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Steinwerkzeuge von Affen und frühen Menschen überraschend ähnlich, Max Planck Institut für evolutionäre AnthropologieZoom Button

Javaneraffen verwenden Steinwerkzeuge, um an Nahrung zu gelangen. Foto: Lydia V. Luncz, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Steinwerkzeuge von Affen und frühen Menschen überraschend ähnlich, Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie

#Steinwerkzeuge von #Affen und frühen Menschen überraschend ähnlich, #Max #Planck Institut für evolutionäre Anthropologie

München, 10. März 2023

Forscher des Max Planck Instituts für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA) haben in #Thailand von Altweltaffen geschaffene Artefakte entdeckt, die Steinwerkzeugen früher Vertreter der Gattung Homo ähneln. Bisher ging die Fachwelt davon aus, dass unsere frühen Vorfahren diese scharfkantigen Steinwerkzeuge absichtlich gefertigt haben und diese den Beginn der Steinwerkzeugproduktion – einem Alleinstellungsmerkmal während der Evolution der Homininen – einläuten. Eine neue Studie stellt nun bisherige Erkenntnisse über die Ursprünge der bewussten Werkzeugherstellung in unserer eigenen Abstammungslinie in Frage.

Die Studie basiert auf neuen Analysen von Steinwerkzeugen, die von Javaneraffen im Phang Nga Nationalpark in Thailand verwendet werden. Diese Affen benutzen Steinwerkzeuge, um hartschalige Nüsse zu knacken. Dabei zerbrechen sie häufig ihre Hammersteine und Ambosse. Die daraus resultierende Ansammlung an zerbrochenen Steinen ist beträchtlich und im weiten Umkreis zu finden. Darüber hinaus weisen viele dieser Artefakte Merkmale auf, die üblicherweise zur Identifizierung absichtlich hergestellter Steinwerkzeuge aus einigen der frühesten archäologischen Ausgrabungsstätten in Ostafrika herangezogen werden.

»Die Fähigkeit, absichtlich scharfkantige Steinsplitter herzustellen, wird als ein Schlüsselmoment in der Evolution der Menschen angesehen. Antworten auf die Fragen, wie und wann dies geschah, werden üblicherweise durch die Untersuchung von Artefakten und Fossilien aus der Vergangenheit gesucht. Unsere Studie zeigt nun, dass nicht nur Menschen und unsere Vorfahren Steinwerkzeuge hergestellt haben«, sagt Erstautor Tomos Proffitt vom MPI EVA. »Dass Makaken Steinwerkzeuge verwenden, um Nüsse zu bearbeiten, überrascht nicht, da sie auch Werkzeuge verwenden, um sich Zugang zu verschiedenen Schalentieren zu verschaffen. Interessant ist aber, dass sie dabei quasi versehentlich umfangreiche eigene archäologische Befunde hinterlassen, die sich teils nicht von menschlichen Artefakten unterscheiden lassen.«

Neue Erkenntnisse zur Evolution der Steinwerkzeugtechnologie

Durch den Vergleich der von den Makaken ohne Intention hergestellten Steinfragmente mit denen aus einigen der frühesten archäologischen Stätten der Gattung Homo konnten die Forschenden zeigen, dass viele der von Affen hergestellten Artefakte in einen Referenzbereich fallen, der mit von frühen Homininen hergestellten Steinwerkzeugen in Verbindung gebracht wird. Co Autor Jonathan Reeves betont: »Dass diese Artefakte durch das Knacken von Nüssen hergestellt werden, könnte möglicherweise das Spektrum der Verhaltensweisen erweitern, mit denen scharfkantige Steinsplitter aus archäologischen Aufzeichnungen zukünftig assoziiert werden.«

Die neu entdeckten Makaken #Steinwerkzeuge geben neue Einblicke, wie der Gebrauch dieser Technologie bei unseren frühresten Vorfahren begonnen haben könnte. Möglicherweise lag ihrer Entstehung ein ähnliches Verhalten, wie das Knacken von Nüssen, zugrunde. Dieses Verhalten könnte wesentlich älter sein als die derzeitig frühesten archäologischen Aufzeichnungen vermuten lassen. »Das Knacken von #Nüssen mit Steinhämmern und Ambossen, ähnlich wie einige Primaten es heute noch praktizieren, wird von einigen Fachleuten als ein möglicher Vorläufer der intentionellen Herstellung von Steinwerkzeugen in Betracht gezogen. Diese und frühere Veröffentlichungen unserer Forschungsgruppe öffnen die Tür, um eine solche archäologische Signatur zukünftig identifizieren zu können«, sagt Hauptautorin Lydia Luncz, Leiterin der Forschungsgruppe Technologische Primaten am MPI EVA. »Diese Entdeckung zeigt, wie lebende Primaten Forschenden helfen können, den Ursprung und die Entwicklung der Werkzeugnutzung in unserer eigenen Abstammungslinie zu untersuchen.«

Max Planck Gesellschaft (MPG)

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