Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Bielefeld, »Der nackte Wahnsinn«, Premiere am Samstag, 11. März 2023, 19.30 Uhr, #Stadttheater
Bielefeld, 10. Februar 2023
Es ist einen Tag vor der Premiere und die Nerven liegen blank: Nach gerade mal 2 Wochen Probenzeit für die Boulevardkomödie Nackte Tatsachen lassen sich Bühnentüren nicht schließen, taucht der Teller mit den #Sardinen immer wieder an der falschen Stelle auf, verschwindet ein Schauspieler auf der Suche nach Whiskey, werden Grundsatzfragen zum Stück gestellt. Aber das Team bemüht sich nach Kräften um Zusammenhalt.
Nein, das passiert gerade nicht am Theater Bielefeld – oder zumindest nicht wirklich. Das ist vielmehr der Beginn der Handlung von Michael Frayns Komödie Der nackte Wahnsinn, die am 11. März im Stadttheater zur Premiere kommen wird. Das Stück aus dem Jahr 1982 hat mittlerweile Kultstatus – sowohl unter Zuschauern als auch unter Theaterschaffenden. Gefeiert wie gefürchtet ist dieser wilde Bühnenritt, dessen komplizierte Verwicklungen, wechselnde Ebenen und virtuose Slapstick Pointen von den Schauspielern höchste Präzision erfordern. Klaus Schreiber, der dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Schauspieler das Bühnenhandwerk in und auswendig kennt, inszeniert diese Liebeserklärung an das Theater. In einen überdrehten 80er Jahre Look getaucht hat diese Inszenierung eines der komischsten Stoffe der Theatergeschichte das Potential, für einen ordentlichen Lachmuskelkater zu sorgen.
Frayns Nackter Wahnsinn endet nicht bei der Premiere: Schauspieler, Regieassistentin und Inspizient haben eine lange Tournee vor sich, auf der sie viel Zeit miteinander verbringen werden – auf der Bühne und privat. Irgendwann dann eine mäßig besuchte Nachmittagsvorstellung irgendwo im Nirgendwo: Der Stückbeginn verzögert sich wegen amouröser Verwicklungen und Eifersüchteleien. Als es endlich losgeht, finden die wahren Dramen hinter der Bühne statt, Verletzungsgefahr und verpasste Auftritte eingeschlossen. Zur letzten Vorstellung ist der Irrsinn perfekt: Rutschgefahr durch Sardinen auf dem Boden, Türen ohne Klinken, dem Double eines Schauspielers (der Techniker!) folgt der Schauspieler folgt ein weiteres Double des Schauspielers (der Regisseur!). Alle finden sie sich auf der Bühne wieder – in unvorhergesehenen Konstellationen und mit dem gemeinsamen Wunsch, dass auch diese Vorstellung ein hübsches Happy End haben möge.
Klaus Christian Schreiber ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Nach seiner Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum holte Jürgen Flimm ihn 1985 an das Thalia Theater in Hamburg, wo er acht Jahre festes Ensemblemitglied war und mit der Uraufführung von »The Black Rider« auf Welttournee ging. Seit 1993 waren das Staatstheater Stuttgart, Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatstheater Mannheim, Renaissancetheater Berlin, die Staatsoper Berlin, Staatsoper Hannover und die Oper Köln weitere Stationen seiner Karriere.
Er arbeitete mit Wilfried Minks, Robert Wilson, Tom Waits, Katharina Thalbach, Jürgen Gosch, Lou Reed, Dietrich Hilsdorf, Jérôme Savary, Franz Xaver Kroetz, Martin Kušej, Tina Engel und Andrea Breth, spielte große klassische Rollen wie Ruprecht (Der zerbrochene Krug), Hermann (Hermannsschlacht), Leicester (Maria Stuart), Mellefont (Miss Sara Sampson), Gessler (Wilhelm Tell), Konsul Bernick (Stützen der Gesellschaft) oder Theobald Maske (Die Hose) sowie zeitgenössische Rollen wie Michel (Gott des Gemetzels) und George (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?). Schreiber absolvierte eine Gesangsausbildung bei Prof. Hans Kagel und startete eine Gesangskarriere als Alfred (Fledermaus), Mackie Messer (Die Dreigroschenoper), Piquillo (La Périchole), Leopold (Im weißen Rössl), Stefan Koltay (Victoria und ihr Husar). 2009 bis 2018 spielte er Henry Higgins in der gefeierten Bernd Mottl Inszenierung von My Fair Lady an der Staatsoper Hannover. Parallel arbeitete er seit 1999 für Film und Fernsehen, drehte unter anderem für die BBC, Tatort, Soko Leipzig, Die Schatzinsel, Deutschland 83 und ist vielen als Serienstar aus Alphateam und Rote Rosen bekannt. Als Autor gewann er 2010 den Stuttgarter Autorenpreis und 2011 den Augsburger Dramatikerpreis. Seit 2012 führt er am Opernstudio von Daniel Barenboim in Berlin Regie und inszenierte am Staatstheater Braunschweig Die lustige Witwe von Léhar und Nabucco von Verdi. Zuletzt inszenierte er 2020 am Staatstheater Darmstadt Frau Luna von Paul Lincke und war an der Komischen Oper Berlin in Dschainah von Paul Abraham zu sehen. Am Theater Bielefeld inszenierte er 2020 Stephen Sondheims Musical Die spinnen, die Römer!.
Alexander Grüner, geboren 1989 in Sondershausen, studierte #Medienkunst an der #Bauhaus #Universität Weimar. Er ist freiberuflicher Gestalter, fokussiert auf Bühnenbild und Kostümbild. Seit 2020 brennt er auch für die Bereiche Objekttheater und Konzeptkunst. Als Mitbegründer und Mitherausgeber des Fotografiemagazins »Hant« realisiert er Raumkonzepte für Ausstellungen und Messen. Von 2017 bis 2020 war Alexander Grüner als Ausstattungsassistent am DNT Weimar engagiert, wo er auch erste eigene Ausstattungen realisierte unter anderem für die Produktionen Trutz (Regie Enrico Stolzenburg), Der Eisblumenwald (Uraufführung, Regie Clara Kalus), Identität Europa (Uraufführung, Regie Katrin Hilbe, Rafael David Kohn), Restleben (Uraufführung, Regie Sebastian Martin) und Brüder und Schwestern (Regie Hasko Weber). Seit 2020 arbeitet er als freischaffender Szenograf unter anderem am TAK Theater Liechtenstein, an der Staatsoperette Dresden und am DNT Weimar, für das er zuletzt die Ausstattung des cinematic dance theatres Die Göttliche Komödie von Ester Ambrosino (Inszenierung und Choreografie) und das Bühnenbild für »Die Ehe der Maria Braun« (Regie Hasko Weber) entwarf.
Wicke Naujoks wurde 1979 in Friedberg, Hessen, geboren. Von 2002 bis 2017 war sie als Kostümassistentin und Kostümbildnerin festes Mitglied am Berliner Ensemble. Eine jahrelange Zusammenarbeit verbindet sie mit Achim Freyer, Karl Ernst Herrmann, Robert Wilson und Johannes Schütz. Als Kostümbildnerin arbeitete sie darüber hinaus mit Claus Peymann, Manfred Karge, Thomas Langhoff, Martin Wuttke, Werner Schroeter, Thorsten Lensing und Herbert Fritsch. Seit 2017 arbeitet sie regelmäßig mit Karin Beier, Anna Bergmann, Claudia Marks, Catharina May, Peter Atanassow und Sebastian Sommer.