Workshop zur Ideenentwicklung der Anwendung. Foto: E. Boileau, NEEEU, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Your Story Matters«, »Deine Geschichte zählt!« neue Internetanwendung macht Migrationserfahrungen sichtbar
Herne (LWL), 22. Februar 2023
Das LWL Museum für Archäologie und Kultur in Herne hat am Mittwoch, 22. Februar 2023, die digitale Anwendung »Your Story Matters« vorgestellt. Die Idee für diese Internetanwendung in 7 verschiedenen Sprachen wurde in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, unter anderem mit Menschen mit #Migrationserfahrung entwickelt. Die Anwendung soll deren eigene #Geschichten und #Erfahrungen einem breiten Publikum zugänglich machen. Zukünftig soll diese #Digitalanwendung auf Computern oder Smartphones ein Bindeglied zwischen den archäologisch historischen Inhalten des #Museums und der aktuellen Lebenswelt der Bevölkerung werden, hieß es aus dem Museum des sogenannten #Landschaftsverbandes #Westfalen #Lippe (LWL).
Das #Museum stellt zu einem speziellen Thema eine Internetseite zur Verfügung. Auf dieser Seite können Nutzer einen virtuellen Raum erstellen: Mit ihrem Smartphone fügen sie Fotos von Objekten ein, die zu dem Thema passen. Sie ergänzen die Objekte mit Texten, Audio oder Videodateien. Das Museum gibt die Seite anschließend frei, so dass der Raum online zur Verfügung steht. Das Publikum im Museum kann sich die Räume über Monitore, Tablets oder über die eigenen Smartphones innerhalb eines thematisch passenden Rahmens ansehen.
Ausgangspunkt des neuen Projekts ist die geplante Erweiterung der Dauerausstellung um das Thema Migration. »Migration ist Teil der Menschheitsgeschichte von ihren Anfängen bis heute. Zahlreiche archäologische Funde belegen Wanderungsbewegungen für alle Epochen. Sie waren und sind fundamental für die Entwicklung von Kultur und Gesellschaft. Insbesondere das Ruhrgebiet, in dessen Herzen das westfälische Archäologiemuseum liegt, zeichnet sich durch Zuwanderung aus. Umso bedeutsamer ist es, dieses Thema in die aktuelle Ausstellung aufzunehmen«, erläuterte Prof. Dr. Michael Rind, Direktor der LWL Archäologie für Westfalen.
So wie die gesamte Ausstellung wird auch die Erweiterung um das Thema Migration bis in die Gegenwart geführt. »Während die Archäolog:innen und Kurator:innen Fachwissen über die vergangenen Epochen besitzen und daraus Inhalte erstellen, sollten die Erzählungen über Migrationserfahrungen von den Menschen eingebracht werden, die es betrifft. Für diesen Perspektivwechsel braucht es eine neue Methode bzw. ein neues museales Tool«, sagte Dr. Doreen Mölders, Leiterin des LWL Museums.
Technik mit Zukunftspotential
Mit der Anwendung betritt das Museum Neuland, doch die vielen Möglichkeiten und Anknüpfungspunkte für zukünftige Projekte mache die Internetanwendung, die in Kombination mit dem eigenen #Smartphone nahezu intuitiv genutzt werden könne, zu einem Projekt auf der Höhe ihrer Zeit, so Mölders weiter.
Das Besondere: Die Anwendung ist eine #Open #Source Software (zu Deutsch: frei verfügbare Software), die von nun an der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Zurzeit kann die Webanwendung in sieben verschiedenen Sprachen bedient werden: Deutsch, Englisch, Polnisch, Arabisch, Türkisch, Rumänisch und Ukrainisch. Die Texte können in jeder beliebigen Sprache eingegeben werden.
Der digitale Raum von »Your Story Matters«
In der Anwendung »Your Story Matters« sollen individuelle Erfahrungswelten als digitale Räume entstehen. Die Erstellung eines solchen Raumes ist einfach, es werden lediglich eine E-Mailadresse, ein Computer und ein Smartphone benötigt. Am Computer ruft man die Internetseite auf, mehr …
Ihren digitalen Raum gestalten die Nutzer:innen individuell: Sie bestimmen ihren Raumtitel, laden ein Hintergrundbild hoch oder wählen eines aus den vorhanden Bildern aus, Scannen dann einen QR Code. Dieser Code verbindet den Computer mit dem Smartphone, mit dem wiederum alle realen Objekte fotografiert werden. Durch eine spezielle Software werden die Fotos zugeschnitten und in den digitalen Raum überführt. Dort können die Objekt Abbilder nach Belieben angeordnet, mit Texten, Videos oder Audios versehen werden.
Nach Fertigstellung des individuellen Raums gibt das #Museum die Seite frei. Entspricht der Raum den grundlegenden Richtlinien, ist der Raum und die darin enthaltenen #Objekt #Geschichten online für alle sichtbar. Die Anwendung eignet sich auch als Workshop Tool für Schulklassen und kann von anderen #Museen ebenfalls genutzt werden.