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Illis Literaturplausch November 2023: gute #Kommunikation für gelingende #Beziehungen
Gütersloh Isselhorst, 7. November 2023
Sie werden wahrscheinlich jetzt denken: »Das ist doch nichts Neues – das weiß doch jeder.« Und Sie haben recht. Natürlich wissen wir, dass man eine gute Kommunikation pflegen sollte, aber im #Alltag achten wir oft nicht genug darauf und wissen auch nicht immer, wie wir das in manchen Situationen anstellen sollen.
Wichtig ist, sich zunächst bewusst zu machen, dass wir im Leben weder widerstandsfähig noch glücklich sein können, wenn wir keine guten Beziehungen führen, und dass es dafür Kommunikationsfähigkeiten braucht. Es lohnt sich also, dass zu wollen, auch wenn es manchmal auch wirklich anstrengend ist, jeden Tag aufs Neue diese #Achtsamkeit aufzubringen. Ich möchte in diesem Text ein paar Impulse von der Autorin Nicole Staudinger weitergeben, die in ihrem Buch: »Leicht gesagt! Wie wir richtig rüberbringen, was nicht falsch ankommen soll« wertvolle Anregungen gibt, auf was man bei schwierigen Gesprächen achten kann. Ob es dann gelingt, hängt natürlich auch von unserem Gegenüber ab. Wir haben nur in der Hand, wie wir uns verhalten. Und wenn wir unser Bestes geben, ist das alles, was wir tun können; aber das ist eben auch schon sehr viel.
Ich bin in der #Theorie auch besser als in der #Praxis, aber im Rückblick sind mir Gesprächssituationen, die ich planen konnte und die mir wirklich wichtig waren, meistens gelungen. Denn in diesen Momenten war dann ein wohlwollender Umgang möglich.
Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, die eine erstmal ohnmächtig werden lassen. Eine solche Situation hat gerade erst wieder eine Freundin von mir erlebt. Sie erzählte mir folgende Geschichte: »Es sind erst ein paar Tage her als mich meine #Emotionen völlig überrollt haben. Ich saß im Büro und las die Nachricht, dass sich eine Kollegin, die ich im letzten Jahr schon über ein halbes Jahr vertreten habe, schon wieder krankgemeldet hat und wahrscheinlich wieder für 4 Monate ausfallen wird. Und das in der Hauptsaison, wenn die Hütte brennt. Man kann sich vorstellen, was in mir vorgegangen ist. Ich war fassungslos, wütend und habe mich ohnmächtig gefühlt. Ich habe vor meiner Kollegin vis à vis plötzlich angefangen zu heulen und gesagt, dass ich das alles nicht mehr will und nicht mehr kann und wie lange das noch so weitergehen soll. Meine Überstunden werden nicht bezahlt und das Abbummeln der Überstunden ist dann auch erstmal schwierig. Aber, und das hat mich gerettet: In demselben Moment habe ich an mein #Coaching gedacht, in dem es darum ging, dass es einen Raum zwischen Reiz und Reaktion gibt, den man für sich nutzen sollte. Wenn ich meinem ersten Impuls gefolgt wäre, hätte das sehr unangenehme Folgen für mich haben können. Stattdessen habe ich erstmal weitergearbeitet. Aber ich weiß genau: Der Konflikt ist damit nicht gelöst. Ich muss mit meiner #Chefin sprechen. Das liegt noch vor mir.«
Viele von uns kennen solche Situationen. Wie schafft man es, Konflikte anzusprechen, um für sich selbst einzustehen und gleichzeitig das Problem so rüberzubringen, dass es nicht falsch ankommt und sich das Gegenüber nicht angegriffen oder beleidigt fühlt?!
Erstmal sollten wir uns bewusst machen, dass gute #Kommunikation da anfängt, wo die #Schlagfertigkeit aufhört. Schlagfertigkeit ist unerlässlich, wenn es um unsere #Souveränität geht. Wenn wir uns ad hoc aus einer schwierigen Situation retten müssen, dann ist es ungemein wichtig, die passende Antwort parat zu haben. Und zwar in 3 Sekunden.
