Luca Hettling, Nele Fröchtenicht. Foto: Sylwester Pawliczek, Machma, Machma, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Marilyn Harvest veröffentlichen Debut Single direkt als Doppelrelease
Marilyn Harvest veröffentlichen am 12. Mai 2023 ihre ersten beiden Singles »Certainty« und »L is for Losing« als Doppelrelease. Gleichzeitig kündigt das Kasseler Dreampop Duo ihre Debut EP »FX« an. Eines der großen Leitmotive der Musiker Nele und Luca ist die Beleuchtung von Grautönen und Zwischenräumen – was man sowohl textlich, als auch musikalisch in allen ihren Werken beobachten kann. Dabei spielen sie mit sphärischen Soundteppichen, zuweilen verträumt, zuweilen aber auch wütenden daherkommen. Die eigenwillige, rauchige Stimme bettet sich perfekt in ihre Kompositionen ein. Diese erinnern an eine Mischung aus Patty Smith und Lana Del Rey mit Einschlägen von Künstlern, wie Cocteau Twins oder Ätna. Marilyn Harvest fügen sich nahtlos in diese Reihe ein. Ein perfektes Beispiel dafür sind eben die beiden ersten Singleauskopplungen.
»Certainty« beginnt und man denkt sofort an eine tickende Uhr, eine kratzende Plattenspielernadel – alles wirkt beklemmend. Die Lyrics nehmen die Rezipienten mit auf eine Reise. In der 2. Hälfte kriegt der Song durch die einsetzenden Beats ein epischeres Gewand. Marilyn Harvest trägt dicker auf – die Synthies erinnern dabei an Sirenen. Einläuchtend, wenn man bedenkt, dass der Song in einer Phase von Stillstand und Leere entstanden ist. Eine Leere, die bei längerem Anhalten, laut und drückend wird.
»L is for Losing« dagegen ist die #Ode ans Auseinanderbrechen von Beziehungen. Nele hält in ihren Zeilen eindringlich Enttäuschung und Entfremdung zu einer einst nahestehenden Person fest. Fassungslosigkeit und Resignation sind in jeder Zeile zu spüren. Das Arrangement unterstützt dabei perfekt die Ambivalenz zwischen Verletzung und Wut. Zu Beginn ist »L is for Losing« sehr minimalistisch und zurückgenommen. Die Instrumentierung stellt die Vocals gekonnt in den Vordergrund. Im weiteren Verlauf steigert sich der Song selbst in das Gefühlschaos rein, wird dynamischer, orchestraler. Nach dem treibenden und Beat lastigerem Finale lässt die Musik Nele beinahe resignierend allein. Das Musikvideo zu beiden Songs ist mehr Kurzfilm als #Video #Clip. Ein eigener kleiner Heist-Movie in Coming Of Age Ästhetik a la »„The End of the F*cking World«.
Dass das Erstlings Release nicht etwa mit kurzen #Tiktok Clips, sondern mit cinematischer Ästhethik einhergeht, ist kein Zufall. Marilyn Harvest verstehen sich selbst als Gesamtkunstwerk, was auf allen ästhethischen Ebenen ein eng verzahntes Bild ergeben soll. So darf sich das Publikum auch auf eine, auf die Singles folgende, EP aus einem Guss freuen.