Seit 1963 bietet der Farmhouse Jazzclub Harsewinkel regelmäßig samstags und sonntags Konzerte in den Vereinsräumen im »Farmhouse« an. Dabei wird viel Wert auf ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm zu erschwinglichen Preisen gelegt. Jazz ist im Farmhouse nie elitär und unantastbar, sondern familiär und unmittelbar erlebbar: Mal mitreißende »Gute-Laune-Musik«, die zum Feiern und Tanzen anregt, mal ruhig und zum Nachdenken.
Der Farmhouse Jazzclub Harsewinkel besteht seit 1963 und zählt damit zu den ältesten Jazzclubs in Deutschland überhaupt. In der Regel werden im Sommer alle zwei Wochen und im Winter alle drei Wochen Veranstaltungen ausgerichtet, die samstags um 20 Uhr beginnen und am darauffolgenden Sonntag ab 12 Uhr als Matinee fortgesetzt werden. Im Sommer finden die Veranstaltungen (vor allem die Matineen) bei schönem Wetter unter knorrigen Eichen im Freien statt. Viele Familien nutzen die sonntäglichen, mittäglichen Matineen im Farmhuose Jazzclub zu einem Sonntagsausflug oder einer Fahrradtour mit Kind und Kegel – Kinder sind gerngesehene Gäste.
Im Laufe der Jahre sind zahlreiche internationale Bands und Musiker aus mehr als 25 Nationen wie England, Schweden, Dänemark, Polen, Ungarn, Holland, CSFR, Schweiz, Schottland, Zimbabwe, Kenia und den USA im Harsewinkeler Jazzclub aufgetreten. Nicht nur Europa findet hier musikalisch seinen Niederschlag. Außerdem wurden schon sieben Fernsehsendungen und sechs Rundfunksendungen aus dem Farmhouse und über das Farmhouse ausgestrahlt.
Das Team legt großen Wert darauf, dass sich die Gäste, aber vor allem auch die Musiker im Farmhouse wohlfühlen. »Dass uns das zumindest in einem Fall gelungen ist, verdeutlicht dieses ›Loblied‹ der Swinging Feetwarmers Jazzband aus Kiel.«
Swinging Feetwarmers Jazz
komm doch mit nach Harsewinkel, denn dort jazzt man wundervoll. Eine Wahnsinnsatmosphäre, und das Publikum so toll. Keine Not mit den Getränken, und die Technik exzellent. Wer bis heut nicht da gewesen, hat die halbe Welt verpennt.
Ja – so einen Jazzclub gibt’s nicht überall. Na – da lacht das Herz, und die Stimmung steigt mit einem Mal. Bist du erst in Harsewinkel, merkst du, wie es swingt im Raum. Sag’ es allen Leuten weiter Oh, ist das ein Traum.
Jochen Belz
Die Mitglieder des Farmhouse Jazzclub Harsewinkel haben Ende 2021 um ihren jahrzehntelangen Präsidenten Jochen Belz getrauert, der im November 2021 im Alter von 80 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen war. Von 1968 bis 2021 hat er die Geschicke des Clubs als Erster Vorsitzender geleitet, und war aufgrund seiner großen Verdienste um den Farmhouse Jazzclub bei einer Jahreshauptversammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt worden. Jochen Belz war aber nicht nur Club-Präsident und Gründungsmitglied – alles was den Jazzclub ausmacht, hat Jochen gelebt. Als unverbesserlicher Optimist steuerte er den Verein durch so manche Krise und schaffte es so, einen einzigartigen Club aufzubauen. Es ist zum großen Teil sein Verdienst, dass der Farmhouse Jazzclub ein eigenes Clubhaus auf eigenem Grund und Boden besitzt. Mit seinem ansteckenden Enthusiasmus hat er es fertiggebracht, dass bis heute von den Clubmitgliedern so gut wie alle Arbeiten, die sowohl während als auch außerhalb der Veranstaltungen anfallen, ehrenamtlich geleistet werden.
Unvergessen sind die zahlreichen sympathischen Sammelaktionen zum Beispiel zur Anschaffung eines neuen Klaviers, dem Bau der Pergola oder ähnlicher größerer Investitionen. Wo kann ein Spender sonst schon von sich behaupten, mit seinem Beitrag genau eine bestimmte Klaviertaste ermöglicht zu haben? Als Beamter im Einwohnermeldeamt hat Jochen sich dabei augenzwinkernd die tiefste Taste des Klaviers gesichert, denn »die wird am wenigsten bewegt.«
In der Realität war Belz Vorbild für alle Clubmitglieder. Bei jeder Veranstaltung war er der Erste und der Letzte, der den Clubschlüssel umdrehte. Für keine Arbeit war er sich zu schade und für jedes Mitglied, jeden Gast und jeden Musiker hatte er ein offenes Ohr, ein paar nette Worte und oft auch einen neuen Witz parat. Die familiäre Atmosphäre und das soziale Miteinander im Verein waren ihm besonders wichtig, sei es während der Konzerte oder bei diversen internen Geburtstagsfeiern und vergleichbaren Anlässen. Mit sehr viel Liebe hat er Geschenke für die Jubilare gebastelt, unter den Mitgliedern gesammelt und dafür gesorgt, dass die Beschenkten sich im Verein zu Hause fühlten.
Gutes Wetter, schlechtes Wetter
Unvergleichlich waren und bleiben Jochen Belz’ kreative und humorvolle Ansagen, um bei den Konzerten im Jazzclub von den Bands Zugaben einzufordern. Immer mit einem Augenzwinkern in Richtung der Musiker machte er zum Beispiel wahlweise das zu gute oder das zu schlechte Wetter, oder was ihm grade so einfiel, dafür verantwortlich, dass ein ausgedehnter »Zugabenteil« doch unerlässlich sei. Viele Musiker berichten immer wieder, in Harsewinkel im Farmhouse Jazzclub zu spielen, fühle sich an, wie nach Hause zu kommen. »Wir sind uns sicher, dass du jetzt da oben mit all den anderen Jazz-Legenden zusammensitzt, der Live-Musik lauschst und klatschst und tanzt und dabei deinen Fencheltee trinkst. Wir hier im Farmhouse werden dafür sorgen, dass auch zukünftig jedes Clubmitglied und jeder Gast weiß, dass Fencheltee bei uns kein Heißgetränk ist.«
Farmhouse Jazzclub
Vorbruchstraße 28
33428 Harsewinkel
Telefon +4952472989
E-Mail jazzclub@farmhouse-jazzclub.de
www.farmhouse-jazzclub.de
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