Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Leopold Museum würdigt Max Oppenheimer: Wiederentdeckung eines beinahe vergessenen Protagonisten des ExpressionismusZoom Button

Foto: Richard Tanzer, APA Fotoservice, Leopold Museum, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Leopold Museum würdigt Max Oppenheimer: Wiederentdeckung eines beinahe vergessenen Protagonisten des Expressionismus

#Leopold #Museum würdigt Max #Oppenheimer: Wiederentdeckung eines beinahe vergessenen Protagonisten des #Expressionismus

  • Großangelegte Retrospektive unterstreicht, auf welch innovativen Pfaden sich der für die Moderne so bedeutende Künstler stets bewegte

Wien, 6. Oktober 2023

Die umfassende Präsentation zeigt, wie radikal der in Wien geborene Maler und Grafiker immer wieder seine künstlerische Handschrift transformierte und einen substanziellen Beitrag zur Kunst der Moderne leistete. Mit rund 180 Exponaten beleuchtet Max Oppenheimer. Expressionist der ersten Stunde sein weitgehend unbekanntes Werk und erschließt seinen vielseitigen Motivschatz, der von Porträts und religiösen Themen über Stillleben bis hin zu Musikerdarstellungen reicht. Bereits früh erlangte Oppenheimer Aufmerksamkeit und stellte seine Werke europaweit aus. Seine erfolgreiche Karriere führte ihn zwischen 1912 und 1932 mehrfach ins Ausland, wobei er immer wieder nach Wien zurückkehrte. Der Künstler machte Bekanntschaft mit zahlreichen Protagonisten der Moderne wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Paul Cassirer, Adolf Loos oder Sigmund Freud und setzte sich mit zukunftsweisenden Kunstströmungen auseinander, so unter anderem mit #Kubismus oder #Futurismus. 1938 musste Oppenheimer vor den #Nationalsozialisten über die Schweiz in die USA fliehen. In New York, wo er 1954 verstarb, war es ihm nicht möglich an frühere Erfolge anzuknüpfen.

»Bei Oppenheimer sollte sich folgendes Diktum, formuliert in seinem Manuskript Aus meinem Leben, als Grundeinstellung manifestieren: ›Man verharrt niemals in Ruhe, keine Einförmigkeit zwingt zur Untätigkeit, man treibt rastlos neuen Ereignissen, unbekannten Himmeln entgegen.‹ Angesichts seiner eingeschlagenen innovativen Pfade und seines erfolgreichen Karriereweges ist es verwunderlich, dass Max Oppenheimer die entsprechende Anerkennung in den letzten Jahrzehnten versagt geblieben, ja sein Schaffen nahezu in Vergessenheit geraten ist. Umso erfreulicher ist es, dass nun diese großangelegte, retrospektive Schau im Leopold Museum die Möglichkeit bietet, Oppenheimers weitgehend unbekanntes und gleichermaßen überraschendes Œuvre neu zu erschließen und diese für die Moderne so wichtige Künstlerpersönlichkeit wiederzuentdecken«, Hans Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museum und Kurator der Ausstellung.

Frühwerk

Max Oppenheimer – nach seiner Signatur auch kurz MOPP genannt – wurde 1885 in einem intellektuellen, gutbürgerlichen familiären Umfeld geboren. Mit 15 Jahren besuchte er zunächst die allgemeine Malerschule an der Wiener Akademie der bildenden Künste, bevor er an die Prager Kunstakademie wechselte. Durch seine Teilnahme an der legendären Kunstschau Wien 1908 sowie der Internationalen Kunstschau Wien 1909 erlangte er erste Aufmerksamkeit und lernte andere progressive Künstler kennen. Der Auftaktsaal der Ausstellung ist der Porträtmalerei gewidmet. Wien um 1910 war geprägt von einer radikalen Neuausrichtung der Kunstszene und einer Modernisierung bestehender Paradigmen. Der Fokus auf die Erfassung der Wesenszüge der Porträtierten führte zur sukzessiven stilistischen Transformation ins Expressionistische, wobei El Greco, Rembrandt oder Liebermann zu Oppenheimers Vorbildern zählten.

