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Sogenannte »AFD«: Verbände sorgen sich mehr um #Politik als um #Wirtschaft
Knut Bergmann, Matthias Diermeier, 10. September 2023
Ist die sogenannte »AFD« ein #Risiko für den Standort #Deutschland, wie in den vergangenen Monaten viel diskutiert wurde? Dazu hat das Institut der deutschen #Wirtschaft (IW) für eine neue Studie Hauptgeschäftsführer von Wirtschaftsverbänden und Arbeitgeberverbänden befragt. Deren Sorgen kreisen vor allem um die politische #Kultur.
Vielfach wurde in #Politik und #Medien nach dem Sieg eines Kandidaten der sogenannten »AFD« bei der Landratswahl im Kreis Sonneberg im Juni und dem Hoch der Partei in Umfragen diskutiert, ob sie ein Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland darstellt. Eine neue IW-Befragung unter den Hauptgeschäftsführern der großen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände ergab, dass die akuten betrieblichen Auswirkungen als relativ gering angesehen werden. Eine Ausnahme stellen die zunehmenden »Schwierigkeiten, in Hochburgen der [sogenannten] ›AFD‹ Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen« dar, die von rund der Hälfte der Befragten wahrgenommen werden.
»Nicht regierungfähig«
Wesentlich größer schätzen die Verbände jedoch die langfristigen #Risiken ein, dabei stehen besonders die Herausforderungen hinsichtlich einer konstruktiven politischen Kultur im Vordergrund: Mehr als 80 Prozent sehen hier die Gefahr negativer Auswirkungen. Noch mehr Befragte befürchten, dass die Bildung einer handlungsfähigen Regierung auf Landesebene erschwert werden könnte.
Negative wirtschaftliche Folgen, beispielsweise ein wachsender Fachkräftemangel, eine Abkehr vom Euro und Schäden für den Wirtschaftsstandort werden zwar auch als große Risiken bewertet – aber auf einem vergleichsweise niedrigeren Niveau.
»Der direkte Einfluss auf die Wirtschaftspolitik wird auch perspektivisch als begrenzt eingeschätzt«, erklären Studienautoren Knut Bergmann und Matthias Diermeier den Befund. »Sollte die [sogenannte] ›AFD‹ jedoch an die heute noch weit entfernten Schalthebel der Macht gelangen, läuten die Alarmglocken: Sowohl im Bund als auch in den Ländern wird die Partei durchweg als nicht regierungsfähig angesehen.«
Zur Methodik
Das IW hat zwischen dem 9. und 30. August 2023 insgesamt 119 Hauptgeschäftsführer der zentralen Wirtschaftsverbände und Arbeitgeberverbände Deutschlands befragt. Die Rücklaufquote betrug mit 54 validen Antworten 45 Prozent.
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