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Nachtbeleuchtung in Gütersloh: La Tüchte oder No La Tüchte?
Gütersloh, 15. November 2024
Aktuell wird in Gütsel wieder darüber diskutiert, ob die Latüchten nachts (wieder) eingeschaltet werden sollen oder nicht. Dafür spricht die »gefühlte« Sicherheit nächtlicher Passanten. Übermäßig viele gibt es davon freilich nicht. Schon tagsüber oft nicht.
Was spricht dagegen?
Dagegen sprechen indes mehrere Faktoren. Dem Vernehmen nach würde die Wiedereinschaltung rund 60.000 Euro kosten, die man sich schenken könnte. Darüber hinaus stehen Punkte wie #Lichtverschmutzung – also auch #Naturschutz – #Klimaschutz, #Energieeinsparung, längere Lebensdauer der #Leuchtmittel und geringere (beziehungsweise keine höheren) Wartungskosten auf der Contra Liste. Wissenschaftliche Untersuchungen hatten schon in der Vergangenheit gezeigt, dass die #Sicherheit von Passanten nur »gefühlt« größer ist. Nächtliche Zeitungsverteiler könnten relativ kostenkünstig und problemlos beispielsweise mit #Stirnlampen ausgestattet werden. Ein Minipunkt sind Hobbyastronomen, die dank weniger Lichtverschmutzung weiterhin eine klarere Sicht ins #Universum hätten und mehr #Sterne, Galaxien und sonstige Himmelserscheinungen durchs #Teleskop sehen würden. Ebenso stehen Tiere wie Vögel und #Insekten auf der Contra Liste, die durch nächtliche Beleuchtung beeinträchtigt würden.
Die Energiewende (Change Energy)
Letztlich kann die Energiewende nur gelingen, wenn nicht nur mehr Energie erzeugt wird – und das am besten anders als bisher – sondern auch, wenn weniger Energie verbraucht wird. Möglichst wenig. Stromerzeugung per Kernfusion ist mit den bisherigen Ansätzen prinzipiell unmöglich (Stellarator, Tokamak, Plasmareaktor mit Laserbetrieb), lediglich die Continuous Stream Microfusion ist theoretisch denkbar. Vor Kurzem stand der Forschungsreaktor »Iter« stark in der #Kritik – hier würden letztlich seit den 70er Jahren Milliarden und Abermilliarden ergebnislos ausgegeben, und ein Ergebnis sei auch nicht absehbar. Darüber hinaus kann niemand wissen, ob nicht irgendwann jemand einen Geistesblitz hat und einen völlig neue und sinnvolle Art der Stromerzeugung erfindet.
Latüchten mit Waltran
Zur #Hochzeit des #Walfangs wurden beispielsweise auch Straßenlaternen mit Waltran betrieben. Später kam Erdgas. Dann der Strom, der zweifellos der praktikabelste Energieträger ist. Freilich ist seine Erzeugung ein Problem. Schon Helmut Schmidt mahnte in den 70ern, man habe (damals) mit den Fossilen Energieträgern und der Atomkraft die Wahl zwischen #Skylla und #Charybdis (2 mythischen Seeungeheuern), und sagte, das #Kohlendioxyd (damals schrieb man es noch mit Y) sammle sich ja wohl in der #Atmosphäre und beeinflusse das #Klima (im Sinne der Globalen Durchschnittstemperatur).
Die Spieltheorie
Letztlich muss bei der Entscheidung die Spieltheorie zu Rate gezogen werden und das Kosten Nutzen Verhältnis abgewägt werden (wobei mit »Kosten« nicht nur Geld gemeint ist). Letztlich liegen nicht nur die Kosten – vor allem auch das Geld – sondern auch die Strommenge in der #Waagschale. Der Strombedarf wird sich in Zukunft wohl immer weiter erhöhen, nicht zuletzt dank der Elektromobilität und des Themas »Wärmepumpen«. Übrigens war dem mittlerweile demokratisch abgewählten #Bürgermeister Norbert »Nobby« Morkes, als er 2023 eine teilweise Wiedereinschaltung der Latüchten durchgesetzt hatte, #Populismus vorgeworfen worden.
Aus Smart Laternen, die per #Smartphone oder anders fernsteuerbar sind, ist bis dato übrigens nichts geworden.