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Präsenzlehre weiterhin die vorherrschende Lehrform an deutschen Hochschulen, CHE Centrum für HochschulentwicklungZoom Button

Symbolbild. Foto: Roberto Nickson, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Präsenzlehre weiterhin die vorherrschende Lehrform an deutschen Hochschulen, CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Präsenzlehre weiterhin die vorherrschende Lehrform an deutschen Hochschulen, CHE Centrum für Hochschulentwicklung

Gütersloh,, 20. März 2023

Ob Seminar, Tutorium oder Vorlesung – nach der #Corona #Pandemie sind Präsenzveranstaltungen wieder die dominierenden Lehrformate am #Campus. Das zeigt eine aktuelle Befragung im Rahmen des neuen Monitors #Digitalisierung 360 Grad des #Hochschulforums #Digitalisierung. Für die Studie wurden insgesamt mehr als 1.600 Hochschulangehörige kontaktiert. Die Befragung von Hochschulleitungen, Studenten, Lehrern und Supportmitarbeitern zeigt auch: Digitalisierung ist mittlerweile Chefsache an fast allen Hochschulen. Die technische Ausstattung wird von Studenten und Lehrern als ausreichend bewertet. Schwachstelle bleibt an einigen Hochschulorten die #WLAN Abdeckung. Lehrern fehlt die Zeit für Weiterbildung, Studenten wünschen sich ein interaktiveres und multimedialeres Lernangebot.

Präsenzlehre wieder vorherrschend

Nach dem Ende der Corona Maßnahmen finden die meisten Veranstaltungen an deutschen Hochschulen wieder in Präsenz statt. Rund die Hälfte aller befragten Lehrenden bieten Seminare in diesem Sommersemester ausschließlich vor Ort auf dem Campus an. Bei Unterricht in Kleingruppen, wie etwa Tutorien oder Colloquia, liegt der Anteil ähnlich hoch. Nur 8 Prozent der Lehrer geben auch #Online Seminare. Allerdings wird Präsenzlehre im Vergleich zu früheren Befragungen zum Thema immer mehr mit digitalen Medien angereichert, die Nutzung von Mischformaten (wie Blended Learning) steigt weiter an. Studierende begrüßen solche Angebote. 2 Drittel wünschen sich neben hybriden synchronen Formaten (wie die Zuschaltung in die Vorlesung) vor allem eine interaktivere und multimedialere Lehre. 85,1 Prozent der Hochschulleitungen geben an, dass sie mit Hilfe von Digitalisierung in Studium und Lehre die #Teilhabe einer diversen Studentenschaft verbessern wollen.

Der Monitor Digitalisierung 360 Grad zeigt: In den vergangenen Jahren wurden bei der Digitalisierung an deutschen Hochschulen Fortschritte gemacht. Mittlerweile haben nahezu alle Hochschulen eine Strategie zur Digitalisierung in Studium und Lehre. Hochschulleitungen haben das Thema auf ihrer Agenda und sehen sich in der Federführung. Julius David Friedrich, Projekteiter des Hochschulforums Digitalisierung für das #Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), sagt dennoch: »Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung. Denn Strategien allein reichen nicht: Sie müssen umgesetzt und in gelebte Praxis überführt werden«.

Technische Ausstattung: Grundsätzlich ausreichend, WLAN ausbaufähig

Der Stand der technischen Umsetzung ist heterogen. So betrachten nur 18,7 Prozent der Lehrenden die technische Ausstattung generell als unzureichend. Vor allem die WLAN Abdeckung am Campus scheint ausbaufähig: Mehr als ein Drittel der Studierenden und Lehrenden gibt an, dass das #WLAN zu Spitzenzeiten nicht ausreicht. In Hinblick auf digitalisierte Lehr Lernsettings ist seit der Corona Pandemie einiges möglich, was vor wenigen Jahren noch nicht denkbar war. Entsprechend gibt es an vielen Hochschulen inzwischen die Möglichkeit, digital angereicherte Lehre oder auch hybride und Blended Learning Settings anzubieten. Die Präsenzlehre bleibt jedoch die vorherrschende Lehrform – unabhängig davon, ob es um Seminare, Vorlesungen oder Tutorien geht.