MOPP und seine Netzwerke

Die Präsentation thematisiert die Rolle des Künstlers und seine Netzwerke anhand der Zeitgenossen Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Aus der anfänglichen Freundschaft mit Letzterem entwickelte sich eine regelrechte Feindseligkeit. 1911 gestaltete Oppenheimer für seine Ausstellung in der renommierten Münchner #Galerie #Thannhauser ein Plakat, woraufhin #Kokoschka ihn des Plagiats bezichtigte. Mit der Botschaft, es handle sich um eine Kopie eines 1910 von ihm geschaffenen Werbesujets für die Zeitschrift Der Sturm wandte er sich an seinen internationalen Bekanntenkreis, welcher künftig das Schaffen Oppenheimers diskreditierte.

Die freundschaftliche wie künstlerische Verbindung zwischen Schiele und Oppenheimer hingegen sollte Jahre überdauern und manifestierte sich im gemeinsamen Arbeiten – etwa Schieles Aquarell Der Maler Max Oppenheimer (1910) oder dessen Gemälde »Porträt Egon Schiele« (1910) machen nachvollziehbar, wie sie einander porträtierten und künstlerisch inspirierten. Aus dieser Zeit stammt die jüngste Sammlungserwerbung des Leopold Museum, eine Ikone des frühen Expressionismus: Oppenheimers Selbstbildnis (1911). Das Werk galt lange als verschollen, tauchte 2023 bei einer Auktion wieder auf, wurde jedoch kurz vor der Versteigerung wegen Anspruch der Erben des einstigen Besitzers zurückgezogen. Das Gemälde befand sich einst im Eigentum des Wiener Arztes, Kaufmanns und Kunstsammlers Dr. Oskar Reichel. Nach dem »Anschluss« Österreichs 1938 wurde Dr. Reichel von den Nationalsozialisten als #Jude verfolgt und verstarb 1943 in Wien. Der Verbleib seiner Kunstsammlung ist weitgehend ungeklärt. Nach Einigung mit der Rechtsnachfolgerin nach Oskar Reichel erwarb das Leopold Museum das Werk im August 2023, um es forthin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Motivische wie stilistische Vielfalt

Mythologisch aufgeladene Arbeiten wie »Simson« (1911), »Die Geißelung oder Beweinung« (1913) zeigen, wie sich der Künstler aufgrund von erlittenen Verletzungen durch die Hetzkampagne Kokoschkas, wegen des aufkommenden Antisemitismus oder auch seiner Homosexualität, die gesellschaftliche Ächtung erfuhr, als Leidender inszenierte. Nach anfänglicher Hoffnung auf eine klärende Kraft des Ersten Weltkriegs erkannte auch Oppenheimer diese als illusorisch an und begab sich 1915 als überzeugter Pazifist ins Schweizer Exil, wo es zu einer vertieften malerischen Auseinandersetzung mit musikalischen Themen kam, welcher zwei Museumssäle gewidmet sind. Auch seiner herausragenden Kunstfertigkeit als Grafiker sowie seiner wiederholten Auseinandersetzung mit der Stilllebenmalerei widmet sich die Schau mit zahlreichen Werken. 1925 übersiedelte der Künstler erneut nach Berlin. In einer von Gegensätzen geprägten Epoche – #Resignation und #Anklage auf der einen, Sehnsüchte und Lebenslust auf der anderen Seite – vereinte MOPP in seinen Abbildern von Amüsements der Großstadtgesellschaft, wie »Sechstagerennen« (1929), neusachliche Aspekte mit futuristischen Stilmitteln.

