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Was die »Wokisten« und »Moralisten« nicht verstehen …
Gütersloh, 28. Dezember 2024
Die »Wokisten« und »Moralisten« verstehen nicht, dass es einen großen Unterschied zwischen #Gerechtigkeit bei den »Opportunities« (also bei den Möglichkeiten) und (vermeintlicher) Gerechtigkeit beim »Outcome« (also bei den Ergebnissen) gibt. Bei den Voraussetzungen gibt es unter Umständen per se keine Gerechtigkeit, in manchen Bereichen ist es auch sinnlos oder gar unmöglich, sie herzustellen.
Gerecht ist es, wenn jeder die gleichen Möglichkeiten, Rechte und Pflichten hat. Es ist aber ungerecht, wenn man am falschen Ende ansetzt, und jedem das gleiche Ergebnis garantiert. Das ist alles andere als gerecht (etwa »Quotenregelungen« – so etwas ist absolut ungerecht).
Fehler der Identitätsideologie
Einer der krassesten Fehler der Identitätsideologie ist dieser: Angenommen, es gäbe zwei gleichgroße Gruppen, und man würde nun meinen, in bestimmten Bereichen müssten sie exakt ihrer Größe entsprechend repräsentiert sein (jeweils mit 50 Prozent), dann wäre das unter Umständen absolut ungerecht. Nämlich dann, wenn die Mitglieder der einen Gruppe mit diesem Bereich gar nichts zu tun haben wollen oder wenn es in dieser Gruppe viel weniger geeignete Menschen geben würde. Zudem werden solche Forderungen in aller Regel nur nach gusto gefordert, was dann heuchlerisch ist. Man kann beispielsweise nicht fordern, es solle 50 Prozent Frauen im Top Management geben, bei Müllmännern aber nicht. Dann fordert man nämlich für den Bereich, der einem gefällt, eine (vermeintliche) Gerechtigkeit beim Outcome (und bei den »Opportunities« nicht), für den anderen Bereich aber eine Gerechtigkeit bei den »Opportunities« (aber beim »Outcome« nicht). Das widerspricht sich und ist eben ungerecht.
Was aber ist Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit herrscht, wenn niemand aus Gründen, die er nicht zu vertreten hat, bevorzugt oder benachteiligt wird. Es ist aber nicht gerecht, jemanden etwas tun zu lassen, was er nicht kann (und womöglich auch gar nicht will). Nur weil es in einer Gesellschaft 50 Prozent Männer gibt, muss es nicht 50 Prozent erstklassige Bestsellerautoren oder männliche Sopranisten geben, müssen auf Entbindungsstationen nicht 50 Prozent der Betten Männern vorbehalten sein. Schon gar nicht lässt sich Gerechtigkeit rückwirkend herstellen.
Ein krasses Beispiel
Ein krasses Beispiel dafür, dass (vermeintliche) Gerechtigkeit beim Outcome keine Gerechtigkeit ist, wäre (in Bezug auf frühere Zeiten) dieses: Es werden soundso viele Straftäter hingerichtet. Es hätte nichts mit Gerechtigkeit zu tun, wenn man hier eine Frauenquote von 50 Prozent einführen würde, nur um die Quote bei Outcome zu erfüllen. Ein umgekehrtes Beispiel ist dieses: Was, wenn es in einem Bereich mehr als 50 Prozent Frauen geben würde – würde man dann fordern, dass soundso viele Frauen entlassen würden und soundso viele Männer eingestellt würden, nur um die Frauenquote auf 50 Prozent zu drücken? Wohl kaum.