Frerocite. Foto: Laurent Philippe, Divergence Images, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Frérocité, Deutschlandpremiere, Fabrik Potsdam, Dezember 2022
Potsdam, 27. Oktober 2022
Frérocité, französischer #Neologismus, der von Lacan geprägt wurde, lässt die Wörter frère (Bruder), férocité (Grausamkeit) und cité (Stadt) heraushören und gibt bereits einen ersten Hinweis über die gedankliche Richtung, die einzuschlagen uns Fabrice Ramalingom einlädt: Das vivre ensemble, das Zusammenleben. Was sind die unterschiedlichen Beziehungen zwischen einem Herzensbruder, Waffenbruder oder Blutsbruder? Auf die Bühne treten 25 Personen, darunter professionelle Tänzer und Laien aus Potsdam, und füllen nacheinander langsam den engen Raum. Schritt für Schritt verschwinden die Individualitäten und es entsteht eine Masse, die zu Chaos oder sogar Zerstörung führt. Kann es in einer Welt mit begrenzten Ressourcen, in der man oft weder auf den anderen noch auf die Umwelt Acht gibt, noch einen Hoffnungsschimmer, ja Menschlichkeit geben? Frérocité ruft zum Widerstand auf – eine künstlerische Geste wie ein Manifest, eine Warnung, ein Aufschrei, ein Weckruf.
Anschließend am Freitag, 9. Dezember 2022, Publikumsgespräch, am Samstag, 10. Dezember 2022, optional mit Audiodeskription
Fabrice Ramalingom studierte von 1986 bis 1988 am Centre National de Danse Contemporaine in Angers und begann dann seine Karriere als Tänzer und Darsteller am Centre Chorégraphique National in Montpellier. Von 1988 bis 1993 arbeitete er dort an allen Stücken von Dominique Bagouet mit, einem emblematischen französischen Choreografen, der für seine raffinierte Handschrift bekannt ist und dessen Werk nach wie vor eine wichtige Rolle in der französischen #Choreografie spielt. Er tanzte auch in One Story, as in falling, einem Stück, das 1992 von Trisha Brown für die Bagouet #Kompanie kreiert wurde. 1993 war er Gründungsmitglied der Carnets Bagouet, einer Gruppe für die Reflexion und Weitergabe der Werke des verstorbenen Choreografen.
Parallel dazu begann er das Abenteuer von La Camionetta, einer Kompanie, die er mit Hélène Cathala mitbegründete. In den 13 Jahren, die sie gemeinsam für diese Struktur arbeiteten, choreografierten sie 11 Stücke.
Im Jahr 2006 gründete er die Kompanie R. A. M. a., mit der er mehr als 15 Stücke schuf, wobei jedes Projekt die Gelegenheit bot, sich anderen Medien zu öffnen und Beiträge aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten einzuholen.
Fabrice Ramalingom ist auch für sein Engagement in der Vermittlung und Pädagogik in all ihren Formen bekannt. Im Jahr 2005 war er künstlerischer Berater für die EX. E. R. CE Ausbildung des Centre chorégraphique national de Montpellier. Parallel zu seiner Tätigkeit als Choreograf und Pädagoge arbeitet er weiterhin als als Interpret an der Seite von Anne Collod und Boris Charmatz. Mehr …