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Foto: Hans Isaacson, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Mehr als die Hälfte der Deutschen wegen aktueller Trockenheit besorgt

Mehr als die Hälfte der Deutschen wegen aktueller #Trockenheit besorgt

  • Umfrage: Große Mehrheit will höhere Wasserabgaben für Unternehmen mit viel Verbrauch

  • Je älter die Befragten desto größer die Besorgnis

  • Zielgruppengerechte Informationsmaßnahmen und Kommunikationsmaßnahmen nötig

  • Viele Menschen bei Wasserknappheit zu Einschränkungen bereit

Berlin, 6. Juni 2023

Mit dem Sommer Auftakt im Juni beginnt die warme Jahreszeit. Was früher ausschließlich verheißungsvoll klang, löst längst auch Besorgnis aus: Denn seit Jahren ist diese Jahreszeit überdurchschnittlich heiß und zu trocken. In einer Umfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigen sich mehr als die Hälfte der Deutschen angesichts der aktuellen Trockenheit besorgt (rund 55 Prozent, alle Angaben gerundet) – je älter desto mehr. Knapp 37 Prozent der Befragten sind gar nicht oder kaum besorgt. Viele wären bei Wasserknappheit zu Einschränkungen bereit. Zugleich wollen fast zwei Drittel (61 Prozent) der Befragten, dass Unternehmen mit hohem Wasserverbrauch auch höhere Entnahmeabgaben zahlen.

Die repräsentative #Civey Umfrage* im Auftrag des #BUND ist der Auftakt einer Serie zum Thema #Trockenheit. In den kommenden Wochen beleuchten BUND Experten immer donnerstags verschiedene Aspekte des drängenden Problems und bieten Lösungen: von der Stadtnatur über Infrastruktur und #Wald bis zur Industrie. Trockenheit als Folge der Klimakrise betrifft alle Lebensbereiche. Angesichts von drohender Wasserknappheit, mehr Hitzewellen und anhaltender Trockenheit brauchen wir dringend größere Anstrengungen beim #Klimaschutz und Biodiversitätsschutz.

Nach Regionen

Laut der Umfrage ist in Hessen (61 Prozent) sowie im Südwesten (Baden Württemberg mit 59 Prozent und Rheinland Pfalz mit 57 Prozent) die Sorge wegen Trockenheit besonders groß. In Mecklenburg Vorpommern (47 Prozent) und in Sachsen (46 Prozent) zeigen sich die Menschen vergleichsweise weniger alarmiert.

Nach Altersgruppen

Vor allem Befragte über 65 Jahre äußern sich besorgt (64 Prozent). Am unbekümmertsten sind demnach junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (34 Prozent) bei dem Thema. Um Wasser zu sparen, würden die meisten die Autowäsche oder sommerliche Bäder in Pool oder Planschbecken einschränken.

Sascha Maier, BUND Gewässerexperte: »Den meisten Menschen in Deutschland ist wohl bewusst, dass die Verfügbarkeit von Wasser in näherer Zukunft leider keine Selbstverständlichkeit mehr sein wird und die länger dauernden Dürreperioden auch zu Nutzungs Einschränkungen führen können. Aber es wurden auch starke Abweichungen unter den jeweiligen Altersgruppen festgestellt. Deshalb müssen zielgruppenspezifische Informations und Kommunikationsmaßnahmen für eine wasserbezogene Allgemeinbildung zeitnah starten. Dies fordert auch die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung.«

Zuletzt riefen Kommunen wieder vermehrt Bürger auf, #Wasser im #Garten oder bei der Autowäsche zu sparen. Tatsächlich gibt es sowohl hier als auch bei privaten Pools eine große Bereitschaft unter den Befragten sich einzuschränken. Auch bei der Bewässerung von #Pflanzen und in Gärten würden noch vergleichsweise viele private Nutzer Wasser sparen.

Keine Gebühren Ausnahmen für wassernutzende Wirtschaftszweige

Doch die großen Wasserverbraucher sind Energieversorger, Bergbau und verarbeitendes Gewerbe, öffentliche Wasserversorgung und zunehmend die Landwirtschaft. Für die Entnahme, das Fördern, Ableiten oder die vergleichbare Verwendung von Grundwasser oder Wasser aus Oberflächengewässern durch Unternehmen gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung. Abhängig vom Bundesland findet die Mitfinanzierung der Wasserversorgung durch Wirtschaftszweige mit hohem Wasserverbrauch gar nicht oder nur in geringem Maß statt.

Maier: »Die Mehrheit der Menschen in Deutschland ist sich generationenübergreifend einig, dass Unternehmen, die viel Wasser verbrauchen, auch höhere Wasserentnahmeabgaben zahlen müssen. Dies ist ein wichtiges Signal für eine bundesweit einheitliche Regelung des Wasserentnahmeentgelts. Aus Sicht des BUND sollten stark Wasser nutzende Wirtschaftszweige als Verursacher sogar höhere Abgabesätze zahlen, als beispielsweise für die Entnahme von Trinkwasser zu entrichten sind. «

Hintergrund

Der Deutscher Wetterdienst vermeldet im Rückblick auf die vergangenen Wochen einen sehr warmen und den zweitsonnigsten Juni sei Beginn der Wetteraufzeichnungen 1951, verbunden mit regionalem Starkregen, aber auch extremer Trockenheit im Südwesten und Norden Deutschlands. Obwohl der UFZ #Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung nach den Regenfällen in den letzten Tagen in Teilen Deutschlands für die oberen Bodenschichten genügend Wasser für die Pflanzen zeigt, herrscht immer noch in den unteren Bodenschichten in großen Teilen Deutschlands eine moderate bis außergewöhnliche Dürre.

Die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung sieht als kurzfristig umzusetzende Maßnahmen unter anderem eine Kommunikationsstrategie »Wasser« sowie die Weiterentwicklung und bundesweite Einführung von Wasserentnahmeentgelten vor. Es ist eine Prüfung vorgesehen, diese Einnahmen dann zweckgebunden zur Finanzierung von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen zu nutzen, wie zum Beispiel der Verbesserung der #Gewässer in einen guten chemischen und ökologischen Zustand nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Es ist von größter Wichtigkeit, den natürlichen Wasserbedarf der Ökosysteme in allen Bereichen zu gewährleisten, denn dies dient nicht nur der Natur, sondern auch unserer Daseinsvorsorge. Darüber hinaus kann aus Sicht des BUND durch das Entgelt eine Lenkungswirkung hin zu einem bewussteren Umgang mit der Ressource Wasser erreicht werden.

* Das Markt und Meinungsforschungsunternehmen Civey hat für den BUND vom 3. bis zum 5. Juli 2023 rund 5000 Bundesdeutsche ab 18 Jahren online befragt. Alle Daten wurden im Civey eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.

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