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Aki Takase und Han Bennink, Theater Gütersloh, 21. Oktober 2023
Aki #Takase und Han Bennink lieben die #Kunst des Dialogs. Nach 5 Duo CDs auf »Intakt Records« mit Silke Eberhard, Lauren Newton, Rudi Mahall, Alexander von Schlippenbach und Louis Sclavis legt Aki Takase nun eine atemberaubende, höchst kurzweilige Einspielung mit Han Bennink vor.
Man hört bei jedem Ton Spaß und Freude. Mit Aki Takase und Han Bennink gingen 2 Wahlverwandte ins Tonstudio: 2 Persönlichkeiten, die die Tradition des #Jazz kennen und Entdeckungsreisen mögen. Von Aki Takase stammen wundersame Kompositionen wie das Titelstück »Two For Two«, die Hommage an Han Bennink »Ohana Han«, »My Tokyo« oder »Rolled Up«.
Aki Takase
Aki Takase, am 26. Januar 1948 in der Präfektur Osaka geboren, ist eine japanische Jazzmusikerin, die sowohl als Pianistin als auch als Komponistin aktiv ist. Bereits im zarten Alter von drei Jahren begann sie, Klavier zu spielen. Sie absolvierte ihre Ausbildung in klassischem Klavierspiel in Japan, entdeckte jedoch später ihre Leidenschaft für Jazzmusik. Dies führte sie zu ihren ersten Auftritten in Japan, darunter im #Jazzclub von #Haruki #Murakami, wo sie in Kontakt mit renommierten amerikanischen Musikern wie Dexter Gordon, Kirk Lightsey und anderen kam. Ihr musikalischer Weg führte sie schließlich in die USA, wo sie ab 1978 Konzerte gab und Aufnahmen mit herausragenden Künstlern wie Lester Bowie, David Liebman, Sheila Jordan, John Zorn und John Scofield machte. Während dieser Zeit gehörte sie auch den Ensembles von Yoshio Ikeda an und nahm Duo-Alben mit ihm auf.
Im Jahr 1981 gab Aki Takase ihr erstes europäisches Konzert beim Jazzfest Berlin und eroberte anschließend die Bühnen großer und renommierter Festivals. Seit 1987 ist sie in Berlin ansässig und pflegt regelmäßige künstlerische Zusammenarbeiten mit ihrem Ehemann Alexander von Schlippenbach. Darüber hinaus arbeitet sie intensiv mit Musikern des freien Jazzgenres wie Han Bennink, Evan Parker, Paul Lovens und vielen anderen zusammen. Sie erkannte auch das junge #Talent Maria João und tourte weltweit mit ihr. Gelegentlich erweiterte sich ihr Duo mit dem Bassisten Niels Henning Orsted Petersen zu einem Trio. Des Weiteren kooperierte sie mit Musikern wie David Murray, Louis Sclavis, Günther Klatt, Silke Eberhard und Rudi Mahall im Rahmen von Duos oder Trios. Sie war auch als Gastprofessorin an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin tätig, wo sie unter anderem Daniel Erdmann und Julia Hülsmann unterrichtete.
In verschiedenen Projekten widmet sich Aki Takase der Musikgeschichte des Jazz und arbeitet mit wechselnden Musikern in unterschiedlichen Besetzungen, um die Werke von Jazzgrößen wie Ellington (1990, 2009), Monk (1994), Dolphy (1998, 2014), W. C. Handy (2002), Fats Waller (2004) und Ornette Coleman (2006) zu erforschen und zu interpretieren.
Han Bennink
Hendrikus Johannes »Han« Bennink (geboren am 17. April 1942 in Zaandam, Niederlande) ist ein niederländischer Schlagzeuger und Multiinstrumentalist. Der Musiker, der das #Schlagzeug immer wieder auch um Gegenstände des Alltags erweitert oder auf einem extrem reduziertem Set gespielt hat, war wesentlich an der Entwicklung des #Free #Jazz europäischer Prägung beteiligt und hat seinen Auftritten auch theatralische und parodistische Wirkungen abgewonnen.