Verfemung und Exil

Im Zuge des Aufstiegs des Nationalsozialismus wurde der Maler ob seiner jüdischen Wurzeln in Deutschland als »entarteter Künstler« verfemt, seine Werke wurden aus öffentlichen Sammlungen konfisziert und er kehrte 1932 zurück in seine Geburtsstadt Wien. Durch den Einmarsch der deutschen Truppen in #Österreich 1938 war er gezwungen zu fliehen und emigrierte über die #Schweiz in die USA. Zahlreiche Werke wurden vernichtet, andere gelten als verschollen. Für Oppenheimer erwies sich das Exil als prekäre Situation. Die Entwurzelung fern der Heimat hatte Apathie und einen weitgehenden Stillstand seiner Kreativität zur Folge. Max Oppenheimer verstarb 1954 vereinsamt und verarmt in New York.

Kurator Hans Peter Wipplinger

Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreicher, zweisprachiger Katalog mit Beiträgen von Markus Böggemann, Alfred Fehringer, Kerstin Jesse, Lisa Smit, Aline Marion Steinwender, Hans Peter Wipplinger sowie einer Künstlerbiografie von Lena Scholz erschienen.

Der Einladung zur feierlichen Ausstellungseröffnung durch Direktor Hans Peter Wipplinger folgten mehr als 1.500 Besuchern, darunter Leopold Museum Privatstiftungs Vorstandsvorsitzender Josef Ostermayer und LMPS Vorstandsmitglied Daniella Spera, Sammlerin Elisabeth Leopold, Moritz Stipsicz, der kaufmännische Direktor des Leopold Museum, mumok Generaldirektorin Karola Kraus, Peter Weinhäupl (Direktor Klimt Foundation), Christoph Thun Hohenstein, Siwacht Inhaber Christian Knobloch und Geschäftsführer Andreas Plamann, die Sammler Diethard und Waltraud Leopold, Reinhard Diethardt, die Kinsky Gesellschafter Ernst Ploil und Michael Kovacek mit Charlotte Kreuzmayr, Galerist Herbert Giese (Giese & Schweiger), Christa Armann (Galerie Ruberl), Kunsthändler Walter Freller (Kunsthandel Freller), Marianne Hussl Hörmann (Dorotheum Expertin), Sascha Worrich (Marketingexperte und Galeriemanager), Pia Schölnberger (Leiterin der Kommission für Provenienzforschung, BMKÖS), Lisa Smit (Van Gogh Museum), Alexander Klingenbrunner (Rechtsangelegenheiten BMKÖS), Bernd Ernsting (Vorstand LETTER Stiftung), Stift Klosterneuburg Sammlungskustos Wolfgang Huber, Ebi Kohlbacher (Wienerroither & Kohlbacher), Andrea Glanninger Leitner (Galeriedirektorin Wienerroither & Kohlbacher), Verleger Bernhard Echte (Nimbus), Bernadette Reinhold (Universität für Angewandte Kunst, Leitung Oskar Kokoschka Zentrum), die Kunsthistoriker Markus Kristan und Stefan Üner, die Künstler*innen Gerda Leopold, Walter Vopava oder Peter Baldinger, Unternehmer Peter Goldscheider, Sylvia Eisenburger Kunz (Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste), Edelbert Köb (ehem. mumok Direktor), Musikwissenschaftlerin Therese Muxeneder, Philosoph August Ruhs, Historiker David Marwell, Provenienzforscher Konstantin Ferihumer, Katharina Henkel (Leiterin Internationale Tage Boehringer Ingelheim; Autorin; Kuratorin) die Kuratoreb Kerstin Jesse (LM) und Chiara Galbusera (OENB), Martin Engelberg (Abgeordneter zum Nationalrat; ÖVP), Heinz Neumann (Sachverständiger #Kunst und #Antiquitäten), Werner Muhm (ehemal. AK Wien Dir.), Musikwissenschaftler Markus Böggemann und viele mehr. Mehr

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30