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Treppen Strategie für eine sichere Geldanlage in Inflationszeiten, Verbraucherzentrale NRW rät: Zinsangebote vergleichen und verschiedene Laufzeiten und Produktklassen wählen
Berlin, 2. Februar 2023
Zinsen, die man bezahlen muss, gingen zum Jahresbeginn bei vielen #Banken und #Sparkassen nach oben: Die #Bauzinsen oder #Kreditzinsen stiegen schnell von knapp 1 auf derzeit rund 4 #Prozent. Zinsen, die man für Geld auf dem Konto bekommt, bleiben dagegen im Keller. »Wer Geld auf einem #Tagesgeldkonto hat, bekommt in vielen Fällen nicht einmal 1 Prozent Zinsen und profitiert damit kaum von den Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank«, kritisiert Ralf Scherfling, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW. »Beim Festgeld sieht es immerhin etwas besser aus, auch wenn viele klassische Filialbanken deutlich weniger bieten als Direktbanken.« Die Verbraucherzentrale NRW gibt deshalb Tipps, wie Sparer:innen sinnvoll Geld anlegen können.
Lohnt sich das #Sparen in Zeiten der #Inflation?
Leider nur auf dem Papier. Egal ob Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld – wegen der hohen Inflation machen #Sparer weiterhin reale Verluste, weil das angelegte Geld jeden Monat an Wert verliert. Beispiel: Wer 1.000 Euro zu einem Zinssatz von einem Prozent anlegt, erhält nach einem Jahr zwar 1.010 Euro. Bei einer unterstellten Inflation von 8 Prozent bleibt aber nur eine #Kaufkraft von knapp 935 Euro. Die Zinsen gleichen den Verlust also nicht aus. Die gleiche Geldanlage über zehn Jahre gerechnet bedeutet am Ende ein Kapital von knapp 1.104 Euro, in der realen Kaufkraft aber deutlich weniger. Schon bei einer durchschnittlichen Inflation von jährlich 3 Prozent beträgt die Kaufkraft nur noch rund 821 Euro.
Die einfachste Lösung, das #Tagesgeldkonto
Die Liquiditätsreserve sollte maximal 2 bis 3 Nettomonatsgehälter betragen. Da es auf dem Girokonto keine Zinsen gibt, ist die einfachste Alternative ein Tagesgeld-Konto. Das bieten fast alle Banken an. Das Geld ist dort jederzeit verfügbar und es gibt zumindest ein wenig Zinsen. Viel ist es aber nicht, und die Spitzenwerte auf dem Markt (um die zwei Prozent) gelten oft nur für Neukund:innen und für eine begrenzte Zeit. Danach gibt es meist ein Prozent oder weniger. Sparer:innen können auch überlegen, zu einer anderen Bank mit besseren Konditionen zu wechseln oder dort zusätzliche Konten einzurichten.
Mehr Zinsen, das Festgeldkonto
Beim Festgeld bieten einige Geldinstitute je nach Anlagezeitraum mittlerweile 2 bis 3 Prozent Zinsen. Beispielrechnung: Erhält man für 10.000 Euro 2,3 Prozent Zinsen statt 0,3 Prozent, bedeutet das ein Plus von 200 Euro pro Jahr. Vorteil: Wie ein Sparbuch oder Tagesgeld zählt das Festgeld zur sicheren Geldanlage. Bis zu 100.000 Euro pro Sparer:in je Kreditinstitut sind durch die gesetzliche Einlagensicherung im Falle einer Bankenpleite geschützt. Nachteil: Festgeld ist während der Laufzeit nicht verfügbar. Wer in finanzieller Notlage vorzeitig mit Zustimmung der Bank über sein Geld verfügen will, verliert in der Regel die Verzinsung und muss oft auch Strafgebühren zahlen. Achten sollte man auf die Bedingung am Ende der Laufzeit: Bei manchen Banken muss das Festgeld vor Ende der Laufzeit ausdrücklich gekündigt werden, sonst verlängert sich die Anlage.
Ausweg: Das Geld mit der Treppenstrategie breit streuen
Die Lösung des Problems liegt in der Regel nicht darin, in Zeiten hoher Inflation sein Geld möglichst schnell auszugeben. Vielmehr ist es ratsam, es über verschiedene Laufzeiten und Produktklassen zu streuen. Sicherheitsorientierte Sparer:innen können der Treppenstrategie folgen. Das bedeutet: Man parkt einen Teil des Vermögens auf einem Tagesgeldkonto und investiert weitere Teile in Festgeldanlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten (zum Beispiel ein, zwei und drei Jahre). So kann man jedes Jahr die frei werdenden Summen zu den dann aktuellen Zinsen anlegen. Neben Tagesgeld, Festgeld und Sparanlagen sind langfristige Anlagen in Investmentfonds wie ETFs, Immobilien(fonds), oder auch Sachwerte wie Edelmetalle ein denkbares Mittel für die individuelle Streuung eines Vermögens. Sachwerten wie Aktienfonds und Immobilien wird oft nachgesagt, dass sie einen Schutz vor Inflation bieten. Aber auch diese Produktklassen bieten keine absolute Sicherheit und sollten abhängig vom individuellem Vermögen und der persönlichen Risikobereitschaft bei der eigenen Streuung berücksichtigt werden.
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