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»Esther Stocker – Präzision und Flüchtigkeit« in der Galerie Scheffel, Bad Homburg, 6. September bis 19. Oktober 2024Zoom Button

Installationsansicht Ausstellung »Esther Stocker – Präzision und Flüchtigkeit«, Galerie Scheffel 2024. Foto: Archiv Galerie Scheffel, Bad Homburg, und Künstlerin, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Esther Stocker – Präzision und Flüchtigkeit« in der Galerie Scheffel, Bad Homburg, 6. September bis 19. Oktober 2024

»Esther Stocker – Präzision und Flüchtigkeit« in der #Galerie #Scheffel, #Bad #Homburg, 6. September bis 19. Oktober 2024

Bad Homburg, 6. September 2024

Esther Stocker beschäftigt sich in ihren unverkennbaren Werken – immer in Schwarzweiß – mit geometrischen Mustern, deren präzise Ordnung sie durch subtile Abweichungen aufbricht und unterläuft. Aktuelle #Arbeiten der international gefeierten Künstlerin zeigt die Galerie Scheffel vom 6. September bis zum 19. Oktober 2024 in der #Ausstellung »Esther Stocker – Präzision und Flüchtigkeit«. Zu sehen sind zahlreiche Gemälde Stockers sowie eine Auswahl ihrer bekannten »Knitterobjekte«: Wand und Bodenskulpturen, die wie riesige zerknüllte Papierkugeln wirken und die Malerei von der Fläche ins Dreidimensionale überführen.

In ihren Bildern, Skulpturen und Installationen veranschaulicht Esther Stocker eine vermeintliche Präzision von Systemen als flüchtiges Phänomen. Aus Linien, Flächen und einfachen Formelementen entwickelt sie immer wieder neue Variationen von geometrischen Mustern, rhythmisierten Ordnungen und Rasterstrukturen in Schwarz Weiß, deren Systematik sie zugleich durch bewusste Eingriffe stört – durch Abweichungen, Überlagerungen, Verschiebungen oder Lücken. »Mich interessiert die Transformation und wie einfache Zeichen Konfusion erzeugen«, sagt Stocker. »Ich möchte, dass sich die Formen von unseren Erwartungen lösen, und nutze die Präzision eines Systems, um das System selbst zu hinterfragen.«

Die visuellen Brüche und Irritationen in Stockers Arbeiten spielen mit unseren Wahrnehmungsgewohnheiten und unserem Verständnis von Ordnung. Die Gleichzeitigkeit von Erwartetem und Unerwartetem, Ordnung und Unordnung, Eindeutigkeit und Ambivalenz aktiviert unsere Vorstellungskraft und eröffnet einen gedanklichen Freiraum. Damit lädt die Künstlerin dazu ein, auch über gesellschaftliche Beziehungen und Strukturen zu reflektieren, existenziellen Fragen nachzugehen und in komplexen Zusammenhängen zu denken. Diese formale und gedankliche Freiheit vermitteln die ausgestellten Werke auch in ihren paradoxen Titeln, die auf ihre eigene Abwesenheit und damit auf das Werk selbst verweisen: »Ohne Titel«.

Die verschiedenen, meist großformatigen Gemälde in der aktuellen Ausstellung vermitteln einen Einblick in die Vielfalt der Formensprache von Esther Stocker, den Variantenreichtum ihrer expansiven Struktursysteme: Mal erscheint eine Rasterstruktur durch in Teilen leicht versetzte Linien gebrochen und das Auge versucht unwillkürlich, sie wieder zusammenzufügen, mal scheinen versetzte Linien in einzelnen Partien eines Streifenmusters neue Formen zu bilden. Mal sind spiralförmige Linien auf der Bildfläche angeordnet, mal sind es Galaxien von Dreiecken oder Quadraten unterschiedlicher Größe, deren Anordnung und Dichte variiert. Andere Male erzeugen Leerstellen in der pixelartigen Aufteilung der Bildfläche Muster, oder Quadrate scheinen sich durch ihre Drehung aus der Struktur des Gesamtgefüges herauszulösen. Immer aber werfen diese und weitere Gemälde Esther Stockers Fragen auf nach dem Verhältnis der Elemente zueinander, nach dem Verhältnis von System und Chaos, Realität und Illusion, Fläche und Raum, Distanz und Nähe, Präzision und Flüchtigkeit.

Die Ausstellung präsentiert darüber hinaus etliche der sogenannten Knitterskulpturen, alle ebenfalls »Ohne Titel«, die Esther Stocker als Bodenobjekte oder als an der Wand oder von der Decke hängende Gebilde gestaltet. Für diese Arbeiten druckt Stocker ihre Bilder auf PVC oder Aluminiumkarton und verwandelt das flache Ausgangsmaterial durch sorgsames Falten und Knicken in dreidimensionale Körper, die achtlos zerknüllten Papierkugeln ähneln. Visuelle Brüche in den Mustern erzeugt Stocker hier – manchmal zusätzlich – durch die Falten und Wölbungen der Oberfläche. Diese Skulpturen können als Symbol für den künstlerischen Schaffensprozess betrachtet werden, für das Entstehen und Verwerfen von Ideen, wobei sich im Akt des Zerknüllens nochmals die Hand der Künstlerin ausdrückt. Stocker selbst formuliert: »Mir gefällt die Referenz zum Papier als wichtigem Trägermaterial für Kultur.«

Esther Stocker, 1974 im italienischen Silandro geboren, studierte von 1994 bis 2000 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien, an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand und am Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien. Bereits während ihres Studiums konnte Stocker mit ihren Gemälden an ersten Ausstellungen teilnehmen. Seitdem hat sie zahlreiche Kunstpreise für ihr Werk erhalten, das sie inzwischen über die #Wandmalerei bis hin zu riesigen Fassadengestaltungen, umfassenden Rauminstallationen und großen Skulpturen im öffentlichen Raum ausgeweitet hat. Ihre Arbeiten sind international in öffentlichen wie privaten Kunstsammlungen vertreten. Die in Wien lebende Künstlerin stellt ihre Werke weltweit regelmäßig in Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen aus, insbesondere in ganz Europa, in den USA und im asiatischen Raum.

Die Ausstellung »Esther Stocker – #Präzision und #Flüchtigkeit« ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet, Galerie Scheffel, Ferdinandstraße 19, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Galerie Scheffel GmbH

Die Galerie Scheffel, gegründet 1979, präsentiert zeitgenössische Kunst internationaler Künstlerinnen und Künstler an ihren beiden Ausstellungsstandorten im Zentrum Bad Homburgs vor der Höhe: Zusätzlich zu den Galerieräumen in Kurparknähe eröffnete sie 2016 in unmittelbarer Nähe des Schlosses – im aufwändig sanierten Gebäudekomplex der ehemaligen Jakobskirche – die Jakobshallen als neuen Kunstraum.

Seit den 1990er Jahren hat die Galerie Scheffel ihren Schwerpunkt auf dreidimensionaler Kunst etabliert. Sie vertritt unter anderem Magdalena Abakanowicz, Hanneke Beaumont, Laura Ford, Alfred Haberpointner, Nigel Hall, Dietrich Klinge, Masayuki Koorida. Arik Levy. David Nash. Jaume Plensa, Stefan Rohrer, Babak Saed, Hans Steinbrenner, Esther Stocker, Sui Jianguo, Joana Vasconcelos, Bernar Venet, Winter/Hoerbelt.

Zusätzlich zu den wechselnden Ausstellungen in den eigenen Räumen hat Christian K. Scheffel weltweit externe Museumsausstellungen von Künstlern seines Programms initiiert. Darüber hinaus ist er Gründer und Kurator der seit 1997 bestehenden Skulpturenbiennale Blickachsen sowie Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung Blickachsen, die seit 2013 Hauptveranstalter der Biennale ist. Die Galerie Scheffel ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Galerien. Mehr …

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