Detlev Barczewski (von links), Renate Worms, Reinhard Jaschke und Inka Stückemann vom Projekt »Bielefeld barrierefrei erleben!« testeten auch die Rudolf Oetker Halle. Foto: Matthias Cremer, Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Rund 50 Kulturstätten, Freizeitstätten und Sportstätten sind schon erfasst: neuer Service von Bethel – Infos zu möglichen Barrieren jetzt online
#Bielefeld #Bethel, 14. November 2024
Ein #Theater oder ein #Museum besuchen, ins #Kino oder ins #Stadion gehen: Für viele Menschen ist das ganz normal. Aber nicht für alle. So treffen Menschen mit Beeinträchtigungen an solchen Orten auf unüberwindbare Hindernisse. Um das zu ändern und ihre Chancen auf Teilhabe in Bielefeld zu verbessern, hat Bethel das Projekt »Bielefeld barrierefrei erleben!« auf den Weg gebracht und ein Internetportal veröffentlicht. Es ist erreichbar unter bielefeld barrierefrei.de und enthält Daten zu möglichen Barrieren für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkungen, Höreinschränkungen, Seheinschränkungen und kognitiven #Einschränkung in rund 50 #Kulturstätten, Freizeitstätten und Sportstätten mit 63 Gebäuden in der Stadt. Dank des neuen Angebotes können sich Betroffene nun vor einem Besuch besser über die örtlichen Gegebenheiten informieren.
»Bielefeld #barrierefrei erleben!« ist ein Projekt des Betheler Freizeit und Kulturzentrums Neue Schmiede und wird von der »Aktion Mensch« gefördert. Das neue Onlineverzeichnis zur Barrierefreiheit ist auch auf der Veranstaltungsseite bielefeld.jetzt zu finden; genauso auf den Websites der einzelnen Stätten. Zu diesen zählen beispielsweise das Stadttheater, die Rudolf Oetker Halle und die #Schüco #Arena, aber auch viele kleinere Kulturstätten, Freizeitstätten und Sportstätten.
Um die Daten für bielefeld-barrierefrei.de zu erheben, arbeiten knapp 20 Menschen ehrenamtlich mit. Sie unterziehen Kultur , Freizeit und Sportstätten in Bielefeld Barriere Checks. Dies tun sie in kleinen, aber diversen Teams, bestehend aus Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Diese sind Experten in eigener Sache – so wie Reinhard Jaschke. Bevor er ein Gebäude besucht, fragt sich der Rollstuhlfahrer, ob dort ein #Fahrstuhl vorhanden ist und wie hoch die Türschwellen sind. »Unangenehm ist es für mich auch, wenn es nur Stehtische gibt. Dann gucke ich auf lauter Hintern«, sagt er.
Auch Detlev Barczewski weiß gern vorab möglichst viel über Orte, die er womöglich besuchen wird. »Wenn dort alles Ton in Ton ist, es keine farblichen Kontraste gibt, habe ich Angst, gegen etwas zu stoßen«, berichtet der Mann, der eine Sehbehinderung hat. Detlev Barczewski ist überzeugt: Der neue Service werde ihm und anderen Menschen mit Einschränkungen helfen, diese Schwellenangst abzubauen. Er sagt: »Wenn ich mich so gut über einen Ort informieren kann, gehe ich entspannter und mit mehr Vertrauen dorthin. Ich bin überzeugt, dass mehr Menschen als bisher sagen werden: Komm, das probieren wir mal aus.«
Renate Worms ist als Vertreterin des #Seniorenrats Bielefeld ebenfalls ehrenamtliche Testerin. »Ich achte darauf, wie sich beispielsweise ein Saal oder die Toiletten erreichen lassen, ob es Hindernisse oder Stufen oder unzureichend beleuchtete Bereiche gibt, die für ältere Menschen problematisch sein können«, sagt sie.
Bei einem Barriere Check testen die Experten anhand von Fragebögen Gebäude und Räume, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Sie nehmen genau Maß und prüfen aus Sicht der unterschiedlichen Bedarfe der Zielgruppen. Auch die Erreichbarkeit mit Bus und Bahn sowie die Parkplatzsituation nehmen sie unter die Lupe. Die Ergebnisse fließen in das Online Verzeichnis auf bielefeld barrierefrei.de ein. Zugleich erhalten die Verantwortlichen der geprüften Stätte eine umfangreiche Rückmeldung und Beratung, wie mehr Barrierefreiheit geschaffen werden kann. Die Beratung beinhaltet auch finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Umbaumaßnahmen. Diese sind allerdings kaum möglich, wenn Gebäude unter #Denkmalschutz stehen.
#Barrieren abzubauen und somit »Menschen mit Assistenzbedarf die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt zu leben«, sei gelebte Demokratie und angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen auf der Welt genauso wie in Deutschland wichtiger denn je, betonte Stefan Helling Voß, Vorsitzender der Geschäftsführung von »Bethel.regional«.
Das neue #Portal soll weiter ausgebaut werden, die Barriere Checks sollen fortgesetzt werden. Weitere Kultur , Freizeit und Sportstätten sind daher eingeladen, sich kostenfrei auf Barrierefreiheit überprüfen zu lassen. Interessenten melden sich per E Mail an kultur@neue-schmiede.de.