Aber wir müssen doch situativ entscheiden: Richtet sich unsere #Antwort an jemanden, der uns auf dem Supermarktparkplatz ein »Das mit dem #Einparken üben wir noch mal« entgegenwirft oder ist es eine gute Freundin, die uns mit einem unüberlegten Satz verletzt, ohne es zu merken. Den Typ auf dem Supermarktparkplatz werden wir vermutlich nicht mehr wiedersehen. Der ist für unser Leben nicht wichtig. Aber bei einer Freundin ist das etwas anderes. Da bleibt durch den unüberlegten Kommentar ein Fragezeichen zurück. Dieses Fragezeichen kann dann die Beziehung belasten, weil wir den Kommentar nicht einordnen können. In diesem Moment wäre es wichtig, zu fragen, wie das Gesagte gemeint war, um gegebenenfalls das Missverständnis aus dem Weg zu räumen. Dann ist Schlagfertigkeit fehl am Platz, denn sie löst keine Konflikte.
Eines der wichtigsten Tipps für eine gute Kommunikation heißt »Runter vom hohen #Ross«. Will ich einfach nur Recht behalten, aus #Prinzip?! Oder lasse ich mich ein auf die Argumente meines Gegenübers? Wir sind alle gleich wichtig. Auf dem eigenen Standpunkt zu beharren, bringt uns nicht weiter. Wenn wir auf das Gesagte des Gegenübers nicht eingehen, dann wird er sich nicht ernstgenommen fühlen und das Gespräch wird scheitern. Jeder Mensch möchte wichtig sein. Im Prinzip unterscheiden wir uns kaum, zumindest nicht auf der Gefühlsebene. Wenn wir die ein oder andere Handlung auch nicht gleich nachvollziehen können, so doch bestimmt die Gefühle, die sich dahinter verstecken und eine Aktion ausgelöst haben. Da gibt es nichts, das wir nicht auch schon mal gefühlt hätten. Wir sind allesamt nur menschlich und handeln am Ende auch so. Diese Erkenntnis hilft immens dabei, ein sanfteres Menschenbild zu erlangen. Wir müssen aufpassen, dass wir andere nicht zu viel unterstellen. Es ist oft unsere eigene Wahrnehmung, wie wir uns gesehen und behandelt fühlen.
Ein weiterer Tipp, der wichtig ist, lautet »Zuhören!« Viel reden und wenig sagen, ist eine ziemlich nervige Kombination, die niemanden voranbringt und niemandem nützt. Hören sie lieber mehr zu! Und lassen sie ihre Mitmenschen ausreden! Und wenn sie unterbrechen möchten, dann höflich: »Es tut mir leid, aber ich muss sie kurz unterbrechen, denn ich habe diesen Punkt noch nicht verstanden.« Und in diesem Zusammenhang auch ganz wichtig: »Nicht in den Ätschi Modus fallen«, indem wir unserem Gegenüber eins #Auswischen wollen. Darauf achten, dass ich durch meine Worte dafür sorge, dass mein Gesprächspartner sein Gesicht nicht verliert. Tipp Nummer drei lautet: Nehmen Sie sich Zeit und überlegen sie vor einem wichtigen Gespräch genau: »Was will ich wirklich?!« Bei Konflikten im beruflichen Kontext auf das Fassungslose verzichten, auch wenn wir uns gerade nicht so fühlen, sondern direkt ein Argument sachlich bringen, warum uns etwas wichtig ist. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren und emotionsfrei bleiben. Wenn es sich um einen privaten Konflikt handelt, sollten wir den Mut haben, unsere Gefühle zu zeigen. Wenn es sich um eine enge Verbindung handelt, wird das Gegenüber auch zu schätzen wissen, dass man seine Emotionen mit sogenannten »Ich Botschaften« und möglichst ohne Vorwurfshaltung offenbart, denn nur das schafft letztlich Nähe.
»Denken Sie daran, dass manchmal auch ein vermeintlich schlechtes Ergebnis einer Auseinandersetzung auch etwas Gutes hat. Wir wurden zwar enttäuscht, aber das bedeutet, dass die #Täuschung ein Ende hat und wir nun wieder klarer sehen können. Lassen Sie den Gedanken zu, dass alles zu Ihrem Besten geschieht!
Die Tipps sind aus dem #Buch von Nicole Staudinger »Leicht gesagt! Wie wir richtig rüberbringen, was nicht falsch ankommen soll« zitiert.
»Illis Literaturplausch« ist ein regelmäßiger Gesprächskreis über verschiedene Lebensbereiche mit Autoren im Haus »WohlSein« in Gütersloh-Isselhorst. Die Autoren präsentieren online oder live vor Ort ihre Bücher (Sachbücher oder Romane) und anschließend findet ein Gesprächsaustausch unter den Teilnehmern statt (Anmeldung online). Die #Teilnehmer müssen das Buch vorher nicht gelesen haben.
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