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Soziale Medien bieten Raum für ein digitales Weltbürgertum [vor allem Wutbürgertum], Johannes Gutenberg Universität MainzZoom Button

JGU Wissenschaftler Roman Lietz mit Fergal Lenehan von der Universität Jena bei einer Konferenz des Forschungsprojekts »ReDICo« im Sommer 2022. Foto: Julia Baur, JGU, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Soziale Medien bieten Raum für ein digitales Weltbürgertum [vor allem Wutbürgertum], Johannes Gutenberg Universität Mainz

#Soziale #Medien bieten Raum für ein digitales Weltbürgertum [vor allem Wutbürgertum], Johannes Gutenberg Universität Mainz

  • Was sind das für Personen, die auf Social Media für Toleranz, Menschenrechte und gegen Autoritarismus posten?

Mainz, 15. Februar 2023

Soziale Medien wie #Facebook oder #Twitter haben in letzter Zeit häufig für negative Schlagzeilen gesorgt. Dabei geraten positive Aspekte, die mit den digitalen Plattformen verbunden sind, schnell aus dem Blick. Vor diesem Hintergrund hat eine neue Studie das soziale #Online #Engagement von bewusst ausgewählten Nutzern des Kurznachrichtendienstes Twitter untersucht. Die Autoren Dr. Roman Lietz von der Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU) und Dr. Fergal Lenehan von der Friedrich Schiller Universität Jena stellen fest, dass sozial engagierte Twitter Nutzer trotz unterschiedlicher Biografien überraschende Gemeinsamkeiten aufweisen. »Diese digitalen Weltbürgerinnen und Weltbürger vertreten ähnliche Werte und werden von ähnlichen Motivationen und Perspektiven auf die Gesellschaft geleitet«, sagt Roman Lietz vom Fachbereich Translationswissenschaft, Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaft der JGU.

»Digital Cosmopolitanism« bisher erst wenig erforscht

[Weil das eine Illusion ist. Den Wissenschaftlern seien die Medientheorie und die Neue Medientheorie ans Herz gelegt. Anm. d. Red.] 

Es gibt kaum eine Mitteilung über die Sozialen Medien, die nicht etwas Kritisches zum Ausdruck bringt. Seit Donald Trump Twitter auf eine bisher noch nicht gekannte Weise instrumentalisiert hat und auch angesichts der Radikalisierung und Vernetzung rechtsextremer Terroristen über die sozialen Medien, verdient das rechtspopulistische, agitatorische Potenzial von Facebook, Twitter, #Telegram & Co eine besondere Aufmerksamkeit. Aber nur selten schauen sich #Wissenschaftler die andere Seite an: Die sozialen Medien als Ort für die Verbreitung von Werten der Solidarität und Verständigung.

In ihrer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie »Tweeting the World a Better Place« untersuchen Roman Lietz und Fergal Lenehan dieses digitale Weltbürgertum. Sie schauen auf die Beweggründe, Biografien und Charaktereigenschaften, die zehn verschiedene Menschen in ganz Europa dazu bewegen, sich auf Twitter etwa für Menschenrechte, Toleranz und gegen Autoritarismus zu positionieren. Im Fokus der qualitativen Untersuchung stehen nicht die großen Accounts von professionellen Influencerinnen und Influencern, sondern Menschen, wie man sie aus dem Alltag kennt.

Parallelen zwischen herkömmlichen Ehrenämtern und sozialem Twitter Engagement erkennbar

Die Studie stellt fest, dass diese Menschen, ungeachtet ihres Alters, Wohnorts und auch spezifischer Interessen wie beispielsweise für den #Klimaschutz, gegen Antisemitismus oder für »LGBT« Rechte überraschende Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Werte, Motivationen und Perspektiven auf die Gesellschaft und der gesellschaftlichen Entwicklungen haben. Auch Parallelen zwischen herkömmlichen Ehrenämtern und dem kosmopolitischen Twitter sind deutlich erkennbar. »Wir sehen darin eine Form des digitalen bürgerschaftlichen Engagements«, beschreibt Lietz die Ergebnisse. Abschließend geht die Studie darauf ein, wie diese Form des Engagements und Einsatzes für »die Welt als Ganzes« in einer manchmal rauen Umgebung der sozialen Medien bewerkstelligt werden kann.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Persona Studies veröffentlicht und erfolgte im Rahmen des Forschungsprojekts Researching #Digital Interculturality Co operatively (»ReDICo«).

Johannes Gutenberg Universität Mainz

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