Porträt Mirko Roschkowski. Foto: Mischa Blank Photography, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Theater und Philharmonie Essen, »Fausto« von Louise Bertin (Deutsche Erstaufführung), 27. Januar 2024
Essen, 19. Dezember 2023
Opera semiseria in 4 Akten
#Libretto von Louise Bertin nach Johann Wolfgang von Goethes gleichnamiger #Tragödie
Premiere der deutschen Erstaufführung: Samstag, 27. Januar 2024, um 19 Uhr, #Aalto #Theater Essen
Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert das Aalto Musiktheater eine deutsche Erstaufführung und Wiederentdeckung: Die italienische Oper »Fausto« von Louise Bertin feiert am Samstag, 27. Januar 2024, um 19:00 Uhr Premiere im Aalto Theater. Die französische Komponistin hat im Alter von nur 26 Jahren noch vor Hector Berlioz und Charles Gounod die erste Faust Oper für die französische Bühne präsentiert. #Rossini und #Meyerbeer priesen die Originalität ihrer Kompositionen – und doch verschwanden ihre insgesamt vier Opern, die an den großen Pariser Häusern uraufgeführt wurden, von der Bühne und gerieten in Vergessenheit. Bei »Fausto« verschwand sogar die Partitur – und wurde erst vor wenigen Jahren in der Bibliothèque Nationale de Paris wiederentdeckt. In Kooperation mit »Palazzetto Bru Zane – #Centre de #Musique #Romantique #Fran��aise« kommt das Werk nun fast 200 Jahre nach seiner Uraufführung 1831 mit der Essener Premiere zum vierten Mal überhaupt szenisch auf die Opernbühne und wird zum allerersten Mal in Deutschland aufgeführt. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca, die unter anderem mit ihren Inszenierungen von Wagners »Lohengrin« und Webers »Der #Freischütz« am Aalto Musiktheater auf sich aufmerksam machte, nimmt sich diesem Opernschatz an und überprüft die jahrhundertealte Faust Legende auf ihre heutige Bedeutung. Mit Andreas Spering leitet die Produktion einer der führenden Spezialisten für historisch informierte Aufführungspraxis in Deutschland.
In der Titelpartie des Fausto ist der Tenor Mirko Roschkowski zu erleben. Der gebürtige Dortmunder überzeugte zuletzt als Lohengrin am Staatstheater Wiesbaden, als Erik in »Der fliegende Holländer« am Staatstheater Karlsruhe und als Aeneas in »Les Troyens« an der Oper Köln und wird im Sommer 2024 sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen als Froh in »Das Rheingold« geben. Aalto Ensemblemitglied Jessica Muirhead übernimmt die Partie der Margarita. Almas Svilpa und Andrei Nicoara, ebenfalls beide Sänger im Essener Solistenensemble, interpretieren alternierend die Rolle des Mefistofele.
Einen ebenso spannenden wie unterhaltsamen Zugang zu dieser »Fausto« Inszenierung bietet das Format »Mit Götz Alsmann in die Oper«: Das seit vielen Jahren erfolgreiche Format »Mit Götz Alsmann ins Konzert« der Essener Philharmoniker wird dafür erweitert und findet nun erstmalig auch im Aalto Musiktheater statt. Mit Charme, Humor und Originalität führt der promovierte Musikwissenschaftler Götz Alsmann durch Auszüge der Oper »Fausto«.
