Ein Vorbereitungskurs zur MPU erhöht signifikant die Chance, die Fahrerlaubnis wiederzuerlangen. Foto: Andreas Breitling, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gut informiert zur MPU
Für viele ist der Entzug des Führerscheins ein harter Schlag. Das Dokument ist ein Sinnbild für Freiheit, Unabhängigkeit und Lebensqualität. Für viele Menschen ist die Fahrerlaubnis sogar lebensnotwendig, weil sie sie für den täglichen Broterwerb benötigen. Wurde die Fahrerlaubnis entzogen, ist in vielen Fällen eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) Bedingung, damit das Dokument wieder beantragt werden kann.
Dieser Vorgang ist zeitaufwendig und mit einer hohen finanziellen Belastung verbunden. Zudem ist es nicht einfach, diese Fahrtauglichkeitsprüfung zu bestehen, ohne sich intensiv darauf vorzubereiten. So passieren nur etwa gut ein Drittel der Absolventen diesen Test, wenn sie nicht gewappnet bei der Begutachtungsstelle erscheinen. Eine MPU mit einem Vorbereitungskurs bestehen dagegen etwa 81 Prozent der Prüflinge.
Was wird unter einer MPU verstanden?
Wurde die Fahrerlaubnis erzogen, ist es möglich, dass die oder der Betroffene Post von der zuständigen Führerscheinstelle erhält. In diesem Schreiben wird in der Regel dazu aufgefordert, an einer MPU teilzunehmen. Diese Untersuchung hat den Zweck, herauszufinden, ob die Delinquenten geeignet sind, weiterhin ein Kfz zu lenken, ohne eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer darzustellen.
Der Führerschein darf nur neu beantragt werden, wenn die MPU zu positiven Ergebnissen kommt. Umso wichtiger ist es, sich intensiv auf diese Prüfung vorzubereiten.
Wann wird eine MPU notwendig?
Ob nach einem Führerscheinentzug eine MPU notwendig wird, entscheidet die verantwortliche Führerscheinstelle im Einzelfall. Die häufigsten Gründe für eine MPU werden nachfolgend aufgelistet:
Überschreitung von 8 Punkten in der Datei des KBA (Kraftfahrzeug-Bundesamt) in Flensburg.
Geistige oder körperliche Einschränkungen.
Fahrten unter Alkoholeinfluss mit mehr als 1,6 Promille.
Wiederholtes Führen eines #Kfz unter Alkoholeinfluss.
Besitz und Konsum illegaler Betäubungsmittel.
Teilnahme am #Verkehr unter Drogeneinfluss.
Straftat oder aggressives Verhalten im #Straßenverkehr.
Welche Möglichkeiten zur Vorbereitung gibt es?
Es besteht keine gesetzliche Pflicht, sich auf die MPU vorzubereiten. Unzählige Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass eine intensive Vorbereitung die Chance auf die Wiedererlangung des Führerscheins stark erhöht. Folgende Maßnahmen bieten sich an:
Kostenlose Informationsveranstaltungen: Diese werden von anerkannten Beratungsstellen angeboten. Sie geben einen ersten Einblick über den Ablauf einer MPU und die Möglichkeiten, sich auf die Prüfung einzustellen.
Gruppenkurse: Diese Veranstaltungen unterscheiden sich nach Anbieter und Grund des Führerscheinentzugs. Je nach Schwere des Delikts werden Basis- oder Aufbaukurse angeboten, die kombiniert werden können.
Individuelle Beratungsgespräche: In einem ersten Gespräch erläutert ein Verkehrspsychologe die Vorgehensweise bei der Vorbereitung zur MPU. Weiterführende Meetings tauchen tiefer in die Materie ein und umfassen Tipps, wie das persönliche Fahrverhalten verbessert werden kann.
Onlinekurse: Diese lassen eine intensive Vorbereitung nach freier Zeitwahl zu. Allerdings steht meistens kein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung.
Wie läuft eine MPU ab?
Eine MPU nimmt etwa 3 Stunden in Anspruch. Am Tag der Untersuchung ist es wichtig, ausgeruht und in kooperativer und geduldiger Stimmung pünktlich mit dem Personalausweis bei der Gutachterstelle zu erscheinen. Wenn erforderlich, kann ein Abstinenznachweis für Alkohol, ein Drogenscreening oder ein Nachweis über eine durchlaufene Therapie vorgelegt werden. Die MPU an sich läuft nach dem folgenden Schema ab:
Fragebogen
Vor Beginn der Untersuchung muss ein umfangreicher Fragebogen ausgefüllt werden. Dieser bezieht sich auf den Lebenslauf, die körperliche Verfassung und die persönlichen Verhältnisse. Außerdem wird auf den jeweiligen Untersuchungsanlass eingegangen.
Medizinische Untersuchung
Der verantwortliche #Arzt prüft die Probanden auf körperliche Mängel und führt einige Routineuntersuchungen durch. Zudem wird eine Blutuntersuchung vorgenommen. Bei Drogenmissbrauch schließt sich ein Urintest an.
Leistungstest
Dabei werden die Sinneswahrnehmung, die Belastbarkeit und die Reaktionsschnelligkeit des Verkehrsteilnehmers überprüft. Der Test wird am #Computer durchgeführt und kann einmal wiederholt werden.
Psychologische Untersuchung
Entscheidend über den Ausgang der #MPU ist üblicherweise das abschließende Einzelgespräch mit einem Psychologen. Dieser möchte überzeugt werden, dass der Verkehrsteilnehmer sein Verhalten geändert hat. Wichtig dabei sind Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und eine selbstkritische Einstellung.
Welche Kosten sind für eine MPU zu kalkulieren?
Die Kosten einer MPU hängen von der Schwere des Vergehens ab. Es werden Ausgaben fällig für die Begutachtung, die sich zwischen 350 und 550 Euro belaufen. Die Vorbereitung selbst schlägt mit 600 bis 800 Euro zu Buche. Wird eine persönliche Betreuung vom Psychologen notwendig, können die Kosten auf 1.500 Euro ansteigen. Ein Urintest kostet zwischen 50 und 150 Euro und für eine Haaranalyse müssen 150 bis 350 Euro kalkuliert werden.