Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Diskussion zu Gentechnik: EU Parlament muss deutlich nachbessernZoom Button

Foto: Markus Leser, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Diskussion zu Gentechnik: EU Parlament muss deutlich nachbessern

Diskussion zu Gentechnik: EU Parlament muss deutlich nachbessern

  • Podiumsdiskussion der AÖL im Schwörsaal im Waaghaus, Ravensburg

Ravensburg, 14. Dezember 2023

Ist die #Neue #Gentechnik wirklich das Wundermittel, für das manche sie halten? Welche Risiken bergen CRISPR/Cas & Co.? Und kann die Wahlfreiheit auf Acker und Teller mit einem aufgeweichten EU Gentechnikrecht erhalten werden? Zu diesen Fragen diskutierten am Donnerstagabend Norbert Lins, Mitglied des Europäischen #Parlaments (CDU), Martina Braun, Mitglied des baden württembergischen Landtags (»Grüne«) und Jan Plagge, Präsident von #Bioland und IFOAM Organics Europe. Bei der Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden Württemberg (AÖL) wurde klar: Die Positionen liegen zum Teil weit auseinander, eine Annäherung scheint aber zumindest in Detailfragen dennoch möglich.

Zu Beginn machte Marion Bohner, #Naturland #Landwirtin aus Bad Waldsee und AÖL Vorstandsmitglied, in einem Eingangsstatement deutlich, worum es bei der ganzen Debatte für die bäuerlichen Betriebe geht: »Wir sehen uns als Bio Betrieb in der Verantwortung für die Gesunderhaltung unserer Böden und unserer Umwelt. Dazu gehört, dass wir ganz bewusst ohne Gentechnik arbeiten – und das wollen wir auch weiterhin tun können. Von der Politik erwarte ich, dass sie uns Bäuerinnen und Bauern diese Wahlfreiheit sichert«, sagte Bohner.

Plagge: Gentechnikfreiheit geht nur mit Kennzeichnungspflicht und Koexistenzregeln

Bioland Präsident Plagge nahm den Ball auf und lenkte die Diskussion auf die Verantwortung, die speziell das EU Parlament hierfür trage. »Wenn der Agrarausschuss des EU Parlaments sich nun offenbar doch dazu durchgerungen hat, die neuen Gentechniken für Bio auszuschließen, dann ist das ein Schritt in die richtige Richtung«, sagte Plagge an Norbert Lins gewandt, den Vorsitzenden dieses Ausschusses. Ausreichend sei das aber bei weitem nicht, der Beschluss des Ausschusses insgesamt widersprüchlich.

»In der Praxis kann ein Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik nur funktionieren, wenn es auch für alle so genannten neuen gentechnischen Verfahren eine Kennzeichnungspflicht gibt – und zwar möglichst bis zum Endprodukt, dem #Lebensmittel«, betonte Plagge. Die aktuelle Position des EU Agrarausschusses sehe dagegen gar keine Kennzeichnungspflicht vor, nicht einmal für Saatgut, und auch keinerlei Koexistenzregeln für Anbauformen mit und ohne Gentechnik. »Hier muss das Parlament noch dringend nachbessern, dafür zählen wir auf Ihre Unterstützung«, sagte Plagge an Lins gewandt.

Kontroverse Diskussion

Der #Europa Abgeordnete Lins betonte, dass es seiner Meinung nach falsch sei, von einer Deregulierung der #Gentechnik zu sprechen. Vielmehr gehe es um eine »Neuregelung«, der neuen gentechnischen Verfahren, die »nicht vergleichbar« seien mit der alten Gentechnik, machte der #CDU #Politiker seine grundsätzlich positive Haltung zur Neuen Gentechnik deutlich, für die er an diesem Abend viel Kritik von den rund 150 #Zuhörern im Saal einstecken musste.

Als Vorsitzender des Agrarausschusses und innerhalb der konservativen #EVP #Fraktion versuche er aber, »zwischen den verschiedenen Interessen zu moderieren« kam Lins, der seinen Wahlkreis in #Württemberg Hohenzollern hat, den kritischen Stimmen im Saal entgegen. In diesem Zusammenhang sagte der EU Abgeordnete dem Bio Sektor seine Unterstützung für die Einführung von Koexistenzregeln und ein Kennzeichnungspflicht beim Saatgut zu. »Ich werde mich dafür einsetzen, dass sich die Mehrheitsmeinung der EVP Fraktion da noch mal ändert«, sagte Lins. Eine Kennzeichnungspflicht bei #Lebensmitteln lehnte er auf Nachfrage allerdings ab.

Die Grünen Landtagsabgeordnete Martina Braun erinnerte ihren CDU Kollegen daran, dass beide Parteien im Koalitionsvertrag klar vereinbart hätten, »dass wir Baden Württemberg gentechnikfrei halten wollen«. Zugleich warnte sie vor den nicht abschätzbaren Risiken einer Freisetzung von NGT #Pflanzen in die Umwelt. »Was bedeutet es für das Ökosystem und den Naturschutz, wenn gentechnisch veränderte Kulturpflanzen sich auskreuzen«, sagte Braun. Zugleich verwies Braun darauf, dass 2022 allein in Baden Württemberg Lebensmittel mit dem Logo »Ohne Gentechnik« im Wert von rund vier Milliarden Euro verkauft worden seien. Hier gehe es um eine regionale Wertschöpfung, die ohne eine klare Kennzeichnungspflicht für die Neue Gentechnik in Gefahr sei.

Einig waren sich Plagge, Lins und Braun darüber, dass #Pflanzen und #Pflanzenteile, die mithilfe der Neuen Gentechnik verändert wurden, nicht patentierbar sein sollen. »Es ist gut, dass der Agrarausschuss sich grundsätzlich gegen eine Patentierbarkeit ausgesprochen hat«, sagte Plagge. »Dazu muss jetzt aber das Patentrecht dringend angepasst werden – und zwar bevor man auch nur darüber nachdenkt, das Gentechnikrecht anzufassen.«

Zur AÖL

Die AÖL ist die gemeinsame Vertretung der ökologischen Anbauverbände in Baden Württemberg. In dieser Funktion gestaltet die AÖL aktiv die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Land mit. Als Bindeglied zwischen #Politik, #Markt und #Verbraucher befördert sie die Belange der Ökologischen #Landwirtschaft  und #Ernährungswirtschaft durch ein aktives Tun. Gemeinsam mit staatlichen Einrichtungen und anderen berufsständigen Organisationen arbeitet sie die gesellschaftlich erwünschten Stärken von ökologisch erzeugten und verarbeiteten Produkten – im Besonderen von heimischer #Öko #Verbandsware – im Interesse des Verbrauchers als Konsument wie als Steuerzahler heraus.

Die Veranstaltung wurde von einem breiten Kreis an Organisationen aus #Umweltschutz und #Naturschutz, Kirchen, Ernährung und Zivilgesellschaft unterstützt, welche sich im Aktionsbündnis gentechnikfreie #Landwirtschaft zusammengeschlossen haben. Mehr

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031