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HPI Wissenspodcast: Chat GPT – Fluch oder Segen? Hasso Plattner Institut
Potsdam, 19. April 2023
Chat GPT, die neue Generation des Chatbots, ist eine der spannendsten aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das textbasierte #Dialogsystem der Firma #Open #AI beeindruckt durch seine #Fähigkeit, auf Aufforderung »anspruchsvolle« [Unsinn. Anm. d. Red.] Texte zu allerlei Themen zu formulieren. Während einige Nutzer von dem #Chatbot begeistert sind, fürchten andere bereits um ihren Job [Falsche Dichotomie. Es gibt beispielsweise auch nicht wenige, die diese Software für Nonsens hält, als lächerlich, gefährlich oder albern et cetera betrachtet. Anm. d. Red.]. Auch für das #Bildungswesen stellt das Programm eine Herausforderung dar. Worin diese Herausforderungen bestehen, und wie angebracht die Sorge um diese Entwicklung ist, darum geht es in der neuen Folge »Chat GPT – Fluch oder Segen?« des HPI Wissenspodcasts. Zu Gast sind Maximilian Schall, Doktorand am Lehrstuhl »Artificial Intelligence and Intelligent Systems« am HPI und Dr. Katharina Scheiter, Professorin für Digitale Bildung an der Uni Potsdam, deren Stiftungsprofessur durch die Hasso Plattner Foundation finanziert wird.
In einigen Bildungseinrichtungen in den USA wurde das Nutzen von Chat GPT bereits verboten, man sorgt sich, dass Schüler ihre Schulaufgaben von der KI erstellen lassen. Professorin Katharina Scheiter hält nichts von diesem Verbot. Sie findet es wichtig, Schülern stattdessen den reflektierten Umgang mit diesen Tools beizubringen und erlaubt ihren Studenten sogar explizit, die Technologie für ihre Arbeit zu nutzen, solange sie als Hilfsmittel angegeben wird. Sie begrüßt den Diskurs, den das Tool im Bildungswesen angestoßen hat: »Tatsächlich brauchen wir eine Diskussion darüber, was wir zukünftig selber können müssen. Was erwarten wir von #Schülern, was sind Bildungsziele? Und an welchen Stellen sagen wir, da ändern sich Bildungsziele mit zunehmender #Digitalisierung und da müssen wir neu über Dinge nachdenken?«
Auch Maximilian Schall, der sich mit dem Einsatz von Chat GPT in mittelständischen Unternehmen beschäftigt, steht einem Verbot von Chat GPT oder gar einer Entwicklungspause großer KI Sprachmodelle, wie sie zuletzt von einigen Expert:innen gefordert wurde, skeptisch gegenüber: »Aufhalten kann man die Entwicklung nicht. Wir können nur versuchen, sie als Gesellschaft gut zu begleiten und die Technologie mehr für positive Seiten zu entwickeln als für negative.«
Fundiertes Wissen über die digitale Welt, anschaulich und verständlich erklärt – das bietet nach eigenem Bekunden der Wissenspodcast »Neuland« mit »Experten« des Hasso Plattner Instituts (HPI) hier, bei »iTunes« und #Spotify. Einmal im Monat sprechen sie bei Neuland über aktuelle und gesellschaftlich relevante Digitalthemen, ihre Forschungsarbeit und über Chancen und Herausforderungen digitaler Trends und Entwicklungen.
Gütsel Kommentar
Chat GPT zu verbieten ist schwierig … eigentlich nicht möglich. Es sollte über eine Kennzeichnungspflicht nachgedacht werden, aber auch das ist nicht einfach zu realisieren. Letztlich gilt: Sinnvoll kann man Chat GPT nur dann einsetzen, wenn man vorher selbst schon die notwendigen Fakten kennt. Oder sie im Nachhinein selbst recherchiert. Die Software sollte also bestenfalls als Anregung genutzt werden. Der Sprachstil ist derweil meist recht offensichtlich immer gleich, primitiv und erkennbar – nicht selten werden Äußerungen mit Belehrungen garniert. Das gilt freilich nur für bestimmte Anwendungen. Es gibt eine große Anwendungsbreite von Chat GPT, die über das reine Verfassen von Texten hinausgeht, und die meist gar nicht erfasst wird.