Die Krise nahm ihren Anfang in den USA. Leichtfertig vergebene Immobilienkredite brachten zahlreiche Banken in Schwierigkeiten., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh, Wirtschaftskrise 2009, Gütsel spricht mit Gütersloher Protagonisten
Gütersloh, Januar 2009
Kaum eine Nachrichtensendung kommt derzeit ohne #Negativmeldungen zur konjunkturellen Lage in Deutschland aus. Dieselben »Wirtschaftsexperten«, die die amerikanische Finanzkrise nicht vorausgesehen haben, blicken nun in die Kristallkugel und sorgen für schlechte Stimmung. Im Nachhinein ist es natürlich offensichtlich, dass sich das Finanzgebahren einiger amerikanischer Banken auch international ausgewirkt hat. Aber sogar als der wohl bekannteste Protagonist, die Lehman Brothers, schon pleite war, überwiesen hochrangige #Finanzexperten noch Unsummen an das #Institut.
Wir wollten wissen, wie Gütsler die Lage einschätzen und haben unter anderem mit Jörg Hoffend, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Gütersloh, gesprochen. Der Finanzexperte schätzt die Lage sachlich ein, sieht aber durchaus auch Hoffnung – nicht zuletzt durch die #Sparkasse #Gütersloh als wichtigem #Wirtschaftsfaktor unserer Stadt.
Was kommt 2009 wirtschaftlich auf uns zu?
Den Turbulenzen an den Finanzmärkten folgt nun eine rezessive Phase der #Realwirtschaft. Das bedeutet ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung Deutschlands in mehreren aufeinander folgenden Quartalen. Damit verbunden ist auch ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Die Inflation hat sich auf niedrigem Niveau eingependelt. Das Zinsniveau dürfte anhaltend niedrig sein mit sehr niedrigen Zinsen im kurzfristigen Bereich. Anlass zur Hoffnung gibt sicherlich eine, im Unterschied zu vielen anderen Industrienationen, gut aufgestellte, mittelständisch geprägte Unternehmenskultur sowie die jüngsten Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft.
Was tut die Sparkasse Gütersloh in diesen angespannten Zeiten?
Als regionales Unternehmen versorgen wir alle Gütersloher und Harsewinkeler #Bürger optimal mit Finanzprodukten. Gleichzeitig wirtschaften wir sicher und zuverlässig. Wir tragen außerdem besondere Verantwortung für die mittelständische Wirtschaft vor Ort. Auch weiterhin erhalten die Unternehmen alle notwendigen #Kredite, um ihre Investitionen tätigen zu können. So tragen wir dazu bei, dass der Wirtschaftskreislauf in Gang bleibt.
Welche Chancen sehen Sie?
Jeder, der im Moment eine Investition plant, findet günstige Konditionen vor. Das gilt für Auto- und Privatkredite, aber natürlich auch für Baufinanzierungen. Auch Wertpapiere können bei interessanten Einstiegskursen wieder eine Option sein. Ich empfehle daher unbedingt eine umfassende Finanzberatung bei der Sparkasse. Gelingt es, bei Konsumenten und Anlegern Vertrauen und Zuversicht zu erzeugen, so kann davon auch die volkswirtschaftliche Entwicklung profitieren.
Maria Unger, Bürgermeisterin: »Nichts schönreden, aber auch nicht mutlos werden – in jeder Krise kann auch eine Chance stecken. Vor diesem Hintergrund halte ich die im Kojunkturpaket der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Investition in Bildungseinrichtungen für einen Schritt in die richtige Richtung, denn so können mehrere wichtige Ziele erreicht werden: Stärkung der #Wirtschaft, #Erhaltung und #Schaffung von #Arbeitsplätzen und eine nachhaltige Weiterentwicklung der Bildungsqualität in unserem Land.
