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Das alte Sachsen in Gemälden: Sonderschau zur Sammlung Wolfgang Donath öffnet auf Festung KönigsteinZoom Button

Sonderausstellung Wolfgang Donath. Foto: Marko Förster, Festung Königstein, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Das alte Sachsen in Gemälden: Sonderschau zur Sammlung Wolfgang Donath öffnet auf Festung Königstein

Das alte Sachsen in Gemälden: Sonderschau zur Sammlung Wolfgang Donath öffnet auf Festung Königstein

  • Eine wertvolle Kunstsammlung, das Lebenswerk eines Dresdner Lehrers, ist ab Sonnabend auf der Bergfestung in der Sächsischen Schweiz zu sehen.

Königstein, Sächsische Schweiz, 13. Juni 2024

Wolfgang Donath lebt für die #Kunst. Seit seiner Kindheit liebt er das Schöngeistige – ebenso wie seine Heimat Sachsen. Beides spiegelt die erstaunliche Kunstsammlung wider, die der einstige Lehrer über Jahrzehnte privat geschaffen hat. Im vergangenen Jahr stiftete er das etwa 500 Objekte umfassende Konvolut der Festung Königstein. Hier sind die bedeutendsten Werke ab Sonnabend in der Sonderschau »Entlang der Elbe. Das alte Sachsen in Gemälden aus der Sammlung Wolfgang Donath« zu sehen. An der Ausstellung mitgewirkt hat der einstige Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister, Professor Harald Marx.

»Durch die Übernahme der Sammlung Donath konnten wir einen großen Schatz für Sachsen und für die Öffentlichkeit bewahren. Was Wolfgang Donath über Jahrzehnte zusammengetragen hat, das ist in der Summe ein fantastisches, künstlerisches Bildarchiv Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert«, sagt André Thieme, Geschäftsführer der #Festung #Königstein.

Den Hauptteil der Sammlung bilden Gemälde. Hinzu kommen Plastiken, kunsthandwerkliche Gegenstände wie Leuchter, Kaminuhren und Fayencen, bemalte #Meissener Porzellane wie Vasen, Teller und Tassen, auch Möbel, vor allem kleine Kommoden, Vitrinen und Sitzmöbel aus der Zeit des zweiten Dresdner Rokokos sowie eine größere Zahl an Standsockeln unterschiedlicher Stilepochen.

Eigentümer der Sammlung ist die gemeinnützige Stiftung »Wolfgang Donath«, in welche die Sammlung im Rahmen der Schenkung an die Festung Königstein im März 2023 übertragen worden ist. Neben dem Stifter selbst sind Professor Harald Marx, Falk Dießner, langjähriger Museologe der Albrechtsburg Meißen, Udo Frenschkowski, ehemals Denkmalpfleger in Sachsen, sowie Festungschef André Thieme Beiratsmitglieder.

Unbekannte Künstler, hohe #Handwerkskunst

Für die Sonderausstellung auf der Festung Königstein wählten die Kuratoren Andrej Pawluschkow und Hans Friedrich – beide wissenschaftliche Mitarbeiter der Festung – zusammen mit dem Stiftungsbeirat die bedeutendsten Stücke aus. Zu sehen sind etwa 60 Gemälde und mehr als 20 Porzellane, weiterhin Kaminuhren und Kleinplastiken aus Bronze. Sie zeigen sächsische Landschaften und Stadtansichten, vor allem von Dresden und Meißen. Die meisten Gemälde wurden von spätimpressionistischen Dresdner Malern geschaffen, deren Namen wenig bekannt sind. Wolfgang Donath jedoch erkannte die handwerkliche Qualität ihrer Bilder. Vor allem schätzte er die künstlerische Dokumentation Sachsens in seinem alten Glanz.

Das ist kein Zufall: Der im Jahr 1945, wenige Wochen nach Kriegende geborene Wolfgang Donath hatte seine Heimat nicht mehr unversehrt erlebt. »Die verlorene Schönheit Dresdens und ihrer Umgebung wollte Donath in den gesammelten Bildern lebendig erhalten. Seine Sammlung ist im Kern eine ebenso verzweifelte wie nostalgische Liebeserklärung an ein verlorenes Dresden, ein vergangenes Sachsen«, so André Thieme.

Dresdner Frauenkirche und Meißner Elbbrücke im Urzustand

Einige Werke stechen besonders hervor, etwa das Gemälde »Elbblick zur Albrechtsburg und der alten Brücke« von Johann Alexander Thiele (1685 bis 1752). Es ist das älteste und wertvollste der Sammlung. 1750 hielt der Hofmaler darauf die sieben Jahre später zerstörten Wachtürme der Meißner Elbbrücke fest. Bemerkenswert sind auch das Hauptwerk des Architekturmalers Fritz Beckert (1877 bis 1962) – 1944 malte er großformatig die Kuppel der Dresdner Frauenkirche vor ihrer Zerstörung, damals noch mit ihrer grauschwarzen Patina – und ein Gemälde Ludwig Theodor Choulants (1827 bis 1900). Es zeigt eine Ansicht der Meißner Albrechtsburg, die in ebendieser einst als Wandbild existierte, das in den 1970er Jahren jedoch entfernt wurde.

Beeindruckend sind die detailreichen Ansichten, welche die Entwicklungen in der Architekturgeschichte und Kunstgeschichte Sachsens dokumentieren. Da ist zum Beispiel die Semperoper vor dem Brand 1869, die Augustusbrücke und das noch unbefestigte Terrassenufer um 1860, eine Statue im Dresdner Zwinger, die inzwischen auf dem Schlossplatz steht, die Albrechtsburg von 1835 mit rauchenden Schloten der damals noch im Schloss ansässigen Porzellanmanufaktur.

»Es hat mich überrascht, dass es einen Sammler gibt, der mit einer solchen Konsequenz die Geschichte, die Landschaft und die Malerei Sachsens und damit auch die Tradition der Dresdner Kunstakademie in seinen Interessensbereich aufgenommen hat«, sagt Professor Harald Marx. Besonders freut sich der Kunsthistoriker über die entdeckte Ansicht des Rubenssaals in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister von Constantin Feudel (1860 bis 1930) zur Kaiserzeit. Bisher waren ihm nur 2 vergleichbare Gemälde bekannt, keines davon mit einer solch eindrucksvollen Farbcharakteristik. Auch dieses ist in der Ausstellung zu erleben.

Filminterview mit Wolfgang Donath zu sehen

Präsentiert wird die Sonderschau in der Magdalenenburg der Festung Königstein. Unter fachkundiger Mitwirkung von Professor Marx wurde der Ausstellungsraum dem Ambiente der Gemäldegalerie Alte Meister nachempfunden – mit dunkelroten Wänden, auf denen die zumeist goldgerahmten Gemälde in bester Weise zur Wirkung kommen.

Besucher dürfen sich hier neben der Kunstbetrachtung auf weichen Sofas zurücklehnen und mittels digitaler Medien in die Biografien der Künstler und ihrer Werke vertiefen. Die jüngsten Besucher können sich auf ein Suchspiel freuen, bei dem sie anhand von Bildausschnitten und den Erzählungen einer Zeitzeugin auf Lösungssuche gehen.

Ein Zeitzeuge, das ist auch Wolfgang Donath selbst. Mit Leidenschaft und Ausdauer hat er seine Kunstsammlung unter persönlichen Entbehrungen aufgerichtet, sicherte sie trotz Flucht aus der #DDR unter abenteuerlichen Umständen, erwarb manches Gemälde erst nach größten Anstrengungen. Von all dem erzählt Wolfgang Donath in einer Filmdokumentation in der Ausstellung.

»Entlang der Elbe. Das alte Sachsen in Gemälden aus der Sammlung Wolfgang Donath« ist bis zum 3. November täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch ist im Festungseintrittspreis enthalten. Für 2025 ist eine Fortsetzung geplant. Der Ausstellungskatalog ist für 20 Euro im Museumsshop erhältlich. Mehr

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