminare an. Und meine Kommilitonen kamen nicht nur aus Europa, sondern unter anderem aus den #USA und Südamerika oder etwa Kasachstan.« Sie habe eine Art globale Kultur gespürt, die durch die Seminarräume wehte. In der Gruppenarbeit zeigten sich dagegen auch die kulturellen Unterschiede. »Aber das war nie ein größeres Problem. Und in genau solchen Situationen entwickelt man ja diese interkulturelle Kompetenz, von der alle reden.«
Selin Korkmaz sieht sich mit ihrem »Double Degree« auf dem #Arbeitsmarkt der Zukunft gut positioniert. »Alle Themen, die in diesem Studiengang behandelt werden, haben einen Fokus auf internationale Geschäfte«, sagt die Alumna. »Ab dem 2. Semester ist alles auf Englisch, und ab dem 5. Semester muss man eine 2. Fremdsprache belegen.« Vor allem das Dreivierteljahr in Prag habe ihre Sicht auf die Welt erweitert. »Ich musste raus aus meiner Komfortzone und bin selbstständiger geworden. Und wenn man so eine Pandemie in einem fremden Land erlebt, kommt man durchaus gestärkt zurück.«
Die perfekte Verknüpfung aus #Wirtschaft, #Sprachen und verschiedenen #Kulturen
Der erste #Corona #Fall Tschechiens trat ausgerechnet an der Czech University of Life Sciences Prague auf. »Innerhalb einer Woche liefen dann alle Kurse über Zoom, und zwar völlig reibungslos – das hat uns wirklich positiv überrascht«, sagt Korkmaz. »Und es war natürlich toll, Prag mal ohne die ganzen Touristen zu sehen.«
Selin Korkmaz hatte sich schon früh für die »International Studies in Management« in Bielefeld entschieden. »In der Berufsorientierungswoche in der Schule war ein Vertreter der FH da und hat den Studiengang vorgestellt«, erzählt sie. »Das war für mich die perfekte Verknüpfung aus Wirtschaft, Sprachen und verschiedenen Kulturen. Es schien mir viel abwechslungsreicher, als nur trocken BWL zu studieren. Und so war es dann auch.«
»Gute Noten sind keine Garantie für Erfolg – entscheidend sind Erfahrungen«
Vom Hörsaal ging es immer wieder mitten hinein ins Berufsleben. Bei Miele konnte Selin Korkmaz einen Prototypen für die Website einer Produktinnovation entwickeln. »Mein erster praktischer Kontakt mit den Themen Innovation und Digitalisierung«, sagt sie. »Das hat mir unglaublich gut gefallen.« Im Auswärtigen Amt lernte sie viel über Führung auf Distanz und konnte sehr interessante Gespräche mit #Diplomaten führen. »Ich habe sogar den Heiko Maas getroffen.« Und bei Dr. Oetker führte sie im Vertrieb erste Marktanalysen und Wachstumspotenzialanalysen durch und legte #Reportings an.
Diese Stationen waren für Selin Korkmaz essenziell. Denn: »Gute Noten sind keine Garantie für Erfolg im Job. Entscheidend sind die Erfahrungen, die man sich nach und nach aneignet. Nur so kann man ja herausfinden, was man später wirklich machen will.«
Aufgewachsen zwischen der deutschen und der türkischen Kultur
Die Internationalität wurde Selin Korkmaz dabei quasi in die Wiege gelegt. »Meine Mutter ist mit vier Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen, und sie hat mir eher die deutsche Kultur vermittelt. Mein Vater kam vergleichsweise spät und steht mehr für den traditionellen türkischen Part«, erzählt sie. »Ich bin mit 2 Kulturen großgeworden, und wir haben die Familie in Ankara häufig besucht. Allerdings kenne ich die Türkei tatsächlich nur als Touristin.« In der Schule hat Korkmaz ihr »Anderssein« immer als etwas eher Negatives wahrgenommen. »Heute bin ich dagegen extrem dankbar dafür, 2 sprachig aufgewachsen zu sein«, sagt sie. »Das erleichtert es mir sehr, mich zwischen verschiedenen Kulturen zu bewegen.«
Diese Fähigkeit warf Selin Korkmaz auch im Internationalen Begegnungszentrum #Bielefeld in die Waagschale, wo sie Kindern von Geflüchteten Englisch und Mathe beibrachte. Damals war sie noch keine 18. »Und da habe ich auch zum ersten Mal gemerkt, wie wichtig interkulturelle Kommunikationsfähigkeiten sind. Und wie hilflos man sich fühlt, wenn man sich nicht verständlich machen kann.«
»Vollzeitstudium, 2 Jobs, ständiges Pendeln – dieses Chaos beherrsche ich ziemlich gut«
Das Arbeiten neben Schule und Studium gehörte für die Bielefelderin stets dazu. »Als Studentische Hilfskraft habe ich immer wieder Veranstaltungen mit organisiert, etwa die jährliche Summer School für internationale Studenten«, berichtet sie. »Bei dieser Gelegenheit habe ich logischerweise etliche Leute kennengelernt und auch Freundschaften geschlossen.«
Das alles unter einen Hut zu bringen, ist für sie mehr Spaß als Last: »Ich bin sehr gut organisiert und halte einiges aus. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Vollzeitstudium, 2 Jobs parallel, ständiges Pendeln. Dieses Chaos beherrsche ich ziemlich gut, würde ich sagen.«
#Digitalisierung und Innovation – für Bielefeld und die Welt
Aktuell schmiedet Selin Korkmaz ihren Master in »Digital Business and Innovation Management« an der FH Münster. Das Studium ist wieder ganz nach ihrem Gusto: abwechslungsreich, praxisnah, mit vielen Inhalten und Kompetenzen. »Und seit April jobbe ich im Projekt Open Innovation City Bielefeld«, sagt sie. »Es geht darum, die wichtigen Akteure einer Region miteinander zu verlinken. Dabei recherchiere ich viel zu neuen Trends und Entwicklungen. Das ist wirklich sehr spannend. Und ich trage hoffentlich ein bisschen dazu bei, die Bielefelder Innovationskultur zu fördern.«
Denn trotz ihrer Internationalität hängt Selin Korkmaz sehr an der #Stadt, in der sie geboren und aufgewachsen ist. »Ich kann mir gut vorstellen eine Zeitlang im Ausland zu leben und zu arbeiten«, sagt sie. »Aber ich bin auch einfach sehr gerne in Bielefeld. Ich bin jemand, der einen festen Anker im Leben braucht, und das ist da, wo meine Freunde und Familie sind.«