Für Weiterbildung fehlt die Zeit

Um weiteren Fortschritt bei der Digitalisierung in Studium und Lehre zu erzielen, zeigt der Monitor zukünftige Ziele und Stellschrauben auf. Fragt man Hochschulleitungen, so sind 74,6 Prozent der Ansicht, dass die Digitalisierung von Studium und Lehre wichtig für die Vorbereitung auf eine digitalisierte Arbeitswelt ist. Entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten für Hochschullehrende in Bezug auf digitale Lerninhalte und -formate wären, nicht zuletzt mit Blick auf den Fachkräftemangel, wichtig. Die Studie zeigt: 84,8 Prozent der Lehrenden sind motiviert, sich weiterzubilden – es fehlt ihnen aber laut einer großen Mehrheit der Hochschulleitungen und Mitarbeitenden im Support die Zeit dazu. Auch bei der räumlichen Ausstattung am Campus gibt es Handlungsbedarf. So legen die Befragungsergebnisse nahe, dass vielfältige Lernräume (Selbstlernflächen, Maker Spaces, Gruppenarbeitsräume) zunehmend an den Hochschulen vorhanden oder in Planung sind, für den derzeitigen Bedarf allerdings noch weiter ausgebaut werden müssten. Oliver Janoschka, Projektleiter des Hochschulforums Digitalisierung beim Stifterverband, sagt dazu: »Klassische Lehrorte trennen digitales und analoges Lernen. Die Blended University sieht innovative Lehr-Lernräume nicht als Sahnehäubchen, sondern als integralen Standard für die Zukunftsfähigkeit des Lernorts Hochschule.« Bei digitalen Prüfungen herrscht, bereits vor Diskussionen rund um Chat GPT, Vorsicht: 79,5 Prozent der Lehrenden sehen den Umgang mit Betrugsversuchen als zentrale Herausforderung, mündliche Online Prüfungen sind entsprechend am beliebtesten.

Insgesamt zeigt der Monitor, dass deutsche Hochschulen in den vergangenen Jahren die Grundlage geschaffen haben, um digitale (und digital gestützte) Lehrformate zu ermöglichen. Nicht zuletzt durch die Corona Pandemie haben weitgehend alle Lehrer Erfahrungen zur Digitalisierung in Studium und Lehre gesammelt. Wie die digitale Lehre in Zukunft umgesetzt wird, bleibt abzuwarten: 76,4 Prozent der Studenten meinen, dass Veränderungen durch die Corona Pandemie nicht weitergeführt werden und Präsenzlehre der »neue« Normalzustand bleibt.

Weitere Informationen und Downloads, mehr

Zum Monitor

Der Monitor zum Stand der Digitalisierung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen wurde als »360 Grad Befragung« angelegt. Zwischen Mitte Juni und Ende Oktober 2022 wurden vier verschiedenen Zielgruppen – Hochschulleitungen (74 Personen), Support (127 Personen), Lehrer (399 Personen) und Studenten (1.008 Personen) – zu didaktischen Formaten, räumliche Infrastruktur, konkreten Unterstützungsangeboten bis hin zu strategischen Entwicklungen an deutschen Hochschulen befragt, um einen möglichst ganzheitlichen Blick auf das Thema zu erhalten. Durch die geplante Wiederholung der Befragung in rund 2 Jahren können dann auch Veränderungen und sich abzeichnende Entwicklungen aufgezeigt werden. Durchgeführt wurde die Studie vom MMB #Institut im Auftrag des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) für das Hochschulforum Digitalisierung.

Über das Hochschulforum Digitalisierung

Als bundesweiter Think And Do #Tank führt das #Hochschulforum Digitalisierung (HFD) eine breite Community rund um die Digitalisierung in Studium und Lehre zusammen, macht Entwicklungen sichtbar und erprobt innovative Lösungsansätze. Dazu werden Akteure aus Hochschulen, #Politik, #Wirtschaft und #Gesellschaft vernetzt, begleitet und beraten. Das 2014 gegründete Hochschulforum Digitalisierung ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes, des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird das HFD vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)

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