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Gefährliches Neonicotinoid: Belastung in Lebensmitteln mehr als verdreifacht – Foodwatch fordert Verbot von Insektengift AcetamipridZoom Button

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Gefährliches Neonicotinoid: Belastung in Lebensmitteln mehr als verdreifacht – Foodwatch fordert Verbot von Insektengift Acetamiprid

Gefährliches Neonicotinoid: Belastung in Lebensmitteln mehr als verdreifacht – Foodwatch fordert Verbot von Insektengift Acetamiprid

Berlin, 30. Juni 2023

Weil die EU den Einsatz bestimmter #Neonicotinoide eingeschränkt hat, werden andere Insektengifte aus dieser Pestizid Gruppe umso häufiger in der #Landwirtschaft versprüht. Mit drastischen Folgen: Immer mehr Rückstände landen im Essen. So hat sich die Belastung von #Obst und #Gemüse mit dem Pestizid Acetamiprid in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Das zeigt eine Auswertung der Ergebnisse der deutschen Lebensmittelüberwachungsbehörden durch die Verbraucherorganisation Foodwatch. Sehr häufig wurde das Insektizid in #Süßkirschen, #Pomelos, #Zucchini, #Auberginen, #Spinat und #Paprika gefunden. Foodwatch forderte die Zulassung von Acetamiprid zurückzuziehen bis alle Studien in die Überprüfung einbezogen und strenge gesetzliche Grenzwerte festgelegt seien. In Frankreich ist das Pestizid bereits verboten. Studien hatten Rückstände des Mittels sogar in Gehirnen von Kindern und Erwachsenen nachgewiesen. 

»Weil die EU bestimmte Neonicotinoide verboten hat, verspritzen Landwirt:innen andere Mittel umso mehr. Seit Jahrzehnten werden gefährliche Chemikalien gegen ebenso problematische ›Alternativen‹ ausgetauscht. Mit diesem Teufelskreis muss endlich Schluss sein! Wir brauchen einen Ausstieg aus der #Chemie #Landwirtschaft«, sagte Lars Neumeister, Pestizidexperte bei Foodwatch.

Foodwatch hatte bei der Durchsicht von Sitzungsprotokollen des zuständigen EU Ausschusses (SCOPAFF) herausgefunden, dass ein EU Mitgliedstaat im September 2022 ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass es sehr hohe Rückstände des Metaboliten gibt und die gesetzlichen Höchstgehalte die Verbraucher:innen nicht schützen. Auch die Tatsache, dass der Acetamiprid Metabolit in Gehirnen von Kindern nachgewiesen wurde, wurde thematisiert.

Foodwatch hatte daraufhin beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) umfassende Daten zur Pestizid Belastung abgefragt – Ergebnis: Während 2012 bei 2,1 Prozent aller auf Acetamiprid getesteten Lebensmittelproben Rückstände gefunden wurden, waren es 2021 7,4 Prozent. Der Acetamiprid Metabolit, also das chemische Abbauprodukt, (Acetamiprid Metabolit N Desmethylacetamiprid) wurde 2021 fast doppelt so oft in Lebensmittelproben gefunden wie 5 Jahre zuvor: 2017 wurden bei 4,7 Prozent aller Proben Rückstände gefunden, 2021 bei 9,2 Prozent. Die tatsächliche Belastung ist laut Foodwatch wahrscheinlich noch höher, da die Behörden nicht standardmäßig auf den Stoff testen – weil es keinen Grenzwert gibt. 

Erst kürzlich war publik geworden, dass mehrere Pestizidhersteller den europäischen Aufsichtsbehörden bewusst Studienergebnisse zur #Neurotoxizität vorenthalten hatten, obwohl sie dieselben Ergebnisse den amerikanischen Aufsichtsbehörden vorgelegt hatten.

»Der Fall Acetamiprid zeigt einmal mehr: Das Pestizid Zulassungsverfahren in der EU hat gefährliche Lücken und muss komplett auf den Prüfstand«, forderte Lars Neumeister von Foodwatch.

Acetamiprid ist ein Breitspektrum Insektizid, das zur chemischen Klasse der Neonicotinoide gehört und das Nervensystem von Insekten angreift. Ein Metabolit ist ein Stoffwechselprodukt, das entsteht, wenn ein chemischer Stoff im Körper abgebaut wird. Acetamiprid und sein Metabolit können die #Blut #Hirn #Schranke überwinden und der Metabolit wurde sogar in Kindergehirnen gefunden. Untersuchungen von Gehirnflüssigkeiten zeigen einen »Cocktail« verschiedener Neonicotinoide und derer #Metabolite. Eine Reihe von Neonicotinoiden hat die Europäische Union 2018 verboten. Andere Insektengifte aus dieser Gruppe sind aber weiterhin zugelassen.

Quellen und weiterführende Informationen:

Content bei Gütsel Online …

Foodwatch e. V., mehr …
Brunnenstraße 181
10119 Berlin
Telefon +49302404760
Telefax +493024047626
E-Mail info.foodwatch.de
www.foodwatch.de

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