Krank am Arbeitsplatz: kann zum Problem werden. Foto: Gerd Altmann, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Krank und trotzdem da: ein Problem für Firmen
York, London, PTE, 27. Juli 2023
Beschäftigte in kleinen Unternehmen haben häufig mit Präsentismus bei psychischen Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Unter diesem Begriff ist die Anwesenheit am #Arbeitsplatz trotz #Erkrankung zu verstehen. Unternehmen sähen es jedoch lieber, wenn Arbeitsnehmer, die nicht fit sind, zu Hause bleiben. Fehlzeiten seien leichter zu managen als Präsentismus, sagen Jena Suter von der University of York und Annie Louise Irvine vom King’s College London. Das gelte sogar für kleinere Unternehmen mit wenigen Ressourcen.
Viele Vorteile und Nachteile
»Kleine Unternehmen können aus Gründen wie engen und informellen Arbeitsbeziehungen und einem familiären Ethos großartige Arbeitgeber sein«, schreiben die Autorinnen. Die Kehrseite davon sei jedoch, dass es ihnen möglicherweise an Fachwissen im Personal-Management, an arbeitsmedizinischem Zugang und an Personalkapazitäten mangelt. Möglicherweise gebe es auch weniger Möglichkeiten, Mitarbeitern, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, wiedereinzugliedern.
Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz sind nach der #Covid 19 #Pandemie viel stärker in den Fokus gerückt. Das meiste Wissen über die Unterstützung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz basiert jedoch auf den Erfahrungen größerer Unternehmen, die in der Regel Mitarbeiter haben, die sich mit diesen Problemen befassen. Kleine Unternehmen machen jedoch einen erheblichen Teil der #Weltwirtschaft aus.
Arbeit als #Therapie schwierig
Allein im Vereinigten Königreich entfällt die Hälfte der Beschäftigung im privaten Sektor auf kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten. Um herauszufinden, wie kleine Unternehmen auf solche Herausforderungen reagieren, haben die Forscherinnen ausführliche Interviews mit 21 Kleinunternehmern geführt, die direkte Erfahrung in der Unterstützung von Mitarbeitern mit psychischen Problemen haben.
»Arbeit kann gut für unsere Gesundheit sein, weil sie hilft, Routinen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Daher könnte sich ein Mitarbeiter, der mit seiner psychischen Gesundheit zu kämpfen hat, dafür entscheiden, zur Arbeit zu gehen, obwohl er nicht in der Lage ist, sein Bestes zu geben«, so die Autorinnen. Aber Arbeit, die für einen Mitarbeiter »therapeutisch« sei, könne für kleine Unternehmen schwierig zu bewältigen sein, insbesondere auf lange Sicht. Einige der Manager führen an, dass das Verhalten eines kranken Mitarbeiters oft auf die gesamte Belegschaft abfärbt.