Wie in vielen anderen Städten gibt es auch bei uns Prioritätenlisten mit wünschenswerten und wichtigen Investitionen, die in der Planung bereits weit entwickelt sind, aber im Rahmen von Budgetierungsmaßnahmen zunächst zurückgestellt werden mussten. Hier sehe ich vor allem die Möglichkeit, eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten, die den Zielen des Konjunkturprogramm zu Gute kommt. Wenn die genauen Voraussetzungen und Modalitäten zur Erlangung der Fördermittel für die Kommunen vorliegen, werden wir umgehend zusammen mit der #Politik ein Maßnahmenpaket entwickeln, das den Förderkriterien entspricht. Die Stadt Gütersloh befindet sich in einem freiwilligen Haushaltskonsolidierungsprozess, der mit Blick auf eine solide Etatlage für die Zukunft ein straffes Einsparungsprogramm zur Folge haben dürfte. Gerade vor diesem Hintergrund kommen zusätzliche Fördermittel zur rechten Zeit. Großprojekte wie der Theaterneubau sind zudem ein Beleg dafür, dass in jedem Fall ein erheblicher Teil der Investitionen bei der heimischen Wirtschaft ankommt«.
Ekkehard Menrath, Finanzmakler und Versicherungsmakler: »Von 2 tragenden Säulen unserer Wirtschaft, den Banken und Versicherungen, hat offensichtlich eine Säule Risse bekommen. Die #Politik, die nun anfängt, die Folgen zu reparieren, trägt jedoch aus meiner Sicht die überwiegende #Schuld daran. Das öffentlich rechtliche Bankensystem, in dessen Aufsichtsräten in erster Linie Politiker sitzen, hat es offenbar am stärksten getroffen. Droht uns jetzt durch die Bürgschaften die Verstaatlichung einer Schlüsselbranche? Wir Bürger sollten uns die negative Stimmung nicht zu eigen machen, denn das verstärkt die herbeigeredete Rezession. Die Politik sollte ihr Hauptaugenmerk auf den Mittelstand legen – wenn hier Geld verdient wird, geht es allen gut. Die Finanzkrise muss die Realwirtschaft nicht mit in den Sog ziehen, wenn der Verbraucher es nicht zulässt«.
Tobias Handwerk, Electro Zimmer: »Wo war der gesamte finanzielle Sachverstand, als der Zeitpunkt verpasst wurde, diese Krise zu verhindern – oder zumindestens vor ihr zu warnen? Wer hat die Kompetenz (oder den Mut), sich der ganzen Schlechtrednerei nicht anzuschließen, nur weil es gerade in Mode ist? Ich für meinen Teil habe gestern eine Pizza gegessen. Sie war sehr lecker, und anschließend war ich satt. Wie ist das wohl erst in guten Wirtschaftszeiten, schmeckt die Pizza dann doppelt so lecker und macht doppelt so satt? Zufriedenheit ist wohl auch eine Einstellungssache …«
Georg Heidfeld, Körkemeier Automobile: »Natürlich hat sich die Finanzkrise in den USA auf unseren Mutterkonzern Chrysler und somit auch auf uns ausgewirkt. Aber Chrysler gibt uns aktuell Werkzeuge an die Hand, mit denen wir effektiv auf den Markt, insbesondere kleinere gewerbliche Kunden, reagieren können. Durch die negative Darstellung der Lage reagieren die Verbraucher zum Teil trotzig. Unserer Einschätzung nach handelt es sich aber nur um eine vorübergehende Verstimmung, die sich im Laufe des Jahres legen wird. Es geht auf jeden Fall weiter«.
