Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Mit Holz gegen das Wasser an der Wasserstraße, Ausgrabungen in Rheda Wiedenbrück beendetZoom Button

Kleine Fläche, großer Aufwand: Die freigelegte Holzkonstruktion in der Gesamtansicht. Foto: Ulrich Holtfester. Archäologie am Hellweg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Mit Holz gegen das Wasser an der Wasserstraße, Ausgrabungen in Rheda Wiedenbrück beendet

Mit Holz gegen das Wasser an der Wasserstraße, Ausgrabungen in Rheda Wiedenbrück beendet

Wiedenbrück, 14. Juni 2024

Seit April grub eine archäologische Fachfirma begleitet durch die #LWL #Archäologie für #Westfalen eine Menge #Holz an der Wasserstraße in #Wiedenbrück aus. Geplante Baumaßnahmen mit Unterkellerung machten das notwendig. Dabei kamen Zeugnisse einer Aktion zur Baulandgewinnung zutage, die im #Mittelalter vor rund 800 Jahren hier stattgefunden haben muss.

Mit Holz gegen Wasser

Die entdeckten Hölzer auf der nur 30 Quadratmeter großen Ausgrabungsfläche bildeten zusammen wohl eine Art Uferrandbefestigung. »Die komplexe Konstruktion bestand aus zwei bis drei hintereinanderliegenden, in Ost West Richtung verlaufenden Reihen, die jeweils aus Staken und dazwischen eingeflochtenen Weidenruten zusammengesetzt waren«, beschreibt Grabungsleiter Ulrich Holtfester den Befund. Diese Reihen, auch Faschinen genannt, sollten dem abfallenden Gelände Halt geben. Als Staken verwendete man sowohl naturbelassene Äste als auch lattenförmig bearbeitete Hölzer. Südlich an die faschinenartigen Reihen angrenzend hatte man zudem zur Befestigung des Untergrundes zahlreiche Knüppel aus Birkenästen verlegt. Diese Äste hatten Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern und waren an den Enden abgebeilt worden. Stellenweise lagen auf diesen Knüppeln noch mattenartige Überreste aus kleinen dünnen Ästen. »Die Ausrichtung der gesamten Konstruktion deutet darauf hin, dass sie das südlich anschließende Gelände vor eindringendem Wasser schützen sollte«, vermutet Holtfester.

Weitere Funde zeugen vom Wachstum der Wiedenbrücker Innenstadt

Aus der Holzkonstruktion, vor allem aber aus dem nördlich daran anschließenden Bereich konnte das Grabungsteam zahlreiche Funde bergen, darunter nicht nur Keramik des 13. Jahrhunderts, sondern auch zahlreiche Tierknochen sowie Schuhsohlen aus Leder. »Letztere konnten sich hier ebenso wie das Holz aufgrund des feuchten Untergrundes sehr gut erhalten«, erläutert Julia Hallenkamp Lumpe von der Außenstelle Bielefeld der LWL Archäologie für Westfalen. Für die Wiedenbrücker Stadtgeschichte öffnet der Ausgrabungsbefund ein Fenster in die spannende, von Wachstum geprägte Zeit vor rund 800 Jahren: »Die aufwändige Holzkonstruktion wurde wahrscheinlich im Zuge der Errichtung der Neustadt kurz vor der Mitte des 13. Jahrhunderts angelegt, um eine seit jeher siedlungsungünstige, östlich eines Altarms der #Ems gelegene torfige Senke nutzbar zu machen«, erläutert Sven Spiong, Leiter der Bielefelder Außenstelle. »Solche mittelalterlichen Landgewinnungsmaßnahmen beziehungsweise Nachverdichtungsmaßnahmen in Städten sind immer wieder zu beobachten, jüngst zum Beispiel auch in Minden oder Rietberg. Wenn die Stadt wuchs, wurden bislang ungenutzte Flächen als Bauland vorbereitet.«

Die weiter fortgesetzte Nutzbarmachung des Geländes an der Wasserstraße zeigten Aufschüttungen, mit denen man im 14. oder 15. Jahrhundert die gesamte Konstruktion zudeckte, dadurch das Gelände erhöhte und es damit zusätzlich trockener machte. Von der endgültigen Aufsiedlung des Geländes zeugen schließlich bis zu 2 Meter lange Pfosten, die man durch die ältere Aufschüttung und die darunterliegende Holzkonstruktion gerammt hat. Einer dieser Pfosten gab sich als wiederverwendeter, leicht angekohlter Fachwerkbalken zu erkennen. Ob diese Pfosten zur ersten schriftlich überlieferten Bebauung des Grundstücks aus der Zeit um 1500 gehören könnten, sollen nun naturwissenschaftliche Untersuchungen klären.

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30