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Mogelpackung »Frischluftstall«: Deutsche Umwelthilfe fordert Sonder-Agrarministerkonferenz auf, sich für saubere Luft und Tierwohl einzusetzenZoom Button

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Mogelpackung »Frischluftstall«: Deutsche Umwelthilfe fordert Sonder-Agrarministerkonferenz auf, sich für saubere Luft und Tierwohl einzusetzen

Mogelpackung »Frischluftstall«: Deutsche Umwelthilfe fordert Sonder-Agrarministerkonferenz auf, sich für saubere Luft und Tierwohl einzusetzen

  • Rechtsgutachten der DUH zeigt: Jüngste Kriterien für die geplante Tierhaltungsstufe »Frischluftstall« lassen Schlupflöcher für Tierleid und nicht EU konform hohe #Ammoniak #Emissionen

  • Platzangebot und Auslauf der #Tiere entscheidend: Genehmigungen und Förderung von Ställen müssen an wirksame Ammoniak- und Tierplatzreduktion gekoppelt werden; geplante Frischluftställe müssen dementsprechend ausgeschlossen werden

  • DUH fordert #Agrarminister auf, Schlupflöcher in der Haltungsstufe »Frischluftstall« abzulehnen

Berlin, 5. Mai 2023

Bei der heute startenden Sonder-Agrarministerkonferenz soll über die neue Tierhaltungskennzeichnung und die damit verbundene Änderung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) diskutiert werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert dabei neue Schlupflöcher in der Haltungsstufe »Frischluftstall«: Im Vergleich zum früheren Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sind nun neben bisher 1,3 #Quadratmeter Fläche pro Tier auch noch 1,1 Quadratmeter erlaubt. Außerdem soll statt einer ganzen offenen Seite jetzt auch eine Öffnung am Stall als ausreichend gelten. Ein von der DUH in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten verdeutlicht, dass diese Pläne den EU rechtlichen Vorgaben zur Ammoniakreduktion gegenüber 2005 um 29 Prozent bis 2030 aus der Richtlinie zur Nationalen Emissionsminderung entgegenstehen. Aktuell liegt Deutschland lediglich bei 15 Prozent weniger Ammoniak Emissionen. Die Agrarminister der Länder müssen daher Schlupflöcher in den Tierhaltungsregeln als nicht zielkonform ablehnen.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: »Mehr als 90 Prozent der Ammoniak-Emissionen in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft. Aus Ammoniak entsteht gesundheitsschädlicher Feinstaub, der nach wie vor deutschlandweit zu 63.000 vorzeitigen Todesfällen und unzähligen Erkrankungen führt. Anstatt die Synergien aus #Tierwohl und Ammoniakreduktion zu nutzen, wollen die #Fleischindustrie und einige Bundesländer den Verbraucherinnen und Verbrauchern intensive #Schweinehaltung als vermeintliche ›Frischluft‹ #Haltung unterjubeln. Bund und Länder müssen diese Mogelpackung verhindern und zu hohe Ammoniak-Emissionen endlich reduzieren.«

Aus dem Rechtsgutachten der DUH geht hervor: Um die Ammoniak Emissionen gemäß der rechtlichen Vorgabe zu senken, müssen die Tiere nicht nur ausreichend Platz im Stall haben, sondern auch eine offene Stallseite mit vollem Außenklimazugang, wo sie eine Außentoilette anlegen können, die wirksam zur Ammoniakreduktion beitragen kann. Die nun geplanten sogenannten »Frischluftställe« lassen es jedoch zu, weitestgehend dieselben Ställe wie in der intensiven #Massentierhaltung zu nutzen: dicht gedrängte Tiere, intensiver #Gestank und hohe Ammoniak Emissionen.

Sascha Müller Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: »Schon viel zu lange werden die Ziele für den Biotop- und Artenschutz durch zu hohe Stickstoffeinträge auch in Form von Ammoniak aus der intensiven Fleischproduktion verfehlt. Ein echter Frischluftstall für die Tierhaltung wäre daher ein wichtiger und längst überfälliger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Tierhaltungswende. Ausreichend Platz und Freigang für die Tiere sowie getrennte Funktionsbereiche sind die Grundvoraussetzung hierfür. Wenn vermeintliche 'Frischluftställe' ohne genügend Zugang nach draußen leichter genehmigt werden, erleben wir ein Greenwashing der Massentierhaltung. Wir fordern eine wahrhaftige Tierhaltungswende und keine Extrawurst für die intensive Tierhaltung. Die verwässerte Haltungsstufe 'Frischluftstall' darf auf keinen Fall erleichterte Genehmigungen und Subventionen erhalten.«

  • Zum Rechtsgutachten, mehr

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