Musikalische Leitung Andreas Spering, Inszenierung Tatjana Gürbaca, Bühne Marc Weeger
Kostüme Silke Willrett, Kostüme (Mitarbeit) Carl Christian Andresen, Licht Stefan Bolliger
Choreinstudierung Klaas Jan de Groot, Dramaturgie Patricia Knebel
Fausto Mirko Roschkowski, Margarita Jessica Muirhead
Mefistofele Almas Svilpa (Premiere)/Andrei Nicoara, Valentino George Vîrban, Catarina Nataliia Kukhar
Eine Hexe/Marta Natalija Radosavljevic, Wagner Baurzhan Anderzhanov
Opernchor des Aalto Theaters, Statisterie des Aalto Theaters, Essener Philharmoniker
Premiere Samstag, 27. Januar 2024, 19 Uhr, Aalto Theater, weitere Vorstellungen 8. Februar, 23. Februar, 9. März, 17. März, 6. April, 24. April, 11. Mai 2024, Einführung jeweils 45 Minuten der Vorstellung, mit Götz Alsmann in die Oper am 4. Februar 2024, 16.30 Uhr
Das seit vielen Jahren erfolgreiche Format »Mit Götz Alsmann ins Konzert« der Essener Philharmoniker wird erweitert und findet nun erstmalig auch im Aalto Musiktheater statt. Mit Charme, Humor und Originalität führt der promovierte Musikwissenschaftler Götz Alsmann durch Auszüge der Oper »Fausto«.
Einführungsmatinee Sonntag, 14. Januar 2024, 11:00 Uhr, Aalto Theater
It’s Teatime Freitag, 26. Januar 2024, 16:30 Uhr, Aalto #Cafeteria
Blaue Stunde Montag, 19. Februar 2024, 19:30 Uhr, Aalto Theater
Für diese Ausgabe der »Blauen Stunde« kooperiert das Aalto Musiktheater mit dem Schauspiel Essen und lädt zu einer ganz besonderen musikalisch künstlerischen Auseinandersetzung mit dem »Faust« Stoff ein. Das Schauspiel Essen zeigt in der aktuellen Spielzeit die Inszenierung »Doktormutter Faust«. Mitwirkende sind Bettina Engelhardt, Selen Kara, Patricia Knebel, Atsuko Ota und weitere Gäste.
Karten (Premiere 16 bis 77 Euro, weitere Vorstellungen 11 bis 55 Euro, mit Götz Alsmann in die Oper 16 Euro, erm#ßigt 12 Euro.
Eine Produktion des Aalto Musiktheaters in Kooperation mit Palazzetto Bru Zane – centre de musique romantique française.
Wie eine Ausnahme, die die Regel bestätigt, verlief die Karriere der Komponistin Louise Bertin hauptsächlich auf der Bühne des Musiktheaters. Mitten in der Blütezeit der musikalischen Romantik glänzte sie jedoch nur kurzzeitig am Pariser Himmel. Als Tochter des einflussreichen Direktors des Journal des débats wuchs sie in einem privilegierten Umfeld auf, in dem sich viele Künstler trafen. Aufgrund einer Kinderlähmung suchte die junge Frau in den Künsten einen Zufluchtsort, unter anderem in den im familiären Umfeld stattfindenden Musikstunden. Der Komponist, Musikwissenschaftler und ermöglicher François Joseph Fétis behauptet, Bertins Ausbildung überwacht zu haben, zuerst, um ihre Altstimme zu entwickeln, und später, um sie auf dem Weg zur Komposition zu begleiten. Andere Quellen erwähnen Unterrichtsstunden bei Reicha. Aus dieser kreativen Phase entstanden vier Werke: »Guy Mannering« nach Walter Scott (privat uraufgeführt 1825), »Le Loup garou« nach einem Libretto von Scribe (Opéra Comique, 1827), »Fausto« nach Goethe (Théâtre Italien, 1831) und »La Esmeralda«, eine Adaption von Victor Hugo selbst von Notre Dame de Paris (Académie royale de musique, 1836). Die polarisierenden Reaktionen gegenüber dieser großen Oper veranlassten sie, ihre Bühnenkarriere aufzugeben und sich der Poesie (mit »Les Glanes« im Jahr 1842 und »Nouvelles Glanes« im Jahr 1876) sowie der Kammermusik zu widmen. Heute zeugen nur »Six Ballades pour piano« (1842), die »Fantasie Reviens!« und ein Klaviertrio von dieser Aktivität. Der Rest ihrer Werke, darunter fünf Kammermusiksinfonien und Kantaten, gilt als verschollen.