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In russische Kochtöpfe geschaut

Borschtsch, Pirogge und Oladji sind Spezialitäten aus der russischen Küche. Frauen aus dem Verein »Wasilissa« wählten diese Speisen für einen landestypischen Kochkurs aus, den jetzt die Gleichstellungsstelle für Frau und Mann in Kooperation mit der Volkshochschule veranstaltete. Zuvor hatten deutsche und ausländische Frauen in die Töpfe der assyrischen und der brasilianischen Küche geschaut. Jetzt schnippelten, garten und schmorten sechzehn Damen Weißkohl, Kartoffeln, Fisch und süße Teigwaren. Sie trugen blaue Kochschürzen mit der Aufschrift »In fremde Töpfe schauen«. Inge Trame hatte sie mitgebracht. Die Gleichstellungsbeauftragte band sich auch selbst eine um, kochte und probierte anschließend mit den Teilnehmerinnen die Gerichte. Der Tisch war festlich eingedeckt mit russischen Servietten und Kerzenständer. Einen Samowar hatten die Damen auch mitgebracht. Nach einem guten Essen trinkt man in Russland eine Tasse schwarzen Tee. »Manchmal auch ein Gläschen Wodka« verriet Irina Scheit. Außerdem gehöre zum russischen Essen Musik. So hatten sie – zur Überraschung der Organisatorinnen – den Wasilissa-Chor bestellt. Während die Köchinnen die Suppe löffelten, sangen die unerwarteten Gäste das Moskauer Abendlied. »Die Speisen sind sehr lecker« urteilte Kursleiterin Elke Baumann, in der russischen Küche werde entgegen der landläufigen Meinung viel frisches Gemüse verarbeitet. »Ohne Borschtsch geht in Russland nichts« scherzte Lüdmila Karlim. Früher sei die Suppe vorwiegend von armen Leuten gegessen worden, heute gehöre sie zur traditionellen Küche und werde in zahlreichen Zubereitungsvarianten als Vorspeise oder als Hauptgericht serviert. Die Pirogge, einst nur zu Feiertagen angeboten, kann ebenfalls variabel zubereitet werden. Im Kochkurs wurde eine Pirogge mit Weißkohl, Eiern und Käse, eine andere mit Kartoffeln gefüllt. Ein preiswertes Gericht und daher weit verbreitet ist »Fisch im Teig«. Für dieses Gericht wird Fisch klein geschnitten, mit Salz, Pfeffer, Zwiebel und Dill vermischt, in Teig gegeben und gebraten. Die Nachspeise »Oladji« ähnelt den deutschen Püfferchen. Sie wird mit Honig, Marmelade oder ganz süßer »Mädchenmilch« verzehrt. Weitere Spezialitäten und Nationalgerichte aus den Geburtsländern von Menschen, die in Gütersloh eine neue Heimat gefunden haben, sollen bei den nächsten Terminen zubereitet werden. Nähere Informationen gibt es bei der Gleichstellungsstelle für Frau und Mann der Stadt Gütersloh unter Telefon (05241) 82-2126 Foto: Deutsche und ausländische Frauen bereiteten Speisen aus der russischen Küche zu, rechts Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh.

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