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Allenthalben beklagt der innerstädtische Einzelhandel eine angebliche »Unattraktivität« der Innenstädte, auch in GüterslohZoom Button

Foto: Jezael Melgoza, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Allenthalben beklagt der innerstädtische Einzelhandel eine angebliche »Unattraktivität« der Innenstädte, auch in Gütersloh

Allenthalben beklagt der innerstädtische Einzelhandel eine angebliche »Unattraktivität« der Innenstädte, auch in Gütersloh

Gütersloh, 13. März 2023

Komisch: Beklagt der Einzelhandel (etwa in Form von Großdiscountern) in Gewerbegebieten oder auf der sprichwörtlichen »Grünen Wiese« eine »Unattraktivität« von Gewerbegebieten oder »Grünen Wiesen«?

Beklagen Einzelhändler, die nicht in der Innenstadt sind, etwa die Unattraktivität ihrer Lage und der unmittelbaren Umgebung?

Gute Einzelhändler machen einen guten Job, unter Umständen sorgen sie selbst für die Attraktivität ihrer unmittelbaren Umgebung. Beispiele gefällig? Wir haben Fahrradhändler. Keiner von ihnen ist in der unmittelbaren Innenstadt. Aber sie machen einen guten Job. Ist etwa Fahrrad Wiedemanns unmittelbare Umgebung an der Ecke Brockhäger Straße und Nordring »attraktiv«? Ganz und gar nicht. Wenn man nicht in Richtung Süden von der Brockhäger Straße aus kommt, ist es schwierig, ohne abenteuerliches Fahren das Grundstück überhaupt zu erreichen. Oder »Einkaufsquartiere« wie der Dreiecksplatz oder die Spiekergasse – dort ist man selbst aktiv geworden. An der Hohenzollernstraße gab es jahrelang selbst organisierte Straßenfeste. Letztlich kann und muss jeder selbst »Stadtmarketing« betreiben. Und das auch nicht nur in der Innenstadt. Viele »Stadtmarketingfirmen« kümmern sich praktisch ausschließlich um die Innenstadt. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Geradezu pervers und ignorant. An »Verkaufsoffenen Sonntagen« dürfen Läden, die nicht in der unmittelbaren Innenstadt liegen, noch nicht einmal öffnen. Selbst wenn sie wollten. Was soll das? Andere hingegen, sehen sich genötigt, zu öffnen. Selbst wenn sie nicht wollen.

Aus dem Hut gezaubert wird dann »Marketing« aus dem Kaugummiautomaten: »Veranstaltungen« sollen’s richten. Nur die wenigsten Veranstaltungen dauern aber länger als eine kurze Weile. Wenn sie vorbei sind, finden sie nicht mehr statt. Man kann nicht an 365 Tagen im Jahr (abzüglich der Sonn- und Feiertage) Veranstaltungen veranstalten.

Alles soll sich ändern. Nur sie selbst wollen das nicht. Bestenfalls daddelt man mal einen dilettantischen Onlineshop zusammen oder dilettiert ein wenig in den Social Media herum. Gibt sich ansonsten aber beratungsresistent. Das Konsumvieh hat sich gefälligst in die City zu begeben und einzukaufen. Punktum.

Ein weiteres Beispiel für Dilettantismus: »Heimat Shoppen« der sogenannten »IHK Mittlerer Niederrhein«. Hat’s was gebracht? Nein. Sonst müsste man ja nun nicht mehr klagen. Seit wann sind die IHKs Marketingexperten? IHKs sind eine Art Pseudobehörden mit Zwangsmitgliedern.

Die Rolle von »Freier Kultur« im weitesten Sinne wird nicht nur unterschätzt und geleugnet. Die »Freie Kultur« im weitesten Sinne wird vernichtet. Alles muss institutionalisiert werden, Dirigismus wird gleichzeitig beklagt und gefordert. Das Impertentum grassiert. Der Apparatismus grassiert. Und das alles zunehmend haltlos. Und wer sich dagegen zu wehren versucht, dem wird seine Reaktion als Ursache dafür verkauft (»Postbehaviorale Rationalisierung«). Man könnte fast sagen, dass statt »quid pro quo« mittlerweile »quo pro quid« stattfindet.

Es kann beispielsweise – zum Stichwort »Ändern« – vorkommen, dass man über Generationen hinweg bei einem Fotoladen sehr viel kauft, aber dann kein Ausgleich stattfindet und man ignoriert wird. Oder dass man dann sagt: »Ich brauche eine große Fototasche« … »Da haben wir diese hier« … »Die sind mir zu klein. Eine richtig große« … »Nur, was Sie hier sehen« … »Können Sie nicht eine bestellen? Haben Sie Prospekte?« … »Nein« … tbc …

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