Bennink, Sohn eines klassisch ausgebildeten Schlagzeugers, erlernte sein Instrument dennoch als Autodidakt. Bald spielte er alle Arten von #Musik, unter anderem auch Jazz, zunächst im Accoustic Swing Duo mit seinem Bruder Peter, dann vor allem mit Misha Mengelberg. 1964 begleiteten er, Mengelberg und Jacques Schols Eric Dolphy auf Konzerten in den Niederlanden (Album Last Date). Weiter trat er mit Don Byas oder Ben Webster auf. Außerdem war er Mitglied in einem Quartett um Mengelberg und den Altsaxophonisten Piet Noordijk, das 1966 auf dem Newport Jazz Festival spielte. 1967 spielte er mit Sonny Rollins (Rollins in Holland); im selben Jahr erhielt er den Wessel Ilken Preis als bester niederländischer Jazzmusiker. Eng verknüpft mit Benninks eigener Karriere ist die Ausrichtung und Entwicklung des Free Jazz in Holland; gemeinsam mit Mengelberg und Willem Breuker, mit dem er sowohl im Duo als auch (bis 1973) größeren Formationen arbeitete, gründete er den Instant Composers Pool, der bis heute als musikereigenes Label fungiert. Ende der 1960er Jahre transformierte er seine Erfahrungen mit den traditionelleren Spielformen des Jazz in einen Schlagzeugstil, der »swing und drive einschließt und doch zugleich auf paradoxe Weise in Frage stellt.« Dabei nähert sich der Musiker seinem – zwischenzeitlich auch um Blasinstrumente und Bratsche erweiterten – Instrumentarium in der Haltung »des Forschers und Erfinders, der durch den experimentellen Umgang mit den Dingen ergründet, was man damit alles machen kann.«
1971 war er mit Don Cherry in Europa auf Konzertreise und trat bei den Berliner Jazztagen auf. Er festigte seine international Bekanntheit im Trio Brötzmann/Van Hove/Bennink, das zwischen 1970 und 1975 regelmäßig zusammenspielte (zunächst auch teilweise erweitert um Albert Mangelsdorff). Dann arbeitete er mit Derek Baileys Improvisationsplattform Company (seit 1976) sowie mit zahlreichen anderen Avantgarde Formationen zusammen. Auch konzentrierte er sich auf Solo Performances (LPs Han Bennink Solo, 1978 und Tempo Comodo, 1982) und vor allem auf Auftritte im Duo: Es entstanden Duo Aufnahmen mit Bailey, Brötzmann, Eugene Chadbourne, Steve Beresford, Myra Melford, Dave Douglas, Cecil Taylor, Irène Schweizer, Ellery Eskelin und immer wieder mit Misha Mengelberg. Er ist aber auch mit Art Hodes, Tom Cora, Lee Konitz, Major Holley, Sonny Rollins, Conny Bauer, Johnny Griffin, Von Freeman oder Percy Sledge aufgetreten.
Bennik und Mengelberg rufen immer wieder das ICP Orchestra zusammen, in dem vor allem Amsterdamer Musiker in einer mittelgroßen Besetzung miteinander spielen. Weitere Gruppen waren das Trio Clusone 3 mit Michael Moore und Ernst Reijseger, sowie die Trios mit Ray Anderson und Christy Doran sowie seit 2008 mit Klarinettist Joachim Badenhorst und Pianist Simon Toldam und im BBG Trio mit Michiel Borstlap und Ernst Glerum. Bennink tritt gelegentlich auch mit der Punkband The Ex und im Quartett von Tobias Delius auf. Als ausgebildeter Grafiker gestaltete Bennink die Cover zahlreicher Schallplatten und CDs.
Samstag, 21. Oktober 2023, 20 Uhr, Theater Gütersloh, Eintritt 21 beziehungsweise 28 Euro (ermäßigt 10,50 beziehungsweise 14 Euro)