Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Deutsche Aidshilfe, HIV Tests im Arbeitsleben verbieten!Zoom Button

Foto: Anna Shvets, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Deutsche Aidshilfe, HIV Tests im Arbeitsleben verbieten!

Deutsche #Aidshilfe, #HIV Tests im Arbeitsleben verbieten!

Berlin, 1. Dezember 2022

Deutsche Aidshilfe zum heutigen Welt #Aids Tag: Wo Zurückweisung und unzulässige HIV Tests weiter praktiziert werden, müssen sie per #Gesetz unterbunden werden. #Diskriminierung gehört immer noch zum Alltag von Menschen mit HIV.

Diskriminierung, die die #Polizei erlaubt: HIV positive Bewerber für den #Polizeidienst werden als untauglich zurückgewiesen. Auch die Berliner Feuerwehr lehnte 2018 einen HIV positiven Bewerber ab. Und die Uni Marburg schloss einen HIV positiven Zahnmedizinstudenten von den praktischen Kursen aus – und damit von der Fortsetzung seines Studiums.

Diese 3 Beispiele zeigen: Schwerwiegende Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben kommt immer wieder vor – obwohl sie in allen Berufen arbeiten können und dürfen. Denn HIV ist im Arbeitsalltag nicht übertragbar und aufgrund der heute verfügbaren Medikamente muss die Infektion die Leistungsfähigkeit nicht mehr einschränken.

Um Rechtssicherheit zu schaffen, ist nun die #Bundesregierung gefragt: »Noch immer glauben manche Arbeitgebende, sie dürften Menschen mit HIV einfach ausschließen und fügen ihnen damit schweren Schaden zu. Das ist nicht hinnehmbar. Wir brauchen ein ausdrückliches Verbot von HIV-Tests und der Frage nach einer HIV Infektion im Arbeitsleben. HIV darf bei Einstellungsuntersuchungen schlicht keine Rolle mehr spielen«, fordert Sven Warminsky, Vorstand der Deutschen Aidshilfe.

Die Wissenschaft ist eindeutig

Der Ausschluss ist auch heute schon unzulässig, weil HIV für die Arbeit keine Rolle spielt; er stellt eine Benachteiligung im Sinne des Allgemeinen Gesetzes zur Gleichbehandlung (AGG) dar. Doch das wird immer wieder in Zweifel gezogen. Grund für diese Diskriminierung ist oft die Behauptung, dass es im Arbeitsalltag unter bestimmten Bedingungen doch zu einer Übertragung kommen könnte. Faktisch finden solche Infektionen aber nicht statt. Bei einer wirksamen HIV #Therapie – heute der Regelfall – ist HIV ohnehin nicht mehr übertragbar.

»Hinter uns liegen mehr als 40 Jahre HIV und 25 Jahre HIV Therapie. Es wird Zeit, dass Menschen, die Personalverantwortung tragen, sich nicht mehr an irrationalen Ängsten und Vorbehalten orientieren, sondern an wissenschaftlichen Erkenntnissen«, sagt DAH Vorstand Sven Warminsky.

HIV Experten betonen immer wieder, dass im Arbeitsalltag kein Übertragungsrisiko besteht. Doch sie finden oft kein Gehör. So hat die Deutsche Aidshilfe schon häufiger gefordert, dass die zuständige Arbeitsgruppe der deutschen Polizeiärzten ihre Haltung gemeinsam mit HIV Spezialisten überprüft. Dieser Austausch wurde seit Jahren immer wieder zugesagt – fand aber nie statt. Derweil schließt die Polizei im Bund und verschiedenen Ländern Menschen mit HIV weiterhin aus.

Gerichtliche Korrekturen

Manchmal rücken dann Gerichte die Fehleinschätzungen gerade: Das Verwaltungsgericht Hannover entschied 2019: Die Ablehnung eines HIV-positiven Bewerbers für den niedersächsischen Polizeidienst war unzulässig; Menschen können »polizeidiensttauglich« sein. Das Berliner Verwaltungsgericht stellte im September 2022 fest: Die Berliner Feuerwehr hat einen HIV positiven Bewerber diskriminiert, als sie ihn zurückwies. Der Rechtsstreit des HIV-positiven #Zahnmedizin #Studenten aus Marburg zieht sich hingegen seit 2020.

