Der Büskerplatz zwischen der Mauerstraße und dem Holiday Inn Express sollte 2012 nach den Vorstellungen von Johannes Steiner bebaut werden. Kleine Fotos: Berliner Straße um 1960, Mauerstraße 1962, Berliner Straße 1962 und die Mauerstraße von der Blücherstraße aus gesehen, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Büskerplatz, der 2. Dreiecksplatz in Gütersloh
Gütersloh, August 2012
Der #Heimatverein #Gütersloh fühlt sich der Traditionspflege und Brauchtumspflege verpflichtet. Es gilt, historische Bezüge zu benennen, die die Mentalität der Bürger geprägt haben. Das ist nicht rückwärts gewandt, sondern stellt vielmehr die Akzeptanz von Zukunftsplanungen sicher. Konstruktive Vorschläge mit Bodenhaftung konnten in der jüngsten Vergangenheit das weitere Verschwinden stadtbildprägender und geschichtsträchtiger Bauten verhindern. Appelliert wird an eine Stadtplanung, die gewachsene Strukturen berücksichtigt und sensibel ist gegenüber den erhaltenswerten Zeugnissen früherer Baukultur. Mit der diesjährigen Verleihung des #Christian #Heyden Preises wird diesem Anliegen auch seitens der Stadt auf symbolische Art Rechnung getragen. Eine von Professor Axel Hinrich Murken erstellte umfassende Dokumentation zur Geschichte des ehemaligen Städtischen Altenheims erscheint aus diesem Anlass.
Der Heimatverein wendet sich gegen die Absicht, den Büskerplatz zu bebauen. Er unterstützt die seitens der Stadt vorgelegte Planung einer Neugestaltung mit dem vorhandenen Baumbestand. Da die Finanzierung der Maßnahme bereits gesichert werden konnte, steht einer Realisierung nichts entgegen. Sie sollte rasch umgesetzt werden, um die zugesagten Fördermittel nicht zu verlieren. Mit Ausnahme des Hauses Stedtfeld, das auf dem Hof des Stadtmuseums das dortige bauliche Ensemble als Museumscafé bereichert, ist die frühere Bebauung »auf dem Busch« komplett verschwunden. Dies zu bedauern, ginge fehl, denn die Ärmlichkeit und der nicht vorhandene Wohnkomfort ließen aus damaliger Sicht keine Erhaltung der kleinen Fachwerkhäuser zu. Dennoch machte sich Wehmut breit als Ende der 1960er Jahre der Busch sein Gesicht verändert hatte. Wenigstens etwas wollte man von der alten Zeit und dem Charakter des #Stadtviertels wieder aufleben lassen. So wurde 1968 der Büskerplatz mit den Kastanien bepflanzt, die noch heute dort stehen und in die neue Planung integriert werden.
Die am 11. April 1968 erfolgte Widmung des Platzes an der Mauerstraße war ein rein symbolischer Akt, dessen Intentionen auch künftig Bestand haben sollten. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde damals unter der »Büsker Gedächtnis Kastanie« eine vom Heimatdichter Ludwig Grabemann auf plattdeutsch verfasste Urkunde vergraben, in der 34 ehemalige Bewohner des »Busches« ihrer Freude Ausdruck verliehen, dass der Platz erneut mit Kastanien bepflanzt wurde, dem traditionellen Baum des Viertels. Dieses vom damaligen stellvertretenden Stadtdirektor Dr. Gerd Wixforth mit unterzeichnete und von der Stadt Gütersloh gesiegelte Erinnerungsdokument wurde in einer Flasche verschlossen und mit in das Erdreich unter einen der angepflanzten Bäume gelegt, wo es bis heute liegt.
Im Rahmen der Neugestaltung des Büskerplatzes an der Mauerstraße könnte nach 44 Jahren an diese Reminiszenz der Bürger an ein Stück Alt Gütersloh erinnert werden. Nicht aus Gründen der Nostalgie, sondern zur Information über die frühere Situation könnte dort eine Tafel mit Texten und Bildern aufgestellt werden, gleichsam eine Art »historisches Schaufenster«. Damit würde der Büskerplatz zwar nicht zur guten Stube, wohl aber gewänne er mit einer kleinen Dokumentation über Stadtbildveränderungen in Gütersloh an Attraktivität.
Falun im Norden, #Châteauroux im Süden und #Broxtowe, #Grudziadz und #Rshew auf der West Ost Achse: Die 5 Gütersloher Partnerstädte haben jetzt ihren Wegweiser. Auf dem neugestalteten Büskerplatz zeigt eine #Stele aus #Cortenstahl in allen Himmelsrichtungen die Lage der Partnerstädte. Gestaltet wurde sie von dem Gütersloher #Grafiker Eckard #Kleßmann. Mehr …