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Sparen an der Kindergesundheit und Jugendgesundheit?
Köln, Mainz, 13. Oktober 2022
Mit dem GKV Finanzstabilisierungsgesetz drohen neue Kürzungen im Bereich der pädiatrischen, kinderpsychiatrischen und jugendpsychiatrischen und kinderpsychotherapeutischen und jugendpsychotherapeutischen Versorgung. Davor warnen der Berufsverband der Kinderärzte und Jugendärzte (BVKJ) und der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland (BKJPP) nun eindringlich vor dem Hintergrund der bevorstehenden Berichterstattergespräche des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) mit den Gesundheits AGs der Ampel Parteien SPD, »Grüne« und FDP.
»Aus uns vorliegenden #Prüfbitten der #Ampelfraktion an das BMG geht die Erwägung hervor, statt der Rücknahme der sogenannten Neupatientenregelung einen prozentualen Abschlag auf alle Leistungen in der sogenannten extrabudgetären Gesamtvergütung in Höhe von pauschal 2 Prozent vorzunehmen. Das würde unter anderem für die Berufsgruppe der Kinderärzte und Jugendärzte erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten, während einzelne fachärztliche Gruppen durch diesen Vorschlag entlastet würden.«
Extrabudgetäre #Leistungen sind bislang noch nicht gekürzt worden und das muss auch so bleiben, fordern BVKJ und BKJPP. Von dem Vorschlag betroffen wären sämtliche präventive Gesundheitsleistungen, Vorsorgeuntersuchungen (insbesondere die allen Eltern bekannten Untersuchungen U1 bis U9), flankierende psychosoziale Hilfen sowie sozialpsychiatrische und psychotherapeutische Leistungen.
Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ, betont: »Die Vorsorgeuntersuchungen sind ein unverzichtbarer Baustein für den umfassenden Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Mit ihnen können wir frühzeitig Auffälligkeiten in der Entwicklung feststellen und schwerwiegende gesundheitliche Schäden vermeiden. Den Hebel ausgerechnet bei den präventiven ärztlichen Leistungen anzusetzen, wäre absolut unverantwortlich. Nicht ohne Grund sind diese bislang eben nicht finanziell limitiert.«
Dr. Gundolf Berg, Vorsitzender des BKJPP, ergänzt: »Der Vorschlag führt allenfalls zu einer Verteilung der Einsparungen innerhalb der Ärzteschaft, die zu Lasten von #Kindern, Jugendlichen und Menschen mit psychischen Erkrankungen geht. Das darf nicht sein.«