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Mit einer Hochgeschwindigkeitskamera können Wissenschaftler unter anderem die Veränderung der Pupillengröße beobachten. Foto: Martin Otter, MPI Psychiatrie, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Ein Blicke« in die Depression, Max Planck Institut für Psychiatrie

»Ein Blicke« in die #Depression, Max Planck Institut für #Psychiatrie

München, 12. Januar 2024

In einer Studie fanden Forscher einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Pupillenreaktion und dem Verlust, Freude zu empfinden. Diese Entdeckung trägt dazu bei, die physiologischen Mechanismen hinter einer Depression besser zu verstehen.

Wissenschaftler des Max Planck Instituts für Psychiatrie maßen die Pupillenreaktion von Teilnehmern während sie eine Aufgabe lösten. Bei gesunden Probanden erweiterten sich die Pupillen bei der Erwartung auf eine Belohnung während der Aufgabe, wohingegen diese Reaktion bei Teilnehmern mit Depressionen weniger ausgeprägt war: »Besonders deutlich war die geringere Pupillenreaktion bei Patientn, die keine Freude mehr empfinden konnten und von einem Mangel an Energie berichteten«, so Andy Brendler, Erstautor der Studie. Diese beschriebene #Antriebslosigkeit ist eines der meist beobachteten Symptome der Depression.

»Diese Erkenntnis hilft uns, die physiologischen Mechanismen, die hinter Antriebslosigkeit stecken, besser zu verstehen«, erklärt Forschungsgruppenleiter Victor Spoormaker. Die Pupillenreaktion ist unter anderem ein Marker für die Aktivität im #Locus #Coeruleus, eine Gehirnstruktur mit der größten Ansammlung noradrenerger Neuronen im zentralen Nervensystem. Noradrenerge Nervenzellen reagieren auf den #Neurotransmitter #Noradrenalin. Der ist ein wichtiger Bestandteil der Stressreaktion sowie der Hochregulierung des #Arousals, also der Aktivierung des Nervensystems. »Die geringere Pupillenreaktion bei Patienten, die unter höherer Antriebslosigkeit litten weist darauf hin, dass eine mangelnde Aktivierung des Locus Coeruleus einen entscheidenden physiologischen Prozess darstellt, der dem Gefühl der Antriebslosigkeit unterliegt«, so Spoormaker.

Die Pupillenreaktion war umso schwächer, je mehr depressive Symptome die Teilnehmer zeigten. Diesen Zusammenhang hatten die Forscher schon in einer früheren Studie gefunden. Die Reproduzierbarkeit neuropsychiatrischer Methoden ist eher die Ausnahme und zeigt die Zuverlässigkeit von Pupillometrie Messungen.

Die Pupillometrie könnte als ergänzende Methode zur #Diagnosestellung eingesetzt werden. Sie könnte auch dazu beitragen, individualisierte Behandlungsstrategien für Depression zu entwickeln. Wenn beispielsweise ein Patient starke Beeinträchtigungen in der Pupillenreaktion zeigt, könnten #Antidepressiva, die auf das noradrenerge System wirken, effektiver als andere #Medikamente sein. Auch könnte die Medikamentendosierung anhand der Pupillenreaktion optimiert werden. Etwa 30 Prozent aller depressiven Patienten sprechen auf eine medikamentöse Behandlung nicht an. Ein verbessertes Verständnis der physiologischen Mechanismen der Depression und eine entsprechende Weiterentwicklung von Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmöglichkeiten ist daher dringend erforderlich.

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