Dort, wo in der Pogromnacht 1938 die Synagoge an der Lortzingstaße vollständig durch ein Feuer zerstört wurde, liegen seit heute vier Stolpersteine für Louis, Friederike, Max und Alma Flatow. Fotos: Stadt Detmold, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Detmold: »10 neue #Stolpersteine erinnern an Menschen aus unserer Stadt«
Detmold, 17. Mai 2024
18 Stolpersteine und eine Stolperschwelle hatte #Detmold bereits. Heute sind noch einmal 10 Stolpersteine hinzugekommen. Gemeinsam mit Vertretenden der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in Lippe und #Schülern der Realschule I hat Bürgermeister Frank Hilker die neuen Gedenksteine enthüllt, die an der Lortzingstraße, an der Bruchstraße und an der Paulinenstraße das Gedenken an 10 Menschen bewahren, die einmal in dieser Stadt zu Hause waren und brutal durch das #Nazi #Regime deportiert und in den meisten Fällen in #Konzentrationslagern ermordet wurden.
In seiner Ansprache wies Bürgermeister Frank Hilker auf die erschreckende Aktualität hin, die das Gedenken an die Opfer der NS Zeit hat: »Viele von uns haben sich nicht vorstellen können, dass wir im Jahr 2024 in Deutschland für die Demokratie auf die Straße gehen und uns gegen #Hass und #Hetze extrem rechter Gesinnung zur Wehr setzen müssen. Umso wichtiger ist es, dass wir immer wieder daran erinnern, was geschehen ist, und dass wir dafür sorgen, dieses Wissen auf vielfältige Weise auch in die nachfolgenden Generationen zu transportieren«, betonte Hilker.
Die Stolpersteine an der Lortzingstraße, dem Ort der 1938 in der Pogromnacht zerstörten #Synagoge, erinnern an Louis, Friederike, Max und Alma Flatow. Ein Stolperstein wurde im Gedenken an Otto Baer an der Bruchstraße enthüllt. Weitere fünf Stolpersteine erinnern auf dem Vorplatz der Sparkassen Hauptstelle an Leonie und Dr. Albert Hirschfeld sowie an Margarete, Julius und Emma Linz. Alle Informationen, die es über die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold gibt, hat die Detmolder Historikerin Gudrun Mitschke Buchholz in einem Gedenkbuch zusammengetragen, das online zu finden ist.
Schüler der AG »Gegen das Vergessen« der Realschule I unter der Leitung von Timo Schlegel haben die Patenschaft für die Stolpersteine übernommen. An den 3 Verlegorten erzählten sie aus den Lebensgeschichten der Menschen und sorgten für die musikalische Untermalung. In Zukunft kümmern sie sich um die Pflege der kleinen Kunstwerke aus Messing und Beton.
Der aus Berlin stammende Künstler Gunter Demnig hatte vor etwa 30 Jahren die Idee, überall im Land Stolpersteine zu verlegen. Ihm geht es um das individuelle Gedenken. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Gunter Demnig kehrt diesen Prozess um und holt die Namen zurück in unsere Städte – dorthin, wo die Menschen einst ihren Lebensmittelpunkt hatten.
Insgesamt gibt es überall in Deutschland inzwischen mehr als 100.000 Stolpersteine. Für die Verlegung ist der Künstler diesmal nicht selbst nach Detmold gekommen, sondern hat diese Aufgabe an die Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in Lippe übertragen, die wiederum in Kooperation mit der Stadt Detmold für die Umsetzung und den Einbau der Stolpersteine gesorgt hat.
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