Heinz Werner Kolbe, Rechtsanwalt: »Mehr Markt oder mehr Staat? Der Ruf aus #Industrie und Bankenwelt nach dem Staat wird lauter. Der Staat erhört dies und vergibt Garantien, Kredite, Bürgschaften. Doch wie weit soll dies gehen? Wird demnächst auch die Pornofilm-Industrie unterstützt, die – wie man hört, aber kaum glauben mag – in den USA bereits Ansprüche anmeldet, damit die Beschäftigten – im wahrsten Sinne des Worte – nicht auf der Straße stehen? Sozialisierung von Verlusten zu Lasten künftiger Generationen – während die Gewinne in guten Zeiten den jetzt Rufenden gehör(t)en? Es scheint so, als ob der Staat mit dem jetzigen Vorgehen die Suppe auslöffelt, die er sich dadurch mit eingebrockt hat, dass er dem ungezügelten Streben der #Manager nach Gewinnmaximierung und Gehaltssteigerung kritiklos zugesehen hat. Droht nunmehr das andere Extrem durch staatliche Vorgaben, härtere Rahmenbedingungen und Regeln? Jedenfalls für die Bankenwelt würde ein #Regelungs #Dschungel mit eng gesteckten Vorgaben für die Finanzierungsvergabe die mittelständische Wirtschaft auch in unserer Region entsetzen, wo doch Basel II schon als bürokratischer Hemmschuh empfunden wird. Darüber hinaus: Je stärker der Staat reguliert, umso mehr lässt der Markt eigene Ordnungsmechanismen fallen. Der Staat ist die Lösung nicht! Lasst den Markt in Ruhe – er reguliert sich von selbst!«
Jens Keisinger, Arzt: »Die Finanzkrise symbolisiert deutlich unsere Unfähigkeit längerfristig zu denken und zu handeln. Frei nach dem Motto ›Nach mir die Sintflut‹ werden in vielen Wirtschaftszweigen Strategien geschmiedet, die den kurzfristigen finanziellen Gewinn anstreben. Was das im einzelnen für Folgen haben kann, wird erst am Ende des Weges sichtbar, im #Zusammenbruch. Die Mahner, die dies im Vorfeld erkannt haben, werden chronisch überhört. Wir investieren in #Gold – was ist mit den Umweltschäden durch den Abbau des Goldes? Der Fastfood-Umsatz steigt – was bedeutet dies für die Zukunft unserer Gesundheit? Wir kaufen Schuhe – günstig – was ist mit dem hochgiftigen Leder, das direkt auf der Haut liegt? Wir haben makelloses Obst und Gemüse – um den Preis hochgiftiger Pestizide in unserem Körper. Welchen Götzen wollen wir dienen?«
Friedrich Wilhelm Haver Rassfeld: »Wirtschaftskrise? Die Ursachen wurden uns in den Medien im vergangene Jahr in allen Facetten vorgestellt. Und das Ergebnis soll jetzt die Wirtschaftskrise sein, die mit allen Mitteln, und sei es auch mit Milliarden Steuergeldern unserer Kinder, abgemildert werden soll. Hätte man nicht schon vorher Einhalt gebieten können? Muss es ein #SUV sein, um in die Stadt zum Einkaufen zu fahren? Warum muss an der Börse mit Milliarden auf fallende Kurse gewettet werden? Und warum hängen die menschliche Existenz und das gesellschaftliche Ansehen so stark vom wirtschaftlichen Erfolg ab? Alles Überzogene hat auf Kurz oder Lang schon immer sein Ende gefunden, meist ein sehr schmerzliches. Wenn uns eine ›Rezession wie noch nie dagewesen‹ eines lehren kann, ist es, auf den Boden der Tatsachen zurückkommen zu müssen.
Aber welche Rezession eigentlich? Sicherlich, die Kauf Zurückhaltung im Inland und Ausland ist, oder wird zu spüren sein. Aber sind wir nicht dann endlich wieder auf dem Niveau, was wir uns auch wirklich leisten können? Denn seltsamerweise trifft es genau die Branchen zu erst, die sich am meisten von der vielgepriesenen ›Bodenständigkeit‹ entfernt haben. Sei es das Finanzgehabe oder die Gigantomanie der Autohersteller und vieler anderer Branchen. Und warum dominiert die Schwarzmalerei in allen Berichten? Die meiste Kraft können und werden wir dadurch entfalten, dass wir positiv nach vorne sehen und die Probleme einfach anfassen, und nicht mit dem Einkommen unserer Kinder unser hohes Niveau erkaufen. Vielleicht sollte sich die Politik auch eingestehen, dass Fehler der Vergangenheit, wie unendlich viele verpasste Steuerreformen, die nicht realisierte Entlastung sämtlicher Wirtschaftsträger, die versäumten Investition in unsere Kinder als Zukunftsträger der Gesellschaft und vieles mehr auch Ursache für die Unlust sein könnte. Und sie sollte sehen, dass es noch nicht zu spät ist, gegenzurudern! Wir sollten es nicht zulassen, dass unsere zuweilen ausgehöhlte Gesellschaft durch staatliche Spontanhilfe endgültig erobert wird. Der Staat sollte uns einfach machen lassen! Wir werden auf dem Meierhof Rassfeld mit unseren Angeboten weiterhin versuchen, uns am Markt zu behaupten. Dabei zählen wir als regionaler Anbieter besonders auf unsere Kunden in der Region, denen das bekannte Zusammenrücken in krisengeschüttelten Zeiten bewusst ist, und damit dazu beitragen werden, den düsteren Visionen der Wirtschaftsexperten ein Schnippchen zu schlagen. Ich sehe nicht düster und habe keine Krisen Angst, und ich meine, besonders die Gütersloher brauchen sich nur der ihnen unterstellten Fähigkeit zu besinnen: ›Die Gütersloher können auf dem Eise grasen‹ und werden damit alles meistern.«
Friedrich Wilhelm Schröder, Architekt: »Jammern hilft nicht. Hier in Gütsel gibt’s die Wirtschaftskrise am #Bau schon ewig. Mit phantasievollen, bedarfsgerechten Angeboten kann man auch zukünftig erfolgreich sein. Wir sollten die Chancen der Zeit nutzen und unsere Region unabhängig von ›globalen Luftgeschäften‹ kreativ nachhaltig gestalten. «.
Heiner Kollmeyer, Bürgermeisterkandidat der CDU: »Mein Gedanke ist, dass wir Gefahr laufen, dass die derzeitige Situation eine Eigendynamik entwickelt Wenn eine Sache schlecht ist, wird sie schnell dramatisiert. Gefährlich ist das Phänomen, dass die Konsumenten abwarten. Sie hoffen darauf, dass alles billiger wird und verschieben ihre Kaufentscheidungen. Dabei müssten die Menschen, die stark genug sind, jetzt Geld ausgeben, damit eine Bewegung in die richtige Richtung eingeleitet wird. Es müssen viele Leute in die Speichen greifen, um den Karren wieder ans Laufen zu bekommen. Übrigens habe ich gerade neulich eine Studie gelesen, wonach 80 Prozent der Prognosen in jedem Bereich falsch sind … insofern muss man diese sogenannten ›Wirtschaftsfachleute‹ entsprechend einordnen. Man sollte vielmehr Ruhe und Gelassenheit walten lassen und auf den gesunden Menschenverstand vertrauen. Ich bin überzeugt davon, dass die Gütersloher das schaffen. Es hat in der Vergangenheit mit Sicherheit schon schwierigere Situationen gegeben. Wir brauchen Botschafter von guten #Taten und #Optimisten«.
Ralf Markötter, Autohändler: »Das Hauptproblem ist, dass die Masse der Verbraucher zu wenig Geld hat. Viele mussten auf Pump leben. Die ständigen negativen Darstellungen bringen unheimlich viel Unsicherheit, worauf Kaufzurückhaltung folgt. Das erste Halbjahr sehe ich ehernegativ, danach könnte es dann wieder aufwärts gehen. Anreize der Regierung sind da, aber ob die wirklich so zielgerichtet sind, ist fraglich. Unsere Umsätze sind kaum zurückgegangen, aber die Erträge – das bringt viele Autohändler in Schwierigkeiten. Das führt zu einer Marktbereinigung. Wir sind froh, dass wir unsere Investitionen hinter uns haben und können positiv in die Zukunft blicken. Aber da wenig Geld verdient wird, ist es eine schwierige Zeit. Letztlich steht fest: Schlechte Zeiten sind gute Zeiten für gute Leute«.
Ralf Schubert, #Gastronom und Inhaber des #Alex: »Ich meine, dass wir in Zeiten wie diesen, wo es den Leuten schlechter geht, davon profitieren. Vor allem weil man bei uns auch für wenig Geld etwas verzehren kann – diejenigen, die ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, profitieren davon. Die Menschen gönnen sich trotzdem etwas, aber in Maßen. Die Diskussion in der Gastronomie schaukelt sich natürlich trotzdem hoch, der Pessimismus reißt die ganze Branche herunter. Wir versuchen, dem durch Sonderaktionen entgegenzuwirken und reagieren darauf, dass die Menschen weniger Geld in der Tasche haben. Ich glaube, dass in diesem Jahr noch einiges passieren wird«.
Burkhard Brockbals, Brockbals GmbH, Elektroinstallationen: »Die Wirtschaftskrise kommt zeitversetzt auch im Handwerk an. Ich empfehle, in nachhaltige Wirtschaftsgüter zu investieren, denn eine falsche Zurückhaltung wäre nicht richtig. Man sollte sich nicht vom pessimistischen Weltkanon anstecken lassen. Viele Gütersloher haben es mit Sicherheit nicht nötig, Zurückhaltung zu üben – wir haben im Kreis Gütersloh genügend Menschen mit geregeltem Einkommen, die in entsprechende, nachhaltige Dinge investieren sollten«.
Das Gütsel Fazit
Letztlich bleibt festzustellen, dass #Geld nicht verschwindet, auch nicht bei einer Finanzkrise. Im Zweifelsfall hat es lediglich jemand anders. Insgesamt richtet sich das Verhalten aller nach deren Erwartungen – wenn diese durch schlechte Prognosen negativ sind, verhalten sie sich entsprechend. Genau das können wir derzeit beobachten. Es ist ja nicht so, dass über Nacht sämtliche wirtschaftlichen Mechanismen außer Kraft gesetzt worden, dass alle Märkte zusammengebrochen und dass Geld verschwunden wäre. Im Gegenteil – Pleiten gehören zum Selbstreinigungsprozess einer gesunden Wirtschaft. Durch die Zurückhaltung der Konsumenten und Investoren ist lediglich Sand ins Getriebe geraten. Höchste Zeit, mit ein wenig Hoffnung und besserer Stimmung für den notwendigen Tropfen Öl zu sorgen.
Womöglich sind die schlechten Prognosen aber auch politisch opportun. Schließlich geben sie den Politikern, wenn sie eintreten, die Chance, ihre vermeintliche Kompetenz zu beweisen. Treten sie nicht ein, können sie sich die Lösung der Probleme zugute halten. Anders bei guten Prognosen – wenn diese eintreten, muss sich die Politik vorwerfen lassen, es habe von vornherein festgestanden. Treten gute Prognosen nicht ein, hat die Politik versagt. Die Verlierer der derzeit schlechten Stimmung sind leider die Unternehmen, die sich – obwohl eigentlich kompetent – nicht gegen das Gerede der vermeintlichen Experten wehren können, ihnen wird seitens der Politik nicht selten unterstellt, selbst Ursache des Problems zu sein. Das mag für Großkonzerne gelten, die jetzt zum Teil staatliche Bürgschaften einfordern, ist aber im Mittelstand und bei Kleinunternehmen wohl kaum der Fall.
Es stellt sich natürlich die Frage, mit welchem Recht und welcher Chuzpe einige Konzerne staatliche Bürgschaften fordern. Wenn sie pleite gehen, sollte man sie nicht daran hindern – das gehört zu den natürlichen Mechanismen einer funktionierenden #Marktwirtschaft, wenn es auch für die direkt Betroffenen unter Umständen hart sein kann. Noch härter trifft es allerdings die Allgemeinheit und die Grundlage unserer freien Marktwirtschaft, wenn der Staat in diese Mechanismen eingreift und den freien #Wettbewerb beeinflusst.