»Nur ein glasklares gesetzliches Verbot von HIV Tests und HIV bedingter Zurückweisung gibt Menschen mit HIV Rechtssicherheit. Mit ungewissem Ausgang den Rechtsweg beschreiten zu müssen, ist eine schwere psychische und finanzielle Belastung und kann Karrieren zerstören. Wer Recht bekommt, hat den Job meist trotzdem nicht«, betont DAH Vorstand Warminsky.

Kein Hindernis für die Verbeamtung

Ausschlüsse finden teils auch nach Gesundheitsuntersuchungen im Zuge der Verbeamtung statt, etwa bei der Polizei. Hier muss klar sein: Menschen mit HIV können genauso Beamte werden wie andere. Denn sie können heute bei guter Gesundheit das Rentenalter erreichen.

»Auch bei der Verbeamtung braucht es ein klares Verbot der Benachteiligung – und ein wissenschaftliches Update in den Köpfen«, sagt Sven Warminsky.

Gesundheitsberufe – kein Sonderfall!

Besonders häufig erfahren potenzielle Arbeitnehmer Diskriminierung in Gesundheitsberufen. Auch hier ist die Frage nach HIV nicht zulässig, da irrelevant für die angestrebte Tätigkeit. Die einzige legitime Ausnahme sind Chirurgen, die bestimmte Eingriffe mit Verletzungsrisiko ausführen. Bei ihnen darf laut den Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Gesellschaft für #Virologie (GFV) HIV im Blut nicht mehr nachweisbar sein. Das ist bei heutigen HIV Therapien der Normalfall. Man spricht dann von einer »Viruslast unter der Nachweisgrenze«.

Viruslast ist nicht entscheidend

Abgesehen von den genannten chirurgischen Tätigkeiten spielt die »Viruslast« im #Arbeitsleben keine Rolle: Eine Übertragung im Arbeitsalltag ist in keinem Fall möglich, auch ohne Therapie nicht. Trotzdem wird oft Bezug darauf genommen. Das Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts gab dem Bewerber bei der #Feuerwehr zum Beispiel recht, weil HIV bei ihm therapiebedingt nicht mehr nachweisbar war. Das führt auf die falsche Fährte.

Diskriminierung überwinden

Die Studie positive stimmen 2.0 ergab 2020: Menschen mit HIV können heute gut mit ihrer Infektion erleben, leiden aber unter Diskriminierung. 95 Prozent hatten im Jahr vor der Befragung Diskriminierung erlebt, mehr als die Hälfte fühlte sich durch Vorurteile im Leben eingeschränkt. Diskriminierung kommt in allen Lebensbereichen vor, besonders häufig jedoch im Gesundheitswesen.

»Die Benachteiligung im Arbeitsleben zeigt exemplarisch, wie irrational und voreingenommen die Reaktionen vieler Menschen und Institutionen auf das Thema HIV immer noch sind. Es ist Zeit, dass Menschen mit HIV endlich in Ruhe das Leben leben können, das ihnen medizinisch längst möglich ist – ohne Benachteiligung, Zurückweisung oder moralische Bewertungen«, sagt DAH Vorstand Sven Warminsky anlässlich des heutigen Welt Aids Tages.

Arbeitgeber für #positivarbeiten

Arbeitgeber können sich im Programm #positivarbeiten, das die Deutsche Aidshilfe unter anderem mit IBM und #SAP ins Leben gerufen hat. 176 #Arbeitgeber haben bereits unterschrieben, dass Menschen mit HIV bei ihnen willkommen sind und dass sie sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzen, zuletzt unter anderem der #ADAC, Randstad und die Stadt Stuttgart.

Deutsche Aidshilfe Online

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30