Eine Vierfleck Pelzbiene sitzt auf einer Kornblume, die im Boden nistet. Foto: Uni Halle, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Bienen und Schmetterlinge in Städten gefährdet, weltweite Analyse zu Bestäubern in Ballungszentren: Lebensräume schrumpfen immer mehr
Halle an der Saale, PTE, 22. Juni 2023
Schmetterlinge leiden am meisten unter dem #Wachstum von #Städten. Schrumpfende Lebensräume und Nahrungsangebote lassen ihren Bestand zurückgehen. Gleiches gilt für viele #Wildbienen, die im #Frühjahr in Städten zu finden sind, wie ein Team der Martin Luther Universität Halle Wittenberg (MLU) und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Fachjournal »Ecology Letters« berichtet.
Bestäubung bleibt intakt
Noch hat das keine Auswirkung auf die Bestäubung von Pflanzen, weil zum Beispiel #Honigbienen die Effekte kompensieren können. Die Studie ist die erste umfassende Analyse zu dem Thema und beinhaltet Daten aus 133 Studien. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Naturschutzmaßnahmen in Städten.
Mit steigender Urbanisierung nehmen die Häufigkeit und Artenvielfalt vieler Bestäuber ab. Allerdings sind den Experten nach bestimmte Gruppen stärker betroffen als andere. Den größten negativen Einfluss fand das Team bei Schmetterlingen. »Für ihre Ernährung und Larvenentwicklung sind sie auf ganz bestimmte Pflanzen angewiesen. Da diese in Städten immer weniger zu finden sind, ist auch der Bestand vieler Schmetterlingsarten rückläufig«, so Huan Liang von der Chinesischen Akademie der #Wissenschaften.
Honigbienen kompensieren
Besonders betroffen sind auch jene Bestäuber, die bereits zu Beginn des Frühlings unterwegs sind und sich vom #Nektar und #Pollen der Frühblüher ernähren: Wildbienen etwa, die im Boden nisten, fehlen in Städten häufig geeignete Brutstätten, ihr Bestand nimmt ab. Weniger betroffen sind dagegen Wildbienen, die in Löchern oder Insektenhotels nisten.
Die rückläufigen Zahlen zeigen aber in Studien keinen Einbruch bei der Bestäubungsleistung, die Pflanzen wurden weiterhin regelmäßig von Bestäubern angeflogen und produzierten weiterhin ausreichend Samen für ihre weitere Verbreitung. Den Forschern zufolge ist das vor allem auf Honigbienen zurückzuführen, die gemeinsam mit Hummeln die eigentlich fehlende Bestäubungsarbeit kompensieren.
»Honigbienen sind sehr produktiv und werden vielerorts von Hobby Imkern gehalten«, so Liang. Das sei zwar gut für die städtischen Pflanzen, habe aber negative Folgen für andere Bestäuber, denn oft verdrängten Honigbienen nicht nur andere heimische Bestäuber, sie können auch Krankheiten auf andere Bestäuber übertragen.