Lisa Muckelberg (HR), Trägerin des 1. Preises; Eva Lamby Schmitt (MDR), Trägerin des 3. Preises, und Christopher Jähnert (SWR), Träger des 2. Preises, Foto: Sascha Rheker, HR, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kurt Magnus Preis der ARD 2023 verliehen
Frankfurt am Main, 24. März 2023
Mit dem Kurt Magnus Preis der ARD 2023 werden 3 junge Radiotalente ausgezeichnet. Den 1. Preis, dotiert mit 8.000 Euro, erhält Lisa Muckelberg (HR). Mit dem 2. Preis (6.000 Euro) wird Christopher Jähnert (SWR) ausgezeichnet, der 3. Preis (4.000 Euro) geht an Eva Lamby Schmitt (MDR).
Der Hörfunk #Nachwuchsförderpreis für junge #ARD #Journalisten wird 2023 zum 60. Mal verliehen und ist in diesem Jahr mit Geldpreisen im Gesamtwert von 18.000 Euro verbunden. Mit ihm werden medienübergreifend arbeitende #Journalisten für ihre Leistungen im Audiobereich ausgezeichnet. Der Jury gehören Gabriele Holzner (hr-Programmdirektorin und Jury Vorsitzende), Anke Mai (Programmdirektorin SWR und Audioprogrammkonferenz-Vorsitzende) sowie Thomas Hinrichs (Programmdirektor BR) an.
»Lisa Muckelberg schafft immer wieder überraschende Perspektivwechsel, weil sie unvoreingenommen Antworten auf ihre Fragen sucht.«
Den mit 8.000 Euro dotierten 1. Preis erhält die Journalistin Lisa Muckelberg, 29, vom HR. Die Filmautorin und HR Info Politikredakteurin bekommt die Auszeichnung unter anderem für die Fähigkeit, in ihren Hörfunkbeiträgen persönliche Nähe und kritische Distanz zu vereinen und den Hörern Orientierung zu geben. Viele Stücke beginnen bei ihr selbst, so etwa »2 Jahre nach dem Anschlag – was #Hanau verändert hat«. Von ihrem Schreibtisch aus begibt sie sich auf eine Recherche, in der sie die Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in den Mittelpunkt stellt, nicht den Täter. »Es sind komplexe Themen, die sie angeht. Lisa Muckelberg schafft immer wieder überraschende Perspektivwechsel, weil sie unvoreingenommen Antworten auf ihre Fragen sucht. Das ist beispielhaft. Das ist wichtig für die Zukunft der ARD. Deshalb hat sie sich diesen ersten Platz des Kurt Magnus Preises redlich verdient«, begründet die Jury ihre Auszeichnung.
»Das ist preiswürdig: politische Themen hintergründig, unterhaltsam und multimedial zu erzählen – mit einem besonderen Gespür für junge Zielgruppen«
»Journalisten, die neugierig auf Antworten sind. Die ihren Gesprächspartnern zuhören und ihre Schlüsse erst ziehen, wenn sie die verschiedenen Perspektiven kennen« – zu ihnen zählt, so die Jury, Christopher Jähnert, 34, vom SWR. Seit 2018 arbeitet er als politischer Korrespondent im ARD Hauptstadtstudio Berlin unter anderem für die mehr als 60 angeschlossenen ARD Radiowellen. Besonders hebt die Jury seinen #Podcast »Christian Wulff – der Fall des Bundespräsidenten« aus dem Jahr 2021 hervor, in dem er sich gemeinsam mit seinem Kollegen Kilian Pfeffer rückblickend intensiv mit den Umständen des Rücktritts von Christian Wulff befasst hat. »Ein #Polit #Thriller als Podcast in 8 Folgen. Dieser Podcast ist eine Lehrstunde in investigativer Recherche«, befindet die Jury. Auch das #Instagram und #Tiktok Format »Zehn und raus«, in dem Politiker in 10 Sekunden Fragen beantworten müssen, überzeugte. Dort gelingt es Christopher Jähnert, politische Themen hintergründig, unterhaltsam, vielfältig und multimedial zu erzählen – und jungen Zielgruppen niedrigschwellig zu zeigen, dass #Politik etwas mit ihnen zu tun hat.
»Eva Lamby Schmitt hilft uns, das Riesenreich China besser zu verstehen«
Mit dem 3. Preis (4.000 Euro) wird Eva Lamby-Schmitt, 30, vom MDR ausgezeichnet. Im Dezember 2021, mitten in der Pandemie, wurde sie vom MDR in das ARD Studio #Shanghai entsandt - und trotz des Lockdowns gelang es der jungen Journalistin mit dem Schwerpunkt Audio sofort, Geschichten authentisch, verständlich und journalistisch hochwertig zu erzählen. Besonders unter Beweis stellt sie diese Fähigkeiten im Podcast »Welt.Macht.China«, in dem sie sich unter anderem mit den Auswirkungen des Lockdowns und den verschärften Überwachungsmaßnahmen durch die chinesische Regierung auseinandersetzt. Die Jury lobt ihre »persönlichen Erzählungen, die Ihre Arbeit so authentisch machen«, ihr »Gespür für junge Themen«, aber auch die Fähigkeit, alle Generationen anzusprechen. »In einer Welt, in der China wirtschaftlich unseren Alltag prägt, aber auch unser Sicherheitsgefüge aus dem Takt bringen kann, sind Sie dort, beobachten, berichten, ordnen ein und helfen uns, zu verstehen. Als Korrespondentin tragen Sie damit eine riesige Verantwortung, der Sie als junge Journalistin hervorragend gerecht werden. Das ist eine Auszeichnung wert, und dafür erhalten Sie in diesem Jahr zurecht den Kurt Magnus Preis! Herzlichen Glückwunsch«, so die Jury.
Über den 60. Kurt Magnus Preis
Der Kurt Magnus Preis ist einer der bedeutendsten Hörfunkpreise in Deutschland, mit dem medienübergreifend arbeitende junge ARD Journalisten für ihre Leistungen im Audiobereich ausgezeichnet. Die ARD gründete 1962 eine Stiftung zum Gedenken an Dr. Kurt Magnus, den Mitbegründer des Radios in der Weimarer Republik und späteren Verwaltungsratsvorsitzenden des Hessischen Rundfunks. Seit den 1960er Jahren fördert sie qualifizierte und talentierte Nachwuchskräfte des öffentlich-rechtlichen Radios durch die Zuerkennung von Geldpreisen. Damit wird zugleich das Andenken eines Mannes gewürdigt, der für seinen unbeirrbaren Einsatz für einen demokratischen Rundfunk in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verhaftet wurde, um sich dann nach der Befreiung 1945 tatkräftig um den Wiederaufbau des Rundfunks zu bemühen. Die Federführung für die Preisverleihung liegt beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main.