»Dogville«. Foto: Matthias Jung, Theater und Philharmonie Essen GmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Theater und Philharmonie Essen, letzte Gelegenheit: Uraufgeführte Oper »Dogville« ist nur noch einmal am Aalto-Musiktheater zu erleben
Essen, 24. April 2023
Mit der Uraufführung von Gordon Kampes Oper »Dogville« sorgte das #Aalto #Musiktheater in den vergangenen Wochen für große Begeisterung beim Publikum – nicht zuletzt aufgrund eines spektakulären Bühnenbildes (Jo Schramm). Eine allerletzte Gelegenheit, die Inszenierung von David Hermann zu erleben, besteht am kommenden Sonntag, 30. April 2023, um 18 Uhr im #Aalto #Theater. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Tomáš Netopil. Eine Wiederaufnahme des Stückes ist danach nicht geplant.
Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen, mehrfach ausgezeichneten Film des dänischen Regisseurs Lars von Trier aus dem Jahr 2003. Bei dem titelgebenden Dogville handelt es sich um einen fiktiven, abgeschiedenen Ort irgendwo in den Bergen, ein in sich geschlossener Kosmos. Nur Tom Edison (Tobias Greenhalgh) hat hier so etwas wie Ambitionen. Der Alltag wird durchbrochen, als eines Tages die junge Grace (Lavinia Dames), die vor Gangstern auf der Flucht ist, um Asyl bittet. Widerwillig gewährt man ihr Unterschlupf. Tom erwirkt schließlich, dass Grace sich bewähren darf, indem sie für alle Dorfbewohner*innen niedere Dienste verrichtet. Zum einen will er seinen Mitbürger*innen damit eine Lektion in Sachen Moral erteilen, zum anderen hat er sich in Grace verliebt und will sie in seiner Nähe behalten. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch allmählich kippt die Stimmung in Dogville. Grace wird zunehmend erniedrigt und gedemütigt, muss sich in ihrer Not jedoch auf alles einlassen. Schließlich gibt es aber doch noch eine überraschende Lektion in Sachen Moral.
Gordon Kampes fesselnde Neukomposition emanzipiert sich von Lars von Triers Film, indem darin ein deutlicher Fokus auf die Figur der Grace gelegt wird. Die Musik gibt Einblick in die menschliche Psyche und konfrontiert das Publikum mit dem Unsagbaren der archaischen Stoffvorlage. Auch Regisseur David Hermann konzipiert seine Inszenierung als Leidensweg der Grace, der am Ende zur Katastrophe führt. Lars von Triers minimalistisch distanzierter #Filmausstattung begegnet Bühnenbildner Jo Schramm mit einem Bühnenraum, der die sich zuspitzende und sich immer weiter dramatisierende Situation der Protagonistin Grace nachvollziehbar macht. Tabea Brauns Kostüme spüren der ernüchternden, prekären Lebensrealität einer dörflichen Lebensgemeinschaft nach.
Musikalische Leitung Tomáš Netopil, Inszenierung David Hermann
Bühne, Licht und Video Jo Schramm, Kostüme Tabea Braun
Dramaturgie Patricia Knebel, Christian Schröder
Grace Lavinia Dames, Tom Edison junior Tobias Greenhalgh
Thomas Edison senior Bart Driessen, Chuck Heiko Trinsinger
Vera, Chucks Frau Marie Helen Joël, Ma Ginger Almuth Herbst, Bill Henson Etienne Walch
Liz Henson Maartje Rammeloo, Martha Alice Lackner, Jack McKay Andrei Nicoara
Olivia Christina Clark, Ben Rainer Maria Röhr, Big Man Karel Martin Ludvik
Policeman Albrecht Kludszuweit, Jason Mitglied des Kinderchores
Essener Philharmoniker