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Axel Springer zeichnet Wladimir Kara Mursa mit Award for Courage aus
Der russische Oppositionspolitiker, Historiker und Journalist Wladimir Kara-Mursa ist erster Preisträger des Award for Courage. Die Verleihung fand am Montag, 28. November 2022, im Journalistenclub des Berliner Axel-Springer Hochhauses in Anwesenheit internationaler Menschenrechtsverteidiger sowie Gästen aus #Politik, #Wirtschaft und #Gesellschaft statt.
Mit der Auszeichnung wird Wladimir Kara Mursas mutiger Einsatz für #Freiheit, #Demokratie und Menschenrechte auch im Angesicht größter Repressalien gewürdigt. Seit Jahrzehnten kämpft er für ein demokratisches Russland und überlebte dabei mehrfach Vergiftungen, in die mutmaßlich der russische Geheimdienst verwickelt war. Kara-Mursa war ein enger Wegbegleiter des 2015 in Moskau ermordeten, russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow. Er war darüber hinaus maßgeblich am US amerikanischen Magnitsky Act im Jahr 2012 beteiligt, welcher russische Offizielle für schwere Menschenrechtsverletzungen sanktioniert. Nach öffentlicher Kritik an Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine wurde Kara Mursa im März 2022 inhaftiert und sieht sich nun mit mehreren Strafverfahren konfrontiert, unter anderem wegen angeblichen Hochverrats.
In einem Grußwort sagte Bundespräsident a. D. Joachim Gauck: »Die Verfechter von Freiheit und Demokratie wollen Teil einer globalen Gemeinschaft werden, die sich durch grundlegende Werte definiert. Ihr Kampf verdient unsere kontinuierliche Unterstützung. Heute wollen wir einen dieser mutigen Männer ehren: Wladimir Kara Mursa.«
Natan Scharanski, sowjetischer Dissident und ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident Israels, hielt die Laudatio. Über politische Dissidenten in Russland sagte er: »Sie sind die Brückenköpfe der Freiheit. Ihr Kampf muss unser Kampf sein. Selbst eine sehr schmale Brücke zwischen unserer freien Welt und diesen Brückenköpfen – wie dem Gefängnis, in dem Wladimir Kara-Mursa heute sitzt – ist sehr wichtig.«
Evgenia Kara-Mursa, selbst aktiv in der Exilorganisation für russische Oppositionelle »Free Russia Forum«, nahm den Award for Courage stellvertretend für ihren Ehemann vor Ort entgegen: »Die persönliche Entscheidung, Ungerechtigkeit nicht zu ignorieren und sie mit allen Mitteln zu bekämpfen, entspringt der Einsicht, dass wir alle Teile desselben großen Puzzles sind.«
Sie zitierte aus einem handgeschriebenen Brief ihres Ehemannes, in dem dieser über die Freiheitskämpfer in Russland schreibt: »Ich möchte diesen Preis ihnen allen widmen. Und ich hoffe, dass die Menschen in der freien Welt, wenn sie an Russland denken und darüber sprechen, nicht nur an die Kleptokraten, die Kriegsverbrecher und anderen Täter denken, die im Kreml sitzen, sondern auch an diejenigen, die sich ihnen entgegenstellen. Denn eine Nation ohne uns ist keine Nation mehr.«
Über den Award for Courage
Der Award for Courage würdigt den mutigen Einsatz individueller Persönlichkeiten für Menschenrechte. Damit steht die Auszeichnung in der Tradition des Unternehmensgründers Axel Springer, dessen unbedingtes Engagement für die Freiheit stets Kernanliegen und Basis für sein persönliches und das unternehmerische Handeln gewesen ist.
Für die Auswahl des Award for Courage zeichnete ein hochkarätig besetztes Gremium verantwortlich, zu dem Natan Scharanski, Masih Alinejad (Journalistin und Frauenrechtsaktivistin), Samuel Chu (Gründer und Präsident Campaign for Hong Kong) Roya Mahboob (Mitgründerin Afghan Girls RoboticTeam) sowie Rushan Abbas (Gründerin und Executive Director Campaign for Uyghurs) gehören.
An der Preisverleihung nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil, darunter Renata Alt (Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte im Deutschen Bundestag), Marco Fieber (Libereco – Partnership for Human Rights), Thor Halvorssen (Human Rights Foundation), Dr. Remko Leemhuis (American Jewish Committee gGmbH), Wenzel Michalski (Human Rights Watch), Idriss Nor (DOEN Stiftung), Woodward Clark Price (Gesandter an die US Botschaft in Deutschland), Ron Prosor (Botschafter Israels in Deutschland), Patrice Schneider (Media Development Investment Fund), Rebecca Schönenbach (Frauen für Freiheit), Prof. Dr. Jhy Wey Shieh (Repräsentant Taiwans in Deutschland) und Sigrid van Aken (Post Code Lotterie).
Der Award for Courage wurde in diesem Jahr von der Post Code Lotterie gestiftet.