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Kulturgeschichte der Party, Stadtmuseum Gütersloh, 17. Juni bis 2. September 2007
Gütersloh, Juni 2007
Wen lade ich ein? Was biete ich zu essen und zu trinken an? Und welche #Musik passt am besten? Die Fragen, die sich ein Gastgeber vor einer mehr oder weniger spontanen #Party stellt, sind immer wieder die gleichen. Doch die Antworten haben sich in den letzten 60 Jahren sehr verändert. Das zeigt die Wanderausstellung »Heut’ laden wir uns Gäste ein«, die der sogenannte Landschaftsverband Westfalen #Lippe (LWL) in 8 westfälischen Museen präsentiert, anhand von 200 Exponaten von der Einladungskarte über Ratgeberliteratur und Partygeschirr bis hin zur Hausbar aus den 1950er Jahren.
Die Ausstellung startet in der 2. Hälfte der 1940er Jahre und endet in der Gegenwart. Nach einem kurzen Einblick in die Lebensumstände der unmittelbaren Nachkriegszeit gilt für die frühen 1950er Jahre: »Man benimmt sich wieder.« Eine Fülle von Ratgebern zeugt von dieser weit verbreiteten Einstellung. Dabei weist beispielsweise 1954 ein Ratgeber der jugendlichen Gastgeberin klar ihre Rolle zu.
In den 1950er Jahren ging es nicht nur um das Benehmen, auch die wirtschaftlichen Fortschritte wirkten sich auf die Feierkultur aus: »In dieser Zeit kam eine schier unglaubliche Menge von Gebrauchsgegenständen für Partys auf den Markt: Salzstangenhalter, Serviettenhalter, Abbieteschalen, Gläsersets, Cocktailspieße und das Ganze in sehr bunten Formen und Farben«, so Wielebski. Mit dem steigenden Wohlstand in den 1960er Jahren rückte das Essen immer mehr in den Mittelpunkt der Party. Dabei empfiehlt die zeittypische Kochbuchliteratur den Gastgebern vor allem das kalte Büffet. »Das hat sich bis heute kaum verändert«, hat Wielebski festgestellt. »Es galt zu zeigen was man hat, dazu bediente man sich auch gerne neuer Formen der Bewirtung mit Fondue oder Racelette«. In den 1970er Jahren gingen die Westfalen dann zum Feiern in den Keller: Die kleine Hausbar im Wohnzimmer genügte den Ansprüchen nicht mehr, bei vielen Neubauten der 1960er und 1970er Jahre wurde die Kellerbar gleich mitgeplant. »Die Vorteile liegen auf der Hand: Lärm, Rauch und die Feierreste werden aus dem unmittelbaren Wohnbereich verbannt«, erklärt Wielebski. Diese Entwicklung schlägt sich natürlich in besonderen Einrichtungsgegenständen wie Erdnuß-Spendern und besonderen Tapeten nieder.
»Ein bisschen Spaß muß sein!« oder »Let’s Party«, tönte es in den 1980er Jahren durch die Partykeller. Jetzt stand die Musik im Vordergrund. Je nach Musikgeschmack animierten Stimmungslieder, Party-Sound oder Feten-Hits zum Mitsingen und -tanzen. Die immer leistungsstärkeren Musikanlagen sorgen dann allerdings auch für die eine oder andere Störung ruheliebender Nachbarn. Das thematisiert die Ausstellung in Form von Anzeigen und Bußgeldbescheiden. Doch bevor die in der Ausstellung gezeigten Anzeigen kommen, gilt es am »Tag danach« mit dem Kater fertig zu werden. Neben einer Fülle an Gebrauchsgeschirr und Partyutensilien zeigt die #LWL Ausstellung Schallplatten, CDs, Kofferplattenspieler, Einrichtungsgegenstände für die Kellerbar und Hilfsmittel für die Zubereitung eines kalten Büffets.
Sonntag, 17. Juni 2007, 11 Uhr
Ausstellungseröffnung als musealer Frühschoppen mit Hans-Jörg Kühne (Saxophon) und William A. Morris (Gitarre, Gesang) – um 11.30 Uhr Eröffnung mit Einführung durch die Kuratorin Anke Wielebski. Eintritt frei.
Samstag, 23. Juni 2007, 19.30 Uhr
Nostalgische Party im zauberhaften Ambiente des Museumshofes – es gastiert das Duo »Zarter Anschlag« – Peter Lorke und Ralf Zartmann gelingt mit ihren Stimmen, der Gitarre, dem Cajón und dem Xylophon stets ein »zarter Anschlag« auf die Herzen der Zuhörer: »Mozart goes to Graceland« – #Klassik trifft auf #Rock. Eintritt zum 60er Jahre Preis von 5 Euro (Vorverkauf im Stadtmuseum und Abendkasse)
Donnerstag, 21. Juni 2007, 19.30 Uhr
Öffentliche Führung mit dem Museumspädagogen Martin Wedeking unter dem Motto »Sommerzeit – Partyzeit«
Sonntag, 15. Juli 2007, 15 Uhr
Öffentliche Führung mit der Kuratorin Anke Wielebski (LWL Museumsamt Münster).
Kinderprogramm
»Zum Geburtstag viel Glück« – ein museumspädagogisches Kindergeburtstagsprogramm. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung wird in der Museumspädagogik eine Kakaotafel aufgebaut sein, an der die Kinder nun ihren Geburtstag feiern können. Anschließend werden Partyutensilien aus Fimo hergestellt, die die Kinder zu Hause im Backofen erhitzen können. Passend zu den Cocktailutensilien erhalten sie ein Originalrezept für die Herstellung einer #Sprudel #Bowle – Partyspiele runden die Veranstaltung für eine Gruppe bis 12 Kindern (8 bis 12 Jahre) 50 Euro für das 2 stündige, 60 Euro für das 3 stündige Programm, Anmeldung per Telefon.
Buchbarer Rundgang
»Lieber Feste feiern …« – ein Ausstellungsrundgang für Erwachsene von Gabriele Olthoff (LWL Museumsamt Münster) gibt einen Einblick in die Kulturgeschichte des privaten Feierns in Westfalen in den vergangenen 60 Jahren E Dauer: circa eine Stunde, Preis für eine Gruppe bis 20 Personen: 40 Euro