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Naturschutzteam Gütersloh: Blick in die heimische Natur – die Wespenspinne (Argiope bruennichi)Zoom Button

Foto: Franz Thiesbrummel, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Naturschutzteam Gütersloh: Blick in die heimische Natur – die Wespenspinne (Argiope bruennichi)

#Naturschutzteam Gütersloh: Blick in die heimische Natur – die Wespenspinne (Argiope bruennichi)

Gütersloh, 20. Oktober 2024

Leider haben Spinnen nicht den besten Ruf und viele Menschen ekeln sich vor ihnen. Eigentlich zu unrecht, denn unsere heimischen Spinnen sind völlig harmlos und ihre Netze sind oft wahre Kunstwerke. Besonders jetzt im Herbst, wenn die Nächte kälter werden und morgens Tautropfen in den Netzen hängen, lohnt sich das Hinschauen.

Die Wespenspinne war vor 20 Jahren im Raum #Gütersloh noch nicht bekannt. Als wärmeliebende Art kommt sie aus dem Mittelmeerraum und ist mir 2012 erstmals im #Naturschutzgebiet #Große #Wiese begegnet. Den Namen haben dem Weibchen die schwarz gelben Streifen gegeben, während die Männchen eine schlicht braune Farbe haben. Das Weibchen wird bis zu 25 Millimeter groß und ist unsere größte Radnetzspinne, dagegen ist das Männchen mit 5 Millimetern sehr klein und schlicht braun.

Die #Wespenspinne fängt Insekten aller Art, mit Vorliebe frisst sie Heuschrecken, aufgrund der Größe der Weibchen benötigen diese auch sehr viel Eiweiß. Zum Fang bauen Wespenspinnen in Bodennähe stabile Radnetze, die mittig mit einem charakteristischen #Zickzackband stabilisiert sind. Ein einfaches Netz würde auch zerreißen, wenn sich eine Heuschrecke darin verfangen würde. Sobald sich ein Beutetier im Netz verfängt, eilt die Spinne herbei und wickelt sie blitzschnell in Spinnenseide. Anschließend wird die mit Gift betäubte Beute, als Päckchen verpackt, seitlich als Frischfutter aufgehängt.

Die Paarung findet Ende Juli bis etwa Mitte August statt. Anschließend wird das Männchen,wie bei vielen Spinnenarten üblich, verspeist. Die Begattungsorgane des Männchens brechen dabei an der Geschlechtsöffnung des Weibchen ab. Danach kann sich das Weibchen mit keinem anderen Männchen paaren. Das Weibchen webt anschließend einen doppelwandigen Kokon und legt darin bis zu 200 Eier ab, danach stirbt das Weibchen. Die Jungspinnen schlüpfen alsbald, verbleiben über Winter jedoch im gut isolierten Kokon. Sobald es im nächsten Jahr warm genug ist verlassen die Jungspinnen den Kokon und entwickeln sich schnell zu erwachsenen Tieren. An besonders warmen und sonnigen Tagen im sog. Altweibersommer geschieht das nahezu Märchenhafte.

Die Jungspinnen klettern auf lange #Grashalme, hohe #Stauden oder auch #Wiesenpfähle und sondern einen langen Spinnfaden ab. Der Faden weht im Wind und nachdem er immer weiter verlängert wurde, trägt er die #Spinne schließlich in die Luft und oft in ungeahnte Höhen weit davon. 

So haben sich die Wespenspinnen in den vergangenen Jahren vom #Mittelmeer bis nach #Norddeutschland ausgebreitet.

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