Note gut im Test: Deruiz Quartz. Foto: ADAC, Test und Technik, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
ADAC Test: Nur 2 von 10 Pedelecs sind gut
München, 10. Juli 2024
#Elektrofahrräder liegen weiterhin voll im Trend, im vergangenen Jahr wurden 2,1 Millionen E Bikes verkauft und damit erstmals mehr als Fahrräder ohne Motorunterstützung (2 Millionen). Der ADAC hat 10 Pedelecs – Fahrräder mit elektrischer Pedalunterstützung – untersucht, im Besonderen Tiefeinsteiger unter 2.000 Euro Anschaffungspreis. Ergebnis: 2 bekommen die Note »gut«, 5 sind »befriedigend«, eines ist »ausreichend« und 2 sind »mangelhaft«.
Fahreigenschaften, Motor, Handhabung, Sicherheit und Schadstoffen
Die #ADAC Experten untersuchten die Pedelecs hinsichtlich Fahreigenschaften, Motor, #Handhabung, #Sicherheit und Schadstoffen und fanden deutliche Unterschiede bei Bremsleistung, Unterstützung des Motors sowie der #Ergonomie. Testsieger mit Note 2,5 sind das Deruiz Quartz und das Fischer Cita 2.2i. Das Deruiz Bike überzeugt mit leistungsfähigen Bremsen und erlaubt mit einer Reichweite von 73 Kilometern (Prüfstand) auch einen entspannten Tagesausflug. Die Schaltung harmoniert gut mit dem Antrieb, auch wenn die Unterstützungsmodi etwas feiner abgestuft sein könnten. Das Rad von Fischer ist das einzige Pedelec im Test mit Mittelmotor. Der drehmomentgesteuerte Antrieb sowie die aufrechte und dank Sattelfederung komfortable Sitzposition sorgen für ein angenehmes Fahrverhalten, mit 84 Kilometern kommt es sogar noch weiter als das Deuriz. Die Leistung in der höchsten Unterstützungsstufe dürfte allerdings etwas stärker sein und auch der der Informationsumfang auf dem Display ist verbesserungswürdig.
Testverlierer Grundig und Mokwheel
Testverlierer sind die Pedelecs von Grundig und Mokwheel – in beiden wurde der Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat) gefunden (bei Mokwheel im Griff und im Sattel bei Grundig), der als fortpflanzungsgefährdend gilt. Das »mangelhaft« in dieser Einzelkategorie schlägt auf das Gesamturteil durch. Weitere Schwächen sind der lange Nachlauf des Motors (Mokwheel), gepaart mit einer fehlenden Abschaltautomatik beim Bremsen. Dass es auch völlig ohne Schadstoffe geht, beweist das Modell von Lidl/Crivit, das als einziges Rad im Testfeld keine Schadstoffe in Griff und Sattel hat.
Keine Spitzentechnologie
Bei Pedelecs unter 2.000 Euro ist keine Spitzentechnologie zu erwarten, dennoch sollten vor allem Antriebsleistung, Bremsleistung und Akkuleistung vernünftige Werte aufweisen. Die Motoren sind mit wenigen Ausnahmen mit Pedalsensoren ausgestattet und nicht mit den hochwertigeren Drehmomentsensoren, die eine sensiblere Motorsteuerung zulassen. Außerdem sind die Motoren teils laut und laufen nach, unterstützen also auch noch dann kurze Zeit, wenn man schon gar nicht mehr pedaliert. Damit ist weniger Kontrolle über das Rad möglich. Unbefriedigend ist auch eine Reichweite von gerade mal 35 Kilometern in Verbindung mit einer Ladezeit des Akkus von über fünf Stunden (Heybike). Andere benötigen sogar knapp 10 Stunden Ladezeit (#Zündapp, #Grundig). Bei Steigungen schwächelt oft der Motordurchzug, des Weiteren fehlen vielfach die Anzeigen der Restreichweite sowie der Fahrgeschwindigkeit.
Gewichtsunterschiede
Überraschend ist das Gewicht der Pedelecs: Hier zeigt sich ein enormer Unterschied zwischen dem Modell von Crivit mit 21 Kilogramm gegenüber den 28,8 Kilogramm des Pedelecs von Fischer. Das zahlt aufs zulässige Gesamtgewicht ein: 120 Kilogramm beim Zündapp sind mit Gepäck dann doch schnell zu wenig, denn abzüglich des Eigengewichtes des Pedelecs (24,1 Kilogramm) bleiben noch 96 Kilogramm für Fahrer und Gepäck übrig. An einen Kinderfahrradsitz oder die Nutzung eines Kinderfahrradanhängers ist hier nicht zu denken.
ADAC Empfehlung
Der ADAC empfiehlt, das eigene Fahrprofil in die Kaufentscheidung miteinzubeziehen und auf Reichweite, Ansprechverhalten des Motors, Ergonomie und Gewicht des Pedelecs beziehungsweise das zulässige Gesamtgewicht